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Auch der Südtiroler Maler Peter Hiegeisperger (hinten Mitte) setz- te sich sehr für die Kitze ein und stellte eines sogar in die Ferrari- box in Hockenheim, wo ihm Michael Schuhmacher begegnete. SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 5. OKTOBER 2000 Die Kitzbüheler Kitze hatten viel Erfolg Kitz-Erfinder Otto Langer ist mit der Entwicklung zufrieden. KITZBÜHEL. Ein höchst positives Resümee über die Werbewirksamkeit der Kitz- büheler Kitze zog der Erfin- der KR Otto Langer. Selbst bei der EXPO erregten die bunten Figuren viel Aufnierk- samkeit bei Besuchern und Medien. KITZBÜHEL/TIROL. Bei einem kürzlich erfolgten Be- such in Kitzbühel äußerte der bekannte Fotograf und Multivisionskünstler Lois He- chenblaikner seine Gedanken über einen Besuch bei der EXPO. Außerdem ist er nach dem öffentlich gewürdigten Projekt "Wo ist Tirol?" inzwi- schen schon mit der Planung der nächsten Ausstellung be- schäftigt. Der 1958 geborene Tiroler Fotograf unl Vortragsgetalter ist inzwischen lärgst bekannt für seine herausragende Arbeit (Kulturpreis der ISPO Mün- chen, Kodak-Award, Lroler Journalisten und Publizisten- preis 2000), aber auch für srine kritischen Denkansätze. Von Schönfärberei hält er nich -.s und so erregte unter Anderem s.rinc Dokumentation über das 'Wirt- schaftsunternehmen Zilletaler Schürzenjäger" viel Aufehen und Arger. Das Folgeprojekt "Wo ist Ti- rol?, in welchem sih der Alp- bachtaler seiner Heimat in ei- nem Multivisionsvortrag Im Gegensatz zu anderslau- tenden Stimmen, konnte sich KR Otto Langer mit den Erfol- gen bei der EXPO nur zufrieden zeigen. Die insgesamt 10 Kitze hatten nach anfänglichem Pro- test im Euregiostand einen sehr guten Stellplatz bekommen und wurden auf Wunsch der Organi- sation sogar nach der Themen- woche im Juni unentgeltlich noch länger (insgesamt sechs Wochen) ausgestellt. Täglich kamen etwa 7.000 Besucher an den Stand, am schwedischen Nationentag be- richteten viele Fernsehstationen über Königin Silvia, die ein Au- togramm auf das Schaukelkitz machte. Am 17. Juni gab Präsi- dent Dr. Thomas Klestil seine Unterschrift, dieses Kitz soll für einen guten Zweck versteigert werden. Am Ende der EXPO kam es zu einem Treffen zwi- schen Kitzen und Schweizer Kühen, worüber ebenfalls viel berichtet wurde. Inzwischen ha- ben ja zahlreiche weitere Städte diese Idee eines tierischen Wer- sowohl liebevoll als auch skep- tisch-spöttisch annähert, erntete ebenfalls geteilte Reaktionen. Bei den beiden Veranstaltungen in Waidring und St. Ulrich war das feed-back allerdings über- wiegend positiv und besonders die Jugend karin einer offenen und konstruktiv-kritischen Sichtweise viel abgewinnen. Inzwischen ist der Fotokünst- 1er schon wieder bei der Vorbe- reitung eines weiteren Lang- zeit-Projektes über die Kommerzialisierung der Alpen und Almen. Dabei möchte er sich aber nicht von Sponsoren- geldern abhängig machen son- dern seine eigenen Vorstellun- gen übermitteln. "Die Almfeste und Almabtriebe haben unsere bäuerliche Kultur banalisiert und unglaubwürdig gemacht. Durch den Konsumboom ver - liert man im Umgang mit der Kultur die eigentlich ange- brachte Wertschätzung. erst wenn man die ganzen "Saufal- men" zwischen Waidring und Vorarlberg aus der Perspektive eines vorbeiwandernden Noma- den betrachtet, bemerkt man die optischen und kulturellen Ver- beträgers übernommen. Weiters werden die Kitzbühe- 1er Kitze bald im Zoo Schön- brunn präsentiert, bei der Inter- nationalen Gartenausstellung 2002 in Rostock, im Zentrum von Hannover, im Innsbrucker Kongresshaus, im Alpenzoo, am Flughafen Amsterdam, im Hotel Bayrischer Hof, etc. Es gab über 60 Fernsehbeiträge und auch in etwa 40 Zeitungen wurden die Kitze erwähnt. letzungen, welche unserer Hei- mat im Zuge des Massentouris- mus zugefligt werden. Dabei ist es durchaus nicht so, dass der mündige Gast diese Anbiede- rung nicht bemerkt. Gerade bei Vorträgen in Deutschland er- hielt ich viele positive und ver- ständnisvolle Rückmeldungen." Auch seine aktuelle Stellung- nahme zum Eurgegiopavillon auf der EXPO in Hannover klingt wenig begeistert: "Der Geschäftsführer des Eu- regio-Standes behauptetet doch glatt gegenüber den Medien, daß bisher bereits 800.000 Menschen zu unserem Stand hingegangen seien. Wenn nur die Hälfte davon vorbeigegan- gen wären, dann könnte man schon zufrieden sein! Aber in den Stand hinein, da haben sieh im Verhältnis nur wenige ver- irrt. Herr Schweigkofler spricht also von einer täglichen Besu- cherfrequenz von 6.600 Besu- chern. Und wer dort war wird gesehen haben, dass solche Zahlenangaben reiner Humbug sind. Am Nationentag im Juni waren zum Beispiel keine zehn Besucher auf der 1. Etage des "Zahlreiche konkrete Bu- chungsanfragen und Kontakte kamen über die Kitze zustande. Sie sind jetzt und weiterhin ein perfekter Werbeträger, über den vielleicht auch bald ein Buch erscheint. Viele Prominente und Zweitwolmsitzler kauften sich ein Kitz. Ubrigens wirkten sie auch auf die Karriere vieler Künstler, die bei der Gestaltung geholfen haben, sehr positiv!", meinte Otto Langer. sura Lois 1-lechenblaikner ist ein kri- fischer Beobachter. (sura) Standes, weil der Aufgang dafür mit schier militärischer Tarn- qualität verpiant wurde. Die Besucherzahlen künstlich hin- aufzujubeln, ist nichts Anderes als ein alter Marketing-Trick. Auch die Preispolitik der hier angebotenen Produkte war eher gast-feindlich als -freundlich. Die überregionalen Elemente der verschiedenen Gebiete lä- gen für mich im Bauerntum, das hier viel zu wenig berück- sichtigt wurde." sura Eine kritische Heimatbetrachtung
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