Kitzbüheler Anzeiger

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SEITE 20 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 14. SEPTEMBER 2000 Stadtkapellmeister Josef Gasteiger 80 Jahre alt 4 WAN K1TZBtIIHtLER DERTIPP Zum Hochetzkogel Der Hochetz (1738 m) ver- dient von der Höhe her den Na- men nicht, denn in der nachfol- genden Südkctte sind der Stuckkogel, der Gaisberg, das Gebraj och und das Bischofj och höher und der Gebra, die Sonn- spitze und der Staffkogel mit jeweils mehr als 2000 m See- höhe sogar deutlich höher. Der Hochetzkogel hat aber zwei gewaltige Vorteile: Er liegt nur knapp 70 Höhenmeter über der Bergstation der Bichlalm-Ses- selbahn und er hat die schönste Talsicht auf Kitzbühel und einen Teil des Umlandes. Beim "Schützenkreuz" am Hochetzkogel findet am Sonnstag, 17. September, um 11 Uhr, eine Bergmesse statt, zu der die Schützenkompanie Kitzbühel einlädt. Für alle, die bis spätestens 10.30 Uhr die Bergfahrt mit dem Lift antreten, wird von der Bergbahn AG Kitzbühel ein besonderer Preis- nachlass gewährt. Berechti- gungs(Einheimischen)ausweise sind mitzubringen. Die Mess- feier entfällt bei Schlechtwetter. Von der Bergstation der Bichlalmbahn kennen Kitz- büheler Wanderer den Abstieg über die Mittelstation und über Oberbruim zur Ebner Kapelle und über Lacken zum Golfplatz Kaps. Wer mit dem eigenen Au- to bis Bichln gefahren ist, wird für den Abstieg etwa ab der Mittelstation in Richtung Au- rach nehmen und beim Hof Ba- ehem zum Ausgangspunkt Tal- station schwenken. Ganz Bequeme lassen sich mit dem Lift talwärts bringen - mit der Nostalgiebahn genießt man ei- nen herrlichen Rundblick. Ausdauernde Geher steigen zum Kornbichlsattel auf und kommen in das Gebiet der Lämmerbühelalmen und auf dem Fahrweg über die Brunn- hoferalm und Luegeck oberhalb Schwent vorbei und haben da- nach Varianten über Köglern in die Zephirau oder über Hach- 1cm - Grünberg - Goinger Hof zur Talstation der Hornbahnen. Der Bichlalmbus erleichtert die Anfahrt und sichert bis zum späten Nachmittag die Rück- fahrt. Der Fahrplan hängt bei den Haltestellen aus. Unterschiedliches Saisonende Während die Doppelsessel- bahn Resterhöhe bereits mit Sonntag, 24. September den Betrieb einstellt, fahren andere Lifte und Bahnen bis in den Ok- tober, die Hahnenkammbahn bis zum 26. Oktober. Die Ses- selbahnen fahren bei ausgespro- chenem Schlechtwetter nicht. Tiroler Seniorenbund Ortsgruppe Kitzbühel Wandergruppe aktiv Zum Steuerberg Das seit Jahrzehnten beliebte Kitzbüheler Ausflugsziel Steu- erberg steuern die Jungen mit dem Auto oder zu Fuß über die Fahrstraßen an, erfahrene ältere Wanderfreunde kennen auch den Aufstieg über den Saurüssel und durch das Hausertal. Die Wandergruppe macht diesen Weg am Dienstag, 19. Septem- ber, Wanderführerin Fini Er- hardt ladet zum Mitgehen herz- lich ein. Die kurze Anfahrt erfolgt mit dem Kössener Post- bus ab Griesgasse (12.15 Uhr), Zusteigestellen sind in der Hammerschmiedstr. (12.17 Uhr) und am Bahnhof (12.23 Uhr). Volkstanzabend * Am Donnerstag, 21. September, be- ginnen wieder unse- ren wöchentlichen Volkstanzabenden, zu denen al- le Interessenten herzlich einge- laden sind. Auf der Knopfzugin spielt Ober-hausberg Willi. Be- ginn: jeweils um 20 Uhr im Gymnastikraum der Volksschu- le (1. Stock). Wichtig: Samstag, 7. Oktober, Kirchweihtanz der OAV-Sekti- on