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?ie geh' es weiter mit dem Krankenhaus Kitzbühe!? Darüber scheiden sich noch immer die Geister 11 -- 1 DONNERSTAG, 28. DEZEMBER 2000 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Quo vadis Krankenhaus Kitzb Ü hel? KITZBÜHEL. Mittwoch vergangener Woche tagte erneut die Generalversamm- lung des Krankenhauses der Stadt Kitzbühel. Das Ergeb- nis der Sitzung wird von Arzteschaft und Geschäfts- führung unterschiedlich interpretiert. Felix Obermoser "Der Ärzteschaft wurdc gegen 19 Uhr von der Ge- schäftsffihrung mitgeteilt, dass es beschlossene Sache ist, dass das Krankenhaus Kitzbühel alle Akutbetten, also die gesamte Interne Abteilung sowie Chirur- gie einschließlich Unfallchirur- gie an das Bezirkskrankenhaus St. Johann abtreten wird", ist einer Presseaussendung der Spitals-Belegschaftsvertretung zu entnehmen. Im Gegenzug plane man in Kitzbühel eine Genatrieabteilung einzurichten. "Auf Anfrage kam klar zu Tage, dass es sich dabei nur um eine Abteilung mit Mindeststandard handeln kann", so ein Arztever- treter bei einem eilig einberufe- nen Pressegespräch. "Damit ist das Krankenhaus in Kitzbühel gestorben", gibt sich der ärztliche Leiter, Primar Rudolf Sporer, überzeugt. "Der Rahmen für die Details soll bis Ende Juni 2001 ausverhandelt werden. Bis spätestens Frühjahr 2003 soll bereits alles über die Bülme gelaufen sein", so Sporer. Dann sei das Spital in der jetzigen Form Geschichte. In einem etwas ancerem Licht sieht die Sachlage der Geschäftsführer des Kranken- hauses, Thomas Sieberer: "Die C-ene-alversarnmlung hat ein- stimmig beschlossen, dass darch ein straffes Sanierungs- k.:nzcpt der Standort Kitzbühel gesichert werden soll". Als Strndortsicherung wird daher von der Stadtgemeinde Kitz- bihel fir das Geschäftsjahr 2001 ein Budget von 22 Millio- nen zu Verfügung gestellt. "Die Geschäftsführung hat den Auf- tng, zur Einhaltung dieses Rah- niens sämtliche Rationalisic- ruigspotential auszuschöfen. E Entgegenl:ommen der Mit- arbeiter, im Speziellen der Arz- teschaft, ist dazu nötig und wird von den Vertretern der Stadt ve- hement gefordert", so Sieberer. Aber auch für Sieberer ist klar, dass "ein Krankenhaus in dar jetzigen Form aus wirtschaftli- chen Gründen in Kitzbühel nicht mehr tragar sein wird". Daher werdei auch die Ver- handlungen mit dem Bezirks- verband weiterefiihrt werden. Bislang sind die Bedingungen für einen Beitritt Kitzbühels :n den Krankenhaus-Verband für die Gamsstadt aber unannehm- bar. Bürgermeister Horst Wend- ling spricht in diesem Zusam- menhang sogar von einer "Demütigung Kitzbühels durch die St. Joha:mei". Das Bezirkskrankenhaus St. Johann sitzt in diesem Fall aber eindeutig aLf dem längeren Ast. Es ist nicht unbedingt ein Geheimnis, dass das Land nicht länger daran interessiert ist, in einem Bezirk zwei Kranken - häuser finanziell zu unterstüt- zen. Welch schlechtes Spiel das Land betreibt, wird daran klar, dass den Kitzbüielem die nöti- gen Konzessionen für eine Teil- privatisierung, m:t deren Hilfe man das Spital wieder auf gesunde wirtschaffliche Beine stellen könnte, vorenthalten werden. "Das läuft auf ein Aus- hungern hinaus" so ein Spitals- arzt empört, Es sieht ganz danach aus, dass das Spital in der Gamsstadt zum Spielball der Politik wird. Und in diesem Spiel dürfte Jer Verlierer schon feststehen: Das Krankenhaus Kitzbühel. Anders sind die Entscheidungen der letzten Zeit nicht zu deuten. Geschiftführer Thomas Sieberer hat den Auftrag, mit einem tra Die Ä'rztevertreter OA Andreas Gredler OA Günter Schwentner und fen Sanierungskonzept den Standort zu sichern. Fotos: fe Primar Rudolf Svorer befürchten die Schließung des Spitals.
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