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DONNERSTAG, 2. MÄiz 2000 L:KAL-ANZEIGER SEITE 3 Bekommt Kitzbühel neue Bahntrasse? Eine vielleicht HstorisceAufnahme: Der Kitzbüheler Gemeiair2 , sprach sich einstimmig für eine Verlegung der Bahn trasse aus. Kitzbühels Gemeinderäte begutachten das Modell der neuen Eiser- ahntrasse. Fotos: Obermoser KITZBÜHEL. Was vor rund 125 Jahren für Kitz- bühel gleichbedeutend war mit wirtschaftlichem Auf- schwung, wird heutzutage oft- mals als störend empfunden: Die Bahnschleife rund um die Gamsstadt. In einer Diplom- arbeit wird ntn eine Tunnel- variante vorgeschlagen. Felix Obemoser Zur Geschichte: Vor rund 125 Jahren wurde Kitzbühel durch den Bau der sogenannten "Gi- selabahn" an das bes:ehende Bahnnetz der Monarchie ange- schlossen. Dies war aer gar nicht so se1bsterständlich, gab es doch auch Pläne, die Bahn von St. Johann direkt nach Wörgl und nicht über den Um- weg durch das Brixental za er- tichten. Einige honorige Bürger der damaligen Zeit erarnten aber den enormen wirtshsft1i- chen Faktor, den der Bahnan- schluss mit sich bringt und setzten sich daher bei den ver- antwortlichen Stellen in Wien vehementest für die "Schleife" um Kitzbühel ein. Der wirt- schaftliche Aufschwung. den Kitzbühel in den darauTolgea- den Jahren erreichte, ging dann auch tatsächlich mit dem ikiu der Bahn einher. Der ers: all- mählich aufkommende Si:•ri- mer- und später Winteriou -is- mus bekam durch die leichte Erreichbarkeit Kitzbühels per Bahn die nötigen Impulse. Aber die Zeiten ändern sich. Wenn auch die Wichtig±eit les Bahnanschlusses für K:tzbühel nie außer Frage gestellt wutde, so ist man heute in der C3ams- stadt mit dem Verlauf der Baha- trasse nicht mehr beonde:s glücklich. Einerseits leidet men in Kitzbühel unter Raumnot, die Siedlungsgrenzeir siiid längst über die Gleisanlagen hinausgewachsen, andere s ei 1 wird der mit einem Bahnbettib einhergehende Lärm oftmals als störend empfunden. Eine Diplomarbeit von Hel- mut Unterpertinger, eingereicit an der Uni Innsbruck, befasst sich mit einer neuen irasseii- Chrung. Die Bahn soll dabei rn:ttels eines Tunnels unter den Le benberg geführt werden. Von St Johann kommend würde las Funnelportal kurz nach dem Gasthaus "Schnitzelprofi" ent- stehen. Im Bereich Sinnwell kommen dann die Geleise wie- :er ans Tageslicht. Dort soll .ann auch der Personenbahnhof Eebaut werden. In einer Sonder-Gemeinde- ra:ssitzung befassten sich ver- angene Woche Kitzbülzels iIandatare mit der neuen Tras- senvariante. Die Sitzung fand ausnahmsweise in der 1-lan- celsakademie statt, weil sich ei- re Projektgruppe der Schule ebenfalls mit dieser Thematik auseinandersetzt. "Wir sollten die Chance nüt- 2en und alle an einem Strang 2 iehen", forderte Bürgermeister Horst Wendung, nur so wäre ei- ne Realisierung machbar. Es w-srden auch gleich Pläne ge- wälzt, was man mit den frei werdenden Plätzen anfangen könne. Vcn einer unterirdischen Umfahrungsstraße, entlang dr bestehencen Gleisanlage, bis zu einer Stadtbahn war dabei viel zu hören. is wurde zumindest ein einstimmiger Gemeinde- ratsbeschluss dahingehend ge- fasst, dass man die Verlegung der Bahntiasse grundsätzlich verfolgen und gleichzeitig stäc.- teplanerische Akzente setzen wolle. T.Jber die Kosten für dieses Unterfangen wurde nicht ge- sprochen. Aber allein durch die Veräußerung der Grundstücke an der bestehenden Gleisanla- ge, die im Besitz der öffentli- chen Haind sind, dürften einige hundert Millionen zu lukrieren sein. Ein Großereignis wie die Olympischen Winterspiele in Kitzbühel würden dieses Pro- jekt sicherlich auch viel leichter realisierbsr machen. Vielleicht sollte sic-i lie Gamsstadt doch uoch einmal bewerben?! Zwei Bilder zwei Welten. Einst ka,r mit der Eisenbahn der Fotschritr nach Kitzbtihel, heule wird der Lärm bemä'igel. Eine Verkehrslö- sung für Kitzbhel wäre aber mit der Verlegung der Eisenba.inrcsse leichter realisierbar. Linkes Foto: Kite-büheler Stadtarchiv.
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