Kitzbüheler Anzeiger

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Das ''Kino ohne Heimat" erfreut sich regen Besuchs. (sura) SEITE 12 KULTUR-ANZEIGER DONNERSTAG, 2. MÄRz 2000 Im Frühling kommt Kulturradio ST. JOHANN. Die Musik- Kultur St. Johann plant heu- er ein besonderes Projekt. Ab Mai soll 10 Tage lang ein frei- es Radio mit kulturellen und sozialkritischen Beiträgen im Bezirk auf Sendung gehen. So wie auch in den vergange- nen Jahren (Fest der Sinne.. Be- gegnungen) wird im Spätfrüh- ling von der MuKu St. Johann ein spezielles Kulturgroßpro- jekt gestartet. Diesmal sind darin die mei- sten Kulturvereine des Bezir - kes, aber auch Sozialinitiativen wie die Jugend- und Erzie- hungsberatung, die Lebenshilfe oder die Initiative für Minder- heiten vertreten. Sie alle sollen ST. JOHANN. Am Don- nerstag, 24. Februar, wurde im Gymnasium "Hühner- dreck und Asche" aufgeführt. Das Kino ohne Heimat er- möglichte damit (wie auch im folgenden Kusturica-Schwer- punkt) einen ambivalenten Blick auf fremde Welten. Es sind zwei extrem konträre Welten, die im dokumentarisch gestalteten Werk von K? Pross- linger aufeinanderprallen. Da gibt es zum Einen ein kleines, abgelegenes und nach alten Traditionen lebendes Dorf in Nepal. Und dann werden zwei dieser Bewohner (der Dorfvor- stand und der Schamane) plötz- lich zu einer Besichtigungstour nach Wien eingeladen. Ver- ständlicherweise gibt es hier sehr vieles, dass den beiden zu Wort kommen, sich vorstel- len und kritisch ihre Meinungen äußern. Es sollte neben jeder Menge Musik zwar ein über- parteiliches, aber durchaus hochpolitisches Programm ge- macht werden. Das Interesse für den Sender, der vom 26. Mai bis 4. Juni im Bereich der Orte Kitzbühel, St. Johann, Waidring, Fieberbrunn und teilweise auch St. Ulrich rund um die Uhr zu hören sein wird, ist sehr groß. Bei einem Wochenendseminar im Jänner, bezüglich "Radiomachen" drängten sich die Teilnehmer und laut Organisator Hans Oberlechner sind bereits 70% des Programmes fertig konzi- piert. Der Hauptschwerpunkt Nepalesen äußerst merkwürdig vorkommt. Die Thematik bietet vom An- satz her zwar genügend komi- sches Potential, doch gelingt es dem Regisseur, uns durch das Minenspiel und die einfachen Kommentare der Nepalesen zum Besuch in Schönbrunn, beim Schneider, im Altenheim, im Schlachthof oder in einem Fitnessstudio einen durchaus betroffen machenden Spiegel vorzuhalten. Ist eine Gesell- schaft, in welcher die Alten ab- geschoben werden, die Kühe bestialisch geschlachtet und die Tiefkühltruhen unidentifizier- bare Dinge enthalten wirklich um so vieles fortschrittlicher als ein (zugegebenermaßen) von harter Arbeit und Patriach- at dominiertes Leben? des Senders "Hochkar-Äther" gehört aber natürlich der Mu- sik, wobei man hier nach allen Richtungen hin offen ist. Neben vielen Live-Mitschnitten aus den diversen Orten stehen als Höhepunkte eine Sub-Area Night auf dem Programm, ein Dreitagesfestival mit improvi- sierter Avantgardemusik, aber auch Kammermusik oder Blas- musik wird zu hören sein. Wo der Sender installiert wird, steht noch nicht fest, die Geräte werden von einer Inns- brucker Firma gemietet. Wei- ters arbeitet die MuKu mit der Innsbrucker Initiative "Freirad" zusammen, welche darum kämpft, auch in Tirol eine Fre- quenz für ein freies Radio zu Ein Film, der nachdenklich stimmte und den Zuschauer be- wog, sich einer fremden Kultur und Lebensweise vielleicht ein- mal unter einem anderen (und toleranteren) Blickwinkel zu nähern. Eine Perspektivener- weiterung, welche auch der vielfach ausgezeichnete, bosni- sehe Regisseur Emir Kusturica in seinen Filmen vermittelt, dem der nächste Kino-Schwer- punkt gewidmet ist. (sura) ST. JOHANN Am Donners- tag, 2. März, um 19.30 Uhr ga- stiert in der Hauptschule St. Jo- hann die junge Pianistin Lisa Smirnova mit ihren impulsiven Kontrasten. Frd&ic Chopins fantasievol- le Tanz-Improvisationen und die elegischen Skizzen aus dem klassizistischen Blickwinkel ei- nes Eric Satie: 1999, im 150. Todesjahr von Chopin, hat die russische Pianistin ein überra- schendes Programm zusam- mengestellt, das den üppigen Romantiker in faszinierenden Facetten neu beleuchtet. Ahn- lich attraktiv die zweite Ge- genüberstellung des Pro- gramms: Beethovens fulminante "Sturm-Sonate" und Ravels Apotheose des Wiener Walzers als ideal kontrastieren- de Klangwelten. Hars Oberlechner ist der Orga- nntor des "Hochkar-Athers ". erhalten. Der Großteil der Sen- dingen wird vorproduziert, so- dass sich auch der Personalauf- v..and für den "Ilochkar-Ather" in Grenzen halten wird, Die Fi- nan2 ierung des umfangreichen Proiektes durch Subventionen ud Sponsoren aus der Wirt- schaft ist bereits weitgehend ge- sichert. \Vr übrigezs noch Interesse hit, sich an 1er Programmge- stalt.ing zu beteiligen (Kultur- vereine, Blasmusik, Sozial- in:tiativen), sollte sich raschest m'lglich Iei Jer MusikKultur St. Johann unter der Nummer: C352I61284 tnlden. (sura) Lisa Smirnc,va wurde in Moskau geboren. Mit fünf Jah- ran begann s:e, als "Wunder- kind" ihre Klavierausbildung. Anschließend studierte sie am Tschaikcwskij-Konservatorium l•i [ev Naunos und ab 1991 in Salzbirg bei Karlheinz Käm- marling und iii London bei Ma- ria Curcio. Mit 20 Jahren debu- t:erte sie in dar New Yorker Carnegie Aall und absolvierte ie erste Japan Tournee. Mit Auftritten in großen eu- ropäischen Kc.nzerthäusern be- gsnn sie ihre Karriere, die sie seither durch cie ganze Welt ge- führt hat - sowc.hl solistisch als wich als Kammermusikerin. Weitere Wettbewerbserfolge, sowie zahlreiche Rundfunk- utd CD-Produktionen unter- sireichen die künstlerische Re- ptation der jungen Pianistin. Der Blick in fremde Welten Impulsive Kontraste mit der jungen Pianistin Lisa Smirnova
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