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DONNERSTAG, 21. DEZEMBER 2000 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Bauernhof wurde Raub der Flammen AURACH. Dramatische Szenen spielten sich Montag Nachmittag in Aurach ab. Durch einen Großbrand wur- de der Einathen-Bauernhof in Kochau komplett zerstört. Für eine junge schwangere Frau blieb als einziger Ausweg nur mehr der Sprung vom Balkon im zweiten Stock. Felix Obermoser "Alles ging sehr schnell", er- zählt der sichtlich geschockte Markus Kogler (20), "wir hör- ten den Bauern rufen, dass es brenne". Kogler befand sich mit seiner im sechsten Monat schwangeren Freundin Anita (17) im 2. Stock des Bauern- hauses, wo sie erst vor wenigen Tagen eine Einliegerwohnung gemietet hatten. "Ich wusste zu- erst nicht, was los ist, daher bin ich zum Stiegenhaus gelaufen. Da habe ich dann schon überall Rauch und Feuer gesehen", so Kogler, der gleich wieder zurücklief, um seine Freundin herauszuholen. "Ich wollte sie noch bei der Hand schnappen, sie stand aber wie angewurzelt und es war mir nicht möglich, sie aus dem Zimmer herauszu- ziehen". Kogler konnte sich noch über das Stiegenhaus ins Freie retten, während seine Freundin ver- suchte, über den Balkon abzu- steigen. "Dabei hat sie den Halt verloren und ist abgestürzt". Die junge Frau hatte Glück im Unglück. Nachdem sie von der Rettung ins Krankenhaus Kitz- bühel gebracht worden ist, konnten nur leichte Verletzun- gen festgestellt werden. "Sie hat einen Sprung im Ellbogenbe- reich sowie diverse Prellun- gen", erklärt Primar Rudeif Sporer. Auch flur die Schwai- gerschaft dürfte es keine Kori- plikationen geben, wie nach ei- ner Untersuchung durch Frauenarzt und Hebamme fest- gestellt werden konnte. Währenddessen kämpf:en rund 80 Feuerwehrmänner aus Aurach, Kitzbühel und Jo:h- berg vergeblich gegen die Flammen. Die Alarmierung er- folgte kurz nach 15 Uhr Zuerst .iieß es, lass es s:ch um einen Kaminbrajd handle, aber be- reits binnen weniger Minuten stand das esam:e Gebäude in Vollbrard Das Feuer und die Rauchsile waren weithin sichtbar. 1:7 letzter Minu:e konn- ten noch 18 i(ühe und Kälber vor dem Feuer gerettet werden. Bei den Landmaschinen ent- stand aber Totalschaden. Schwierig gestalteten sich für die Fejerwehren auch die Löscharbeiten, mussten doch einige hundert Meter lange Schlauchleitimgen von der Kitzbüheler Ache lis zu dem auf einem Flügel stehenden Bauernhaus verlegt werden und das Wasser mittels Pumpen erst vor Ort gebracht werden. Während die 48 \'änner der Feuerwehr Kitzb2he1 gegen sieben Uhr am Abend den Unglücksort wieder verließen, hielt die Feuerebr Aurach auch während der Nacht noch Brandwache. Die Brndursache konnte bis Redaktzonsschluss noch nicht genann: werden. Markus Kogler zeigt auf den Balkon im 2. Stock, von wo seine schwangere Freundin herabgestürtzt ist. Von der Scheune im hfr1teren Teil des Hauses wr nach wenigen Mi- nuten nw mehr ein G?rippe übrig.
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