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Im Wohnpark Einfang sollen 45 Reihenhäuser und 32 Mietwohnungen entstehen. Die 1. Baustufe umfasst 15 Reihenhäuser (im Vordergrund). Foto: visual image "Nichts geht mehr", sind sich Grissmann und Wendung einig. Ab jetzt muss gespart werden. Foto. Obermoser DONNERSTAG, 23. NOVEMBER 2000 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Bis zu vier Millionen für ein Reihenhaus KITZBÜHEL. In der letz- ten Sitzung des Kitzbüheler Gemeinderates zeigte man sich wenig erfreut über das Wohnprojekt "Einfang". Viele Interessenten des ersten Bau- abschnittes sind bereits wie- der abgesprungen. Die hohen Kosten dürften dabei eine große Rolle spielen. Felix Obermoser Seit rund zehn Jahren beschäftigt der "Wohnpark Einfang" in Staudach, ein Pro- jekt der WE-Wohnungseigen- tum, den Kitzbüheler Gemein- derat. War die Errichtung der ursprünglich geplanten Wohn- blöcke mit insgesamt 104 Wohneinheiten wegen massiver Anrainerproteste nicht durch- ifihrbar, einigte man sich im vergangenen Jahr auf die Er- richtung von 45 Reihenhäusern mit einer Nettowohnfläche von 95 bis 109 m2 sowie 32 Miet- wohnungen. "Die Stadt Kitz- bühel hat sich dabei das Verga- berecht vorbehalten", erklärt Bürgermeister Horst Wendling, sollten doch im Wohnpark Ein- KITZBÜHEL. Bürgermei- ster Horst Wendung und Finanzstadtrat Peter Griss- mann setzen den Sparstift an: Durch den Wegfall der Ge- tränkesteuer und den massi- ven Kosten für das Kranken- haus muss der Gürtel enger geschnallt werden. "Die Finanzlage der Stadt Kitzbühel ist äußerst ange- spannt", weiß Finanzstadtrat Peter Grissmann wenig Erfreu- liches über den Inhalt des Stadt- säckels zu berichten. "Wir müs- sen große Anstrengungen unternehmen, um das Budget wieder zu konsolidieren", so Grissmann. "Wir hatten im heu- tigen Jahr zwei harte Brocken zu verdauen", meint Bürger- meister Horst Wendling. Zum Einen wäre dies der Wegfall der Getränkesteuer, was der Stadt rund 9,4 Millionen Minderein- nahmen einbrachte, zum Ande- ren sei das Krankenhaus schuld, das heuer einen prognostizier- ten Abgang von 24 Millionen fang hauptsächlich Einheimi- sche angesiedelt werden. Das erste Treffen mit Kaufin- teressenten für den ersten Bau- abschnitt, welcher 15 Reihen- häuser umfasst, fand im Frühjahr 2000 statt. Die vor- raussichtlichen Kosten für die Schilling erwirtschaften werde. "Den Gesamteinnahmen im Jahr 2000 von 250 Millionen stehen Ausgaben von 251,8 Millionen gegenüber, da haben wir für heuer keine Manövrier- masse mehr", meint Grissmann. Im nächsten Jahr müsse daher jedes Referat mit Einsparungen Reihenhäuser hauen dabei eine Bandbreite von rund 2,9 Millio- nen Schilling bis rund 3,5 Mil- lionen Schilling. Die monatli- chen Rückzahlungsraten für Hypothekardarlehen und Wohn- bauffirderung wurden, je nach Größe der Häuser, abzüglich von 10 - 20 Prozent rechnen. Aber nicht nur ausgabenseitig will man Geld sparen. "Es wird auch zu Tariferhöhungen kom- men". Speziell bei den Wasser- kosten ruft Grissmann nach Ko- stenwahrheit, was natürlich heißt, dass sich der Bürger aus Teuerungen einstellen muss. fe Annuitätenzuschuss mit rund 6.500,- Schilling bis etwa 8.500,- Schilling angegeben. Bis zum Herbst 2000 kam es aber zum Teil zu massiven Preissteigerungen, was auch der Grund sein dürfte, dass von den ursprünglichen Interessenten bereits viele dem Projekt den Rücken gekehrt haben. Darauf angesprochen, wie es möglich ist, dass bei einem Haus die mo- natlichen Rückzahlungen von prognostizierten rund 8.500,- Schilling auf 12.500,- Schilling (jeweils schon abzüglich eines Annuitätenzuschusses) anwach- sen können, meint Mag. Chri- stian Nigg, Marketingleiter der WE, dass dies auf einen höhe- ren Zinssatz zurückzuführen sei. "Wir sind im Frühjahr von einem Zinssatz von 3,5 Prozent ausgegangen, mittlerweile ist dieser aber auf 5,25 Prozent an- gestiegen". Dadurch sei eben die Teuerung erklärbar. In der letzten Sitzung des Ge- meinderates wurde beschlos- sen, dass man sich noch einmal mit den Verantwortlichen der WE zusammensetzen möchte. "Am liebsten wäre mir, wir würden das Grundstück wieder zurückkaufen und einheimi- schen Häuselbauern zur Verfü- gung stellen", meint StR Griss- mann. Darauf angesprochen meint Nigg, dass man sich über diese Möglichkeit bei der WE noch keine Gedanken gemacht habe. Der Stadtsäckel ist leer
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