Kitzbühel im Alpenhotel am Schwarzsee mit der "Sunnseit- ner Tanzmusik" aus Osttirol. Marialuise Brandstätter Der langjährige Leiter der Musikschule Kitzbühel, Ehren- kapellmeister Josef Gasteiger, Bauer zu Hohenegg, vollendete am 10. September in erfreuli- eher Rüstigkcit das 80. Lebens- jahr. Gasteiger ist als Musiker- persönlichkeit eine Legende. Schon mit 12 Jahren kam Ga- steiger zur damaligen Jungmu- sik von Anton Rothbacher und war erster Flügelhornist. Er konnte die Musikschule bei Prof. Diegli besuchen, mit 16 Jahren wurde er Mitglied der Stadtmusik. Mit 20 Jahre mus- ste er einrücken, hatte aber das Glück, lange als Militärmusiker eingesetzt zu sein und sogar Studienabschnitte am Mozarte- um und in Innsbruck zu ma- chen. Erst Ende 1944 wurde die in Italien stationierte Musikgrup- pe aufgelöst, in der Folge wurde Gastciger verwundet und kam nach kurzer englischer Gefan- genschaft im Sommer 1945 heim. Er nahm die Arbeit auf dem elterlichen Hof wieder auf und wurde in der Stadtmusik unter Andreas Kraus erster Flü- gelhornist. 1958 entschloss er sich nach Ausbildung bei Prof. Maria Ho- fer zum Studium in Innsbruck, das er 1960 mit der Staatsprü- fung abschloss. Im Frühjahr 1960 wurde er Stadtkapellmeister, im Herbst Leiter der über besonderes Be- treiben von Peter Sieberer ge- gründeten Musikschule. Diese leitete er bis zum Ubertritt in den Ruhestand durch 25 Jahre, die Stadtmusik sogar volle 35 Jahre. Bekannt wurde Gasteiger als Dirigent, der das vom Vorgän- ger verlangte hohe Niveau der Kapelle eher noch steigerte und die musikalische Sonderstel- lung der Stadtmusik betonte. Das führte zu großer Anerken- nung im Inland und zur Wert- schätzung bei wiederholten Auslandsauftritten. Neben der Blasmusik war flur Gasteiger stets auch die Streich- musik wichtig, ist doch die Gei- ge sein Lieblingsinstrument. Er wirkte durch Jahrzehnte als Kir- chenmusiker und spielte gerne bei kleinen Konzerten mit. Er wirkte als Chorleiter des Kol- pingchores und des Männcrge- sangsvereins. Nicht unerwähn: bleibei kann Gasteigers Lei- stung als Komponist mit unge- wöhnlicher Vielfalt und als Ar- rangeur. Sein enormer Einsatz flur die Musik neben der Tätigkeit als Bauer war nur möglich, weil seine Frau Barbara geb. Mayr und sein Bruder Peter hier als vollwertige Arbeitskräfte tät:g waren. Eine besondere Freude für den begeisterten Bauern urd Musiker ist die gesicherte Nachftlge in beiden Bereichen durch die Tochter und den Schwiegersohn sowie die En- kel. Stets dankbar erwähnt Josef Gasteiger die Opferbereitschaft der Gattin für Familie und Hof durch nunmehr fünf Jahrzehnte. Heuer konnten Barbara und Jo- sef Gasteiger im Familienkreis die Goldene Hochzeit feiern. Anlässlich des Geburtstagsfc- stes lud Josef Gasteiger mit der Familie und Verwandten auch Nachbarn und langjährige Weg- gefährten und einige besonders erfolgreiche Schüler zu einem Festabend, den die Neumayr- Mädchen aus Aurach und Enkel Benjamin mit Matthias Gollner musikalisch gestalteten. Der Ju- bilar bedankte sich für die Hilfe und Treue vieler für ein erfülltes Leben. Gasteigers Leben für die Mu- sik und sein Einsatz als Dingen: und Komponist hatten zahlrei- che hohe Auszeichnungen zur Folge. Der größte Ehrentitel is: und bleibt der eines "Stadtka- pellmeisters". H. W
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