Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 8 Kultur-Anzeiger Donnerstag, 24. August 2000 Capellari präsentierte seine “Musik zum Film” Recital C. H. - Clemens Hagen KITZBÜHEL. Er hat, um mit Beethoven bzgl. Schubert zu reden, den gewissen “göttliehen Funken”, als Cellist, dieser Cle­ mens Hagen, der kam und ... Ja, was soll man sagen über der­ maßen vollendetes Cello-Spiel? - Es gibt musikalische Darbie­ tungen, über welche man als Rezensent eigentlich besser schweigt, weil man damit am meisten tut; schweigt entweder weil sie so elendig schlecht oder weil sie so überragend gut sind, dann aus Ehrfurcht vor solchem Können wie eben im gegebenen Fall. Schluss die in F-Dur op. 99. Dazwischen Anton Werbern’- sehe “Miniaturen”. Zum einen die Kürzestsonate (einsätzig!) von 1914, zum Andern die drei Stücke op. 11 und zwei weitere, sehr gemäßigte, von 1899. Und hier zeigte sich nicht weniger eine aufTällige Eigenschaft Hä­ gens: sein intensives Hinein­ hören - es ist geradezu am Ge­ sicht ablesbar - in das vom Komponisten gemeinte; beim Webern umso mehr, als dieser selbst, ganz offensichtlich, in den ihm spezifischen Töne- Kosmos (einerseits Makro-, an­ derseits Mikrokosmos) hinein­ hörte - vielleicht wie keiner sonst. Mit von der Partie der Pianist Stefan Mendl. Beim ersten Brahms “schrie” das Klavier noch, klang nicht brahmsisch rund. Das Instrument einfach viel zu selten gespielt! Es schrie auch noch beim zweiten Brahms - in den hohen Lagen, typischerweise. Aber: Was für ein dynamisehes Zusammen­ spiel! Kein Zweifel: das mit großem Abstand beste der heurigen Sommerkonzerte. Pardon, eines noch ausständig! . ■ ■ ,-(>«,»».50 } i im Du erlebst höchste Präzision; aber die allein ist’s nicht; Du er­ lebst stärksten Ausdruck, darfst das Flair größter Interpretati­ onskunst gleichsam einatmen imd mitvollziehen - musikali­ sche Sensibilität bis in das un­ scheinbarste Intervall hinein (jeden Ton seinen Stellenwert und die ihm gemäße “Farbe”). Man hat bei Hagen den Ein­ druck, dass es im Grunde völlig egal ist, was er spielt, vorausge­ setzt es handelt sich um Qua­ lität. Er “verwirklicht” eben al­ les in/mit seinem Totaleinsatz! Am Beginn stand die E-Moll- Sonate op. 38 von Brahms, am Der vielseitige Künstler Wolfgang Capellari präsentierte seine e*-- ste CD im Kitzbüheler Museum. Foto: fe KITZBÜHEL. Der interna­ tional tätige Künstler Wolfgang Capellari stellte vergangenen Freitag, 18. August, in seiner Heimatstadt seine Vielseitigkeit unter Beweis. Der in Paris imd Wien lebende Künstler besann sich wieder einmal seiner Wur­ zeln und stellte in einer Musik­ performance seine jüngst er­ schienene CD “Musik zum Film” im Museum Kitzbühel vor. Capellari ist aber nicht nur Musiker, sondern auch Maler, Filmemacher, Objektbauer und Dichter. Bislang gab es von Ca­ pellari nur vereinzelte Tonauf­ zeichnungen. Nach einzelnen Liveperformances war die Zeit aber reif, für seine erste CD. Nur mit dem Einsatz seiner Stimme, unterstützt durch Ban­ doneon oder Ziehharmonika entwickelte Capellari so etwas wie Natur Techno. Die CD nennt sich zwar “Musik zum Film”, allein den Film gibt es noch nicht. Wer als potentieller Regisseur für Capellari in Frage kommt, steht noch nicht fest. Vielleicht sollte er einmal be: Cronenberg oder Lynch anfta- gen, oder er dreht ihn am Be­ sten selber. fe Internationaler Kitzbüheler Meisterkurs mit Ruggiero Ricci Boogie Brothers sorgten für gute Stimmung KITZBUHEL. Nach der er­ folgreich abgeschlossenen Or­ gelakademie in der Stadtpfarr­ kirche Kitzbühel - Meisterkurs Prof Dr. Rudolf Scholz - veran­ staltet das Kulturreferat der Stadt Kitzbühel nun auch heuer wieder den “Internationalen Meisterkurs mit Ruggiero Ric­ ci, Violine” vom 26. August bis 2. September in den Räumen der Volksschule Kitzbühel. Für diesen Meisterkurs haben sich bisher 12, zum Teil bereits erfolgreiche und international ausgezeichnete junge Künstler aus verschiedenen Nationen wie Italien, England, Spanien, Schweden, Österreich, Bulgari­ en, Japan, S. Korea u. a. ange­ meldet. Der Kurs kann von jungen Musikern und Absolventen von Musikhochschulen als “aktiver Teilnehmer”, Altersgrenze 35 Jahre oder als “Hörer” inskri­ biert werden. Bedingung zur Aufnahme als “aktiver Teilneh­ mer” ist ein Vorspiel vor Kurs­ beginn - ein Satz aus einem Violinkonzert von Mozart so­ wie ein Satz aus einer Sonate oder Partita für Violine solo von Bach. Das Abschlusskonzert der jungen Künstler imd “Meister­ kurs-Teilnehmer” aus verschie­ denen Nationen findet am Samstag, 2. September, um 20 Uhr im Festsaal der Wirt­ schaftskammer Kitzbühel statt. Kartenverkauf an der Abend­ kasse. Das Kulturreferat lädt die Be­ völkerung und die Gäste von Kitzbühel und Umgebung zu diesem Konzert herzlich ein. lii fl; iii lilll ' / PW0 m '0$ ^ ; SÄ*-'’ 1 \ OBERNDORF. Heiße Boogie-Woogie-Rythmen klangen vergange­ nen Montag, 14. August, durch Oberndorf. Beim Dorfwirt sorgten die Boogie Brothers aus Kitzbühel ßr ausgelassene Stimmung auf der Terrasse vor der Stadelbar. Da auch das Wetter mitspielte, konn­ ten die Do*fwirt-Gäste neben den Boogie- und Klavierrythmen auch noch den lauen Abend in vollen Zügen genießen. außergewöhnlichen
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