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Sesselrücken bei der Bergbahn: Marfred Fi/zer (Mi.) folgt in rund einem Jahr Walther Tcppeiner (Ii.) auf dem Chefsessel nach. :i G/fcI »/11 BcfIle1i,\,/i. j de'wg: EM Franz Reitei: DONNERSTAG, 2. MÄRZ 2000 LOKAL-ANZEGER SEETE 5 7. Zukünftiger Bergbahnchef vorgestellt KITZBÜHEL. Die Katze ist aus dem Sack: Manfred Filzer wird neuer Bergbahnchef. Er wird in rund einem Jahr den in Pension gehenden Vor- standsvorsitzenden, Walther Tappeiner, an der Spitze des Kitzbüheler Traditionsunter- nehmens ablösen. Felix Obermoser Bereits im vergangenen Som- mer hat Dr. Walther Tappeiner Kitzbühels Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzenden der Bergbahn AG Kitzbühel, Horst Wendung, seinen Rücktritt mit Ende der laufenden Vorstands- periode bekanntgegeben. Im konkreten Fall ist dies der 28. Februar 2001. Für seine Nach- folge dürfte sich der scheidende Bergbahnchef eine firmeninter- ne Lösung gewünscht haben. Erste Weichen dahingehend setzte Tappeiner mit der Bestel- lung von Dr. Georg Hechenber- ger als neuen Marketingleiter. ST. JAKOB. Großer Wirbel in der kleinsten Gemeinde. Die Vermietung von Räum- lichkeiten im alten Gemeinde- haus an ein Bestattungsunter- nehmen stieß auf großen Widerstand in der Bevölke- rung: In dem Gebäude ist auch die Volksschule unterge- bracht. "Einfach pietätlos", findet Volksschuldirektorin Stefanie Klabischnig die Kombination Volksschule und Bestattungsun- ternehmen. "Man erkennt daran die Wertschätzung, die man Kindern gegenüber hat", so die Direktorin. Sie bemängelte auch, dass Bürgermeister Franz Reiter der Schulleitung gegenü- ber kein Wort über diese Pläne gesagt hat. "Es gab einen Gemeinderats- beschluss, der sich ohne Gegen- stimme für die Vermietung an das Bestattungsunternehmen aussprach", erklärt Bürgermei- ster Franz Reiter. Eine der Ver- tragsbedingungen sei es, dass weder ein Leichenwagen vor dem Haus stehen, noch mit Sär- gen hantiert werden darf, ver- steht Reiter die Aufregung Ihm wurde auch eir Sitz im dreiköpfigen Vorstand in Aus- sicht gestellt. Für den Vorsitz wäre da wohl einer der beiden weiteren Vorstandsmitglieder, Ing. Peter Rudig oder Otto Ca- ramelle, in Frage gekommen. nicht. "Ich bin als Bürgermei- ster bestrebt, neue Betriebe an- zusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen", meint der Gemeinde- chef. Das Vermieten der Räum- lichkeiten würde monatlich sechs Tausend Schilling für den ohnehin nicht allzu prall geflill- ten Gemeindesäckl bedeuten. Im Ubrigen habe die Schule ei- nen eigenen Eingang, da wären die Kinder kaum mit dem Be- trieb in Berührung gekommen. "Wir haben zwar auch mehr- heitlich für das Bestattungsun- ternehmen gestimmt", erklärt Josef Berger von der Liste "Wir Hauserer". "Der Bürgermeister hätte bei so einem sensiblen Be- reich halt besser vorher mit der Schulleitung sprechen sollen", meinte Berger. "Wir haben bereits im Rah- men der Schulgemeinschaft weitere Maßnahmen beschlos- sen und eine Unterschniftenakti- on gegen die Betriebsansiede- lung gestartet", erklärt VS- Direktorin Klabischnig. Ein Be- stattungsunternehmen in einer Schule sei nicht nur vom pädagogischen Standpunkt aus gesehen sehr schIecit, meint die Schulleiterin. "Es ist auch Ganz Anderes im Sinn hatte aber der Arfsichtsrat, der für die Bestellung des Vorstands- vor.si:zenden zuständig ist. Der Ausschuss für Vorstandsangele- geaheiter, bestehend aus Bür- germeister Horst Wendung, eine Frage des Anstandes und des Feingefühls", so die Direk- torin, "urd unpassend nicht nur für lie Kinder, sondern auch für die Trauernden, die sich durch das Kindergeschrei gestört fühlen könnten". Die ganze Aufregung ist aber miderweile umsonst, denn das Bestattungsunternehmen wird die Miete im St. Jakober Schul- ge3üude nicht antreten. "Bei dem Wirbel, den diese Ge- schchte geschlagen hat ‚bin ich nicht mehr interessiert", meinte der Unternehmer. fe Stadtrat Peter Hechenberger und Andrä Bachler, machte sich bereits im vergangenen Jahr auf die Suche nach einem Querein- steiger. Gefunden wurde dieser in der Person von Mag. Man- fred Filzer, einem gebürtigen Kitzbüheler, der zur Zeit Ge- schäftsführer von Head-Tyrolia- Mares in Deutschland ist. "Nach eingehender Prüfung wurde Manfred Filzer in der Aufsichtsratsitzung vom 14. Fe- bruar einstimmig zum desi- gnierten Nachfolger von Walther Tappeiner bestellt", er- klärt Horst Wendling. "Ich bin mit Leib und Seele Kitzbüheler und freue mich auf den beruflichen Einstieg in mei- ner Heimatstadt", so Filzer. Mit fünfzig habe er noch einmal ei- ne neue Herausforderung ge- sucht, so der zukünftige Berg- bahnchef. Bis Ende dieses Jahres bleibe er noch als Ge- schäftsführer von HTM in Deutschland. "Ich habe mir noch keine Gedanken über die Zusammensetzung des Vorstan- des gemacht", erklärte Filzer. Teamfähigkeit sei für ihn wich- tig, meinte er in Richtung seiner zukünftigen Vorstandskolle- gen.(Anmerkung: Auch die Ver- träge für die weiteren Vor- standsmitglieder •• enden im Februar 2001). Uber konkrete Konzepte der Firmenführung könne er erst sprechen, wenn er sich eingearbeitet habe, meint Filzer abschließend. iJtbühcter Der4nzeI IMPRESSUM Verleger, Inhaber und Herausgeber: Kitzbüheler An- Zeiger Gesellschaft m.b.H., 6370 Kitzbühel, Im Gries 23. Verlagsort: Kitzbühel, Herstel- lungsort: Kitzbühel-Wörgl. Hersteller: E. Sengthaler, Rol- lenoffsetdruck, 6300 Wörgl, Mitterhoferweg 23, Tel. 05332/ 76050. Redaktion: 6370 Kitzbühel, Im Gries 23, Felix Obermoser (Chefredakteur), Tel