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Abseilen aus schwindelnder Höhe: In Kitzl iei iii ruu/l für cdle Fülle gerüstet. Foto: Bergbthn DONNERSTAG, 14. DEZEMBER 2000 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Bergbahn testete den Ernstfall KITZBÜHEL. Wie sicher sind die heimischen Bergbah- nen? Diese und ähnliche Fra- gen werden nach der Kata- strophe von Kaprun immer öfter gestellt. In Kitzbühel nimmt man die Angste der Kunden ernst. Bei einer durchgeführten Ubung konn- te ein hoher Sicherheitsstaii- dard dokumentiert werden. Nicht ungefährlich gestaltet sich die Bergeübung. Foto: Pöll In Österreich gelten weltweit die höchsten Sicherheitsstan- dards für Seilbahnen. Öster- reich ist diesbezüglich auch federführend in der EU-Gesetz- gebung. "Es versteht sich von selbst, dass diese Vorschriften peinlichst genau eingehalten und laufend überprüft werden. Die Bergbahn AG Kitzbühel ist jedoch bestrebt, Sicherheit sogar über das behördlich geforderte Maß hinaus zu ge- währleisten", meint Bergbahn- Marketingleiter Georg Hechen- berger. Wie der zuständige Betriebs- leiter, Ing. Richard Profanter, erklärt, werden gerade auch beim Flaggschiff der Kitzbühe- 1er Seilbahnen, der Halmen- kammbahn, - zusammen mit der Bergrettung - laufend Sicherheits- und Bergeübungen durchgeführt. Eine solche 1.Jbung ging vergangenen Dienstag über die Bühne. Selbstverständlich gibt es auch einen ausgeklügelten Bergeplan mit Bergewegen entlang der Seilbahntrasse. "Gerade bei der Hahnenkammbahn wollen und können wir uns nicht das geringste Sicherheitsrisiko lei- sten", erklärt dazu auch Walther Tappeiner, Vorstandvorsitzen- der der Bergbahn AG Kitz- bühel. Nachdem im vergangenen Winter nach einem Sturm um- stürzende Bäume auf die Trag- seile der Hahnenkammbahn fielen, wurde mit der Stadtge- meinde Kitzbühel (als zuständi- gem Grundeigentümer) die zu- sätzliche Entfernung von Bäu- men entlang der Trasse der Hahnenkammbahn beschlos- sen. Dazu Kitzbühels Bürger- meister Horst Wendung: "Dass zusätzlich Bäume entlang der Trasse der Hahnenkammbalm entfernt werden, war seitens der Bergbahn AG Kitzbühel schon länger geplant. Der Stadtge- meinde ist dies nicht nur aus Sicherheitsgründen sehr recht, sondern auch, weil dadurch gleichzeiiig dem Wunsch von Forstfachleuten nachgekommen werden kann, den Wald am Hahnenkamm sukzessive zu verjüngen." Neuer Anlauf gegen Schwarzbauten KITZBÜHEL. Der weit verbreiteten Unsitte in Kitz- bühel, nicht "konsensgemäß", sprich schwarz zu bauen, will man nun von Gemeindeseite verschärft entgegentreten. In der vergangenen Gemein- deratssitzung von Montag die- ser Woche stand wieder wie üb- lich eine ganze Litanei an Bauansuchen auf der Tagesord- nung. Wie in anderen Gemein- deratssitzungen zuvor, kam auch diesmal bei einer großen Baustelle im Ortsgebiet von Kitzbühel ein schwarz angebau- tes Teilstück zu Tage. Dies hat in Kitzbühel aber schon jahrzehntelange Traditi- on. Oftmals klaffl zwischen dem Plan und der Wirklichkeit ein ganzes Stockwerk. Wer glaubt, diese Bausünden wür- den geahndet werden, täuscht sich. Zum Problemfall werden diese nicht "konsensgemäß" er- richteten Bauwerke, wie es in der Fachsprache etwas sperrig heißt, erst wenn wieder etwas dran oder draufgebaut werden soll. Vor einigen Monaten woll- te ein Hotelier das Dachge- schoß seines Gebäudes ausbau- en. Allein, er stand vor dem Problem, dass vor rund dreißig Jahren der Dachboden schon et- was "zu hoch geraten" war. Aber kein Grund zum Ver- zweifeln, die Kitzbüheler Gemeindemandatare drückten wie üblich, natürlich im Sinne der heimischen Wirtschaft, und man ist ja doch mit jedem ir- gendwie freundschaftlich ver- bandelt, alle möglichen und im- möglichen Augen zu. Normalerweise ist Grün-Ge- meinderat Helmut Deutinger der Einzige, der über diese Praktiken schimpft. Diesmal schlossen sich, wahrscheinlich vorweihnachtlich reumütig ge- stimmt, auch noch andere dem Kritiker an. StR Grissmann stimmte Deutinger zu und meinte, "...dass er sich Sorgen um Kitzbühel und sein Erschei- nungsbild mache". Auch Vize- BM Alois Haselwanter meinte, dass hier etwas zu machen sei. Nach längerer Debatte wurde beschlossen, in Zukunft ke:ne Gnade mehr für Schwarzbauer walten zu lassen. Sollten Unge- reimtheiten auftreten, soll es in Zukunft keinen Nachlass Tei den Erschließungskosten ge- ben. Wenig überzeugt von diesem neuerlichen Anlauf in diese Richtung zeigte sich Stadtarnts- direktor Vitus Grünwald. "Be- reits 1990 wurde so ein Antrag gestellt. Gehalten hat er genau eine Stadtratssitzung, dann fie- len die Mandatare wegen eines prominenten Kitzbühelers wie- der um", erzählte er aus seinem reichen Erfahrungsschatz. Je
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