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9 ‚ . Gerhard Schneider (ii.) ad Franz Reiter hojjen auJden Wahlsieg. SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 17. FEBRUAR 2000 St. Johanner Krankenhaus geht 's gut r USANNE Li ADKE Allerorts ein närrisches Treibe Nun ist es wieder einmal so weit, König Karneval regiert das Land. In den Straßen und Ballsälen tummeln sich bunt maskierte Gestalten, echte Faschingsnarren und dazu vielerorts noch ein ei- gens gewähltes Karnevals- Regentenpaar. Man denke zum Beispiel nur an den Villacher oder an den Main- zer Fasching, wo dieser Brauch auch heute noch überlebt hat. Jene sogenannten "Gegen- regierungen", aber auch die schlagfertigen "Narren" hatten im Mittelalter und in den vergangenen Jahrhun- derten die Aufgabe, als ei- ne Art politisches Ventil für das "gemeine" Volk zu die- nen. Dieses hätte sich durch Spotten und Schimp- fen während der übrigen Zeit des Jahres ja sonst in ziemliche Gefahr gebracht. So war es den Menschen zumindest während des Faschings erlaubt, sich auch einmal kritisch über die hohen Herrscher zu äußern. Eine ehrenvolle Tradition, die jetzt offenbar auch von einer Kitzbüheler Anti-Re- gierungsgruppe übernom- men wird, welche am Wo- chenende einen "Speaker's Corner" zwecks freier Mei- nungsäußerung einrichten will. Dass es im Moment genug zu schimpfen gibt, wird wohl auch niemand bestreiten. Allerdings ha- ben die Vertreter der ein- zelnen Parteien längst sel- ber schon den Part des gegenseitigen Verspottens und Kritisierens übernom- men, das "närrische Trei- ben", welches sich in Parla- mentsräumen und bei öffentlichen Fernsehdis- kussionsrunden abspielt, kann vom Volk auf der Straße kaum noch überbo- ten werden. Fraglich ist zur Zeit nur, ob auch dieses SDektakel bis zum Ascher- ST. JOHANN. Kürzlich forderte der SP-Landtagsab- geordnete Alois Leiter Aufidärung zur Ubernahme- diskussion von Bezirkskran- kenhäusern durch die TI- LAK. In St. Johann hat man derartige "Hilfe" allerdings ohnehin nicht nötig. Im Gespräch mit dem Anzei- ger erklärte der Verwaltungsdi- rektor des St. Johanner Kran- kenhauses, Franz Höck, dass dieses Thema längst nicht mehr aktuell sei. Die Landeskranken- anstalt hätte einigen finanz- schwächeren Bezirksspitälern das Angebot gemacht, diese zu übernehmen, doch wäre die Idee vom Gemeindeverband St. Johann schon im Dezember ab- gelehnt worden. Diese Dienst- leistung für eine ausgeglichene Betriebsbilanz müsse das Haus mit seiner annähernd +/-0 Bi- lanz nicht in Anspruch nehmen. Ab 2001 kommt eine neue Krankenhausfinanzierung. Dann wird man allerdings schon genau ausdiskutieren KITZBÜHEL. Vergangenen Freitag eröffneten auch die sozialdemokratischen Ge- werkschafter den AK-Wahl- kampf. Unter dem Motto "Ti- rol verdient mehr" wollen sie in der Arbeiterkammer den nächsten Präsidenten stellen. Der Tiroler Spitzenkandidat Gerhard Schneider und der Be- zirkskandidat, der St. Jakober Bürgermeister Franz Reiter, präsentierten ihr Zukunftspro- gramm, mit dessen Hilfe Fritz Dinkhauser als bedeutendster Kontrahent letztlich entmachtet werden soll, Wichtigste Wahl- ziele: Bessere Löhne, bessere Jobs, mehr Kinderbetreuungs- einrichtungen und billigeres Wohnen. Bezirkskandidat Franz Reiter tritt hier in seiner Funktion als Betriebsratsvorsitzender und Eurobetriebsrat des internatio- nalen Großkonzerns Veitsch Radex auf den Plan. Ihm ist es besonders wichtig, einkom- mensstärkere Arbeitsplätze zu schaffen. Kitzbühel liegt ja ti- rolweit bei den Einkommen an letzter Stelle und Tirol ist im österreichweiten Durchschnitt ohnehin drittletzter. Dies will Reiter durch die Ansiedelung müssen, wer wieviel in den Topf einbringt. Derzeit würde das Geld voiri Krankenhausfaids je nach Leistung mit Punktesys- tem verg en, damit muss jedes Haus auskommen. Dabc be- kommen die Landeskranken- häuser jetzt für jede Lestung um 12% mehr als die Bezirks- krankenhauser und auch Spe- zialoperationen könne man hier von gesunden größeren Betrie- ben schaffen, denn seiner Mei- nung nac ist man im Bez rk zu tourismuslastig. Der 0GB-Vors tzende Ger- hard Schneider möchte als Prä- sident eire faire lJmvert. ilung des AK-Budgets an alle 20 Kammerräte durchsetzen und versucher, mehr Bildungsträger in den B:zirken atizusiedeln. Er kritisierte in diesem Zitsam- menhang die seiner Meinung nach zu teure Einrichtur des 80 Mil:anen schwerer Zu- kun ftszertrums , das vo: allem kaum anbieten. Den Abgang muss der Gemeindeverband zahlet und diese Vorgehenswei- se sei nicht fair, so Höck. Sorgen macht sich der Direk- tor auch um den angekündigten Selbs:behalt bei Arztbesuchen. "Hier müssten im Ambulanzbe- reich Vorkehrungen getroffen werden, denn sonst könnte es zum Massenandrang kommen." den Innsbruckern zu Gute kä- me. Auch die Schaffung von flexiblen Kinderbetreuungsplät- zen .ind Betriebskindergärten sind ihm ein wichtiges Anlie- gen. Er setzt auf den durch sei- ne Initiative zu Stande gekom- menen Pakt für Arbeit und Wirtschaft, wo sich politische Entscheidungsträger, Wirtschaft und Sozialpartner einig sind, dass die Tiroler Einkommen er- höht werden müssen. Erreichen will man dies durch Gewerbe- und Jienstleistungsansiedelun- gen im ganzen Land. (sura) Sozialisten wollen Mehrheit bekommen
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