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Therapeutin Christine Hager vom Verein BIT kümmert sich um Drogenabhängige. Foto.- Obermoser Die entsprechende Ausrüstung für Katastropheneinsätze wurde ebenfalls besprochen. Foto. Obermoser SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 23. NOVEMBER 2000 Anlaufstelle für Drogenabhängige U SANN E ADKE Wer trägt die Verantwortung? Verantwortung ist ein Begriff, mit dem heute die Menschen nur mehr selten direkt in Berührung kommen. Die Mei- sten schrecken schon von Weitem zurück, wenn sie sich mit etwas belasten sollen, das unter Umständen unange- nehm werden könnte; Ju- gendliche lassen sich die Sor- gen des Alltags so lange wie möglich von ihren Eltern ab- nehmen, Familien werden spät (oder gar nicht) gegrün- det und mit dem weitreichen- den Sozialsystem unseres Staates lässt sich die unge- liebte Bürde in praktisch allen Fällen einer jeweils anderen Instanz zuschieben. Verant- wortliche lassen sich immer finden, ob es nun die Eltern, die Schulen, die Regierung, die Gemeinden oder manch- mal auch die Schiführer sind. Zwei Männer, beide mit dem Bereich Sicherheit befasst, fordern in dieser Woche im Anzeiger mehr Eigenverant- wortung. Zum Einen von den Schifahrern und Tourenge- hern, die völlig bedenkenlos mit ihrer riskanten Vorliebe für Tiefschneefahrten sich selbst und Unschuldige gefährden, zum Anderen von den Auto- fahrern, die eine Geschwin- digkeitsbegrenzung nicht als Richtungsweiser, der je nach äußerer Bedingung nach un- ten hin abzuändern ist, son dern als Mindestanforderung für den Gasfuß verstehen. Nicht Uber- sondern verant- wortungsbewusste Selbstein- schätzung wäre in diesen Fäl- len gefordert und sogar lebensnotwendig. Die Bereit- schaft, Verantwortung zu übernehmen, sollte eigentlich im gleichen Ausmaß gestie- gen sein, wie sich Wissen und Möglichkeiten der Menschen vervielfacht haben. Das ge- naue Gegenteil scheint abel der Fall. Und wo der Menscr versagt muss eben leider da Gesetz regulativ eingreifen... KITZBÜHEL. Für Perso- nen mit Suchtgiftprobtemen gibt es im Bezirk zwei Anlauf- stellen. Neben dem bereits etablierten Verein BIN in St. Johann öffnet nun der Verein BIT in Kitzbühel seine Pforten. BIN steht für "Beratung, In- formation und Nachsorge". Hier kümmert man sich um Menschen, die mit den sozusa- gen legalen Drogen wie Alko- hol und Medikamente ihre Probleme haben. Eine Nachsor- gegruppe wird dabei einmal wöchentlich in St. Johann von einem Therapeuten betreut. BIT (Begleitung, Integration, Tole- ranz) hingegen ist filr jene zu- ständig, die mit illegalen Dro- gen in Kontakt gekommen sind. Beide Vereine wollen, einem Netz gleich, ihre Anlaufstellen über ganz Tirol ausbreiten. Mit der Drogenberatungsstelle in Kitzbiihel schließt sich eine weitere Lücke. "Endlich gibt es in K.itzbühel wieder eine Suchberatung", ist Stadträtin Gertraud Rief von der Wichtigkeit dieser Einrich- tung überzeugt. "Bedauerli- cherweise ist die Beratungsstel- le im Gries vor einigen Jahren KITZBÜHEL. Mit der Gründung der "KatEinheit Tirol" wurde am vergangenen Samstag die Katastrophen- vorsorge des Roten Kreuzes neu formiert. geschlossen worden. Mit BIT haben wir aber jetzt einen kom- petenten Nachfolger bekom- men", so Rief. Ein allfälliges Drogenproblem würde vom of- fiziellen Kitzbühel zumeist nicht erkannt, meint die Stadt- rätin und Obfrau des Sozial- und Gesundheitssprengels. "Die Beratungsstelle BIT ist eine parteiunabhängige, private Einrichtung, die finanziell von der Tiroler Landesregierung ge- tragen wird", erklärt Projektlei- ter Christian Gasser. "Bei uns Rund 150 Katastrophenhelfer trafen sich am vergangenen Samstag in der Kitzbüheler Wirtschafiskammer, um die "Katastropheneinheit Tirol" neu zu gründen. "Wir wollen unsere werden Drogenabhingige pro- fessionell betreut und dies ko- stenlos und anonym", so der Suchtberater. "Bei uns gilt die Schweige- pflicht", nimmt Therapeutin Christine Hager ihren potentiel- len "Kunden" eine Hemm- schwelle. Die Drogenbera- tungsstelle wird im Rennfeld 15 eingerichtet und ist täglich be- setzt. Die Offnungszeiten rich- ten sich dabei rach Bedarf. Genaue Termine erfährt man unter: 05356/66344. fe Katastrophenhilfe noch effizi- enter und besser gestalten", so Landesrettungskommandanl Peter Mader. "Wir hrben auf di zahlreichen Erfahr.ingen dci letzten Monate uni :ahrc rea- giert - ich denke dabei nur ar die großen Ungltcke im Paz nauntal oder vor Kurzem jetz in Kaprun". In dei drei gleich wertigen Alarmabteilungen fiui Tirol West, Mitte Lid Ost wirc zukünftig die schc-n bisher guti Katastrophenhilfe ies Rotei Kreuzes noch schneller un( wirkungsvoller funkti jnieren. "Es ist oft nicht leicht, wem unsere Führungskrrifte aus ei nem Teil des Landes mit Mann schaften aus anderim Regionei zusammenarbeiten müsser Durch das überreg. runale Team work in der KatFinheit Tirc sind diese Probleme beseiti worden", meint Landesrel tungskommandant Mader. J Rotes Kreuz ist für Katastrophe gerüstet
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