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SEITE 8 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 21. DEZEMBER 2000 Gedanken übers Krankenhaus Kitzbühel ohne Krankenhaus. Man stelle sich einmal vor, was das flur die Bevölkerung bedeu- ten würde. Hart triffl es insbe- sondere die Kitzbüheler Frauen, die auf die Wochenstation ver- trauen. Vor Allem die kompetente, sehr persönliche und familiäre Betreuung würden viele bei ei- nem Wegfall des Krankenhau- ses vermissen. Auch die alter- nativen Heilmethoden und eine ausgezeichnete Wochenbettbe- treuung fielen weg. Das hieße für die Zukunft: Frauen in den Wehen müssten den weiten Weg Die Frauen aus Kitzbühel und den umliegenden Gemeinden, die sich dazu entschließen, ihr Baby im Krankenhaus Kitz- bühel zur Welt zu bringen, tun dies vor Allem wegen der äußerst familiären, entspannten Atmosphäre, die wohl kaum in einem anderen Krankenhaus zu finden ist. Doch nicht jede Schwangerschaft und Entbin- dung verläuft ohne Komplika- tionrn. Daher ist jede Frau beru- higt, wenn ihr eigener Gynäkologe, der eben auch die Wochenstation mitbetreut, je- derzeit schnell zur Stelle ist, um Geburtshilfe (z. B. ungeplanten Kaiserschnitt) zu leisten. Schließlich möchte man bei bzw. nach der Entbindung vom gewohnten Arzt weiterbehan- delt werden und sich nicht ei- nem fremden Arzt anvertrauen müssen, den man nach der Ent- lassung aus dem Krankenhaus ohnehin nicht mehr sicht. Die derzeitige Größe der Wo- chenstation ermöglicht den Schwestern und Hebammen, aus eigener Erfahrung eine op- timale, fast mütterliche Betreu- ung der Wöchnerinnen. Ein weiterer Punkt ist auch speziell flur Frauen aus den um- liegenden Gemeinden (Joch- berg, Kirchberg, Brixen, usw.) nach St. Johann auf sich neh- men. Der Bürgermeister und sein Gemeinderat werden wohl wissen, dass es bei einer Geburt unter Umständen sehr schnell gehen kann. Nur wissen vor Allem die männlichen Ratsmitglieder nicht, wie es ist, ein Kind zu be- kommen. Vielleicht würden sie dann anders darüber denken. Oder soll es ohne Krankenhaus und Geburtenstation in Zukunft keine "echten" Kitzbüheler mehr geben? Die Mutter-Kind-Gruppe der Pfarre Kitzbühel die längere Anfahrtszeit ins Krankenhaus St. Johann. Dies betriffi nicht nur die Entbindung selber, sondern auch die vorbe- reitende Schwangerschaftsgym- nastik und die der Geburt vor- ausgehenden Untersuchungen (CTG usw.). Nicht alle Frauen sind so fit, dass sie bis zur Ge- burt selbst all dies erledingen können, sondern vom Partner oder einem Familienmitglied gefahren werden müssen. Im Winter, bei dringenden Fällen, kann so ein Transport (z. B. von höher gelgenen Häusern) schon mindestens eine Stunde dauern. Was das für eine Frau mit We- hen oder Komplikationen be- deutet, muss auch einmal in Be- tracht gezogen werden. Zuletzt noch ein Gedanke zu den prominenten Kitzbühelern: Nach einer Schließung der Wo- chenstation wird es wohl keinen "echten gebürtigen" Kitzbühe- 1er (Schi- oder Fernsehstar) mehr geben. Wir hoffen, dass sich wenigstens einige der wichtigen Entscheidungsträger (vermutlich Männer) in die Si- tuation von schwangeren Frau- en versetzen können und die Schließung der Wochenstation nochmals überdenken. Michaela Aifschnaiter Jochberg Schon lange wollten wir ein öf- fentliches "Dankeschön" an alle Arzte und HelferInnen des Krankenhauses Kitzbühel schreiben. Als Eltern von fünf Kindern - die alle hier zur Welt kamen - können wir auch ein Lied über diverse Verletzungen singen: Uber eingeklemte Fin- ger, Bänderrisse, Sturz- und Schnittwunden, gebrochene Ze- hen, Darmoperationen bis hin zum Halswirbelbruch. Alles wurde hier bestens und zur voll- en Zufriedenheit versorgt. Auch die Eltern, Rudolf und Maria Berger, fühlten sich bei den vielfachen stationären Auf- enthalten in diesem Haus wohl und geborgen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit wurden wir lie- bevoll aufgenommen, behandelt und gepflegt. Darum: ein großes, herzliches Danke an das esamte Krankenhaus-Team. Uberlassen wir die Führung des Krankenhauses Kitzbühel nicht nur den Politikern, sondern Pro- fis im Rahmen einer Betreiber- gesellschaft, an der sich mit hinlänglicher Legitimation auch Nach einem Schiunfall am 16. 1. 1999 wurde mir von ei- nem Freund empfohlen, das Krankenhaus der Stadt Kitz- bühel aufzusuchen. Am näch- sten Tag fuhr mich meine Frau in die Bezirkshauptstadt. Mir imponierte besondes die rasche und unkomplizierte Abwick- lung der Erstversorgung in der Ambulanz. Nach einer kurzen Untersuchung musste ich in den Röntgenraum. Gebrochen war nichts, doch Dr. Schmied er- klärte mir freundlich, dass eine Athroskopie notwendig sei, um eine eventuelle Meniskus - oder Bänderverletzung zu erkennen. Gleich am nächsten Tag war es soweit - Diagnose Kreuzband- riss. Vor der später folgenden Operation wurde ich in einer Operationsbesprechung von Dr. Schmied vom Verlauf der Ope- ration und eventuellen Risiken genau informiert und beruhigt. Die mir bereits bekannte Freundlichkeit des Personals vermisste ich auch bei der Auf- nahme keinen Moment. Von der Putzfrau bis hin zu Primar Dr. Sporer ist jeder einzelne Mitar- die Bergbahn AG Kitzbühel und die Sparkasse der Stadt Kitz- bühel beteiligen sollten. Die Berufung der Sparkasse hiezu gründet sich auf deren Satzung, wo festgeschrieben ist, dass die Sparkasse im Rahmen der Mög- lichkeiten gemeinnützige Funk- tion auszuüben hat. Das Enga- gement der Bergbahn wäre nur die logische Konsequenz ihrer Absichtserklärung, ihren Kun- den ein umfassendes Service zu bieten, wozu neben Pistensiche- rung, Pistenrettung, Hubschrau- bereinsatz, etc, auch die ra- schest und bestmögliche Unfallversorgung zählt. Beiden wäre ein gewisses fi- nanzielles Risiko zumutbar, auch wenn zu erwarten ist, dass der jährliche Abgang des Kran- kenhaues bei Führung durch ei- ne Betreibergeseilschaft - ohne grobe Einflussnahme seitens der Politiker - im tragbaren Rahmen gehalten werden kann. Der Bestand des Krankenhau- ses muss jedenfalls gesichert werden - zum Wohle ALLER! Dr. Helmuth u. Gerda Kaiser beiter um das Wohlergehen je- des Patienten bemüht. Vom Verlauf meiner Operati- on kann ich, narkosebedingt, nicht viel sagen, doch hatte ich vom Aufwachen weg bis heute keine nennenswerten Schmer- zen. Ist das immer so, oder hat- te ich einfach Glück, auf mei- nen Freund gehört zu haben? Ein großer seelischer Schmerz würde flur mich jedoch die Schließung des Krankenhauses bedeuten, da ich zum gesamten Arzte- und Pflegepersonal be- reits ein Vertrauen aufgebaut habe, das ein anderes Haus wohl kaum erreichen kann. Ich verstehe nicht, dass der Gemeindevorstand einer Sport- stadt wie Kitzbühel ein so gut funktionierendes Krankenhaus mit einem so hervorragenden Team in Frage stellt. Abschließend möchte ich mich noch einmal beim gesam- ten Personal des Krankenhaues der Stadt Kitzbühel für die gute und familiäre Betreuung bedan- ken! Bernhard Pehnelt St. Ulrich 11SRPOST PLUS & MINUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Keine "echten" Kitzbüheler mehr Auflösung der Wochenstation im Krankenhaus Kitzbühel Operation gelungen, Patient voll fit
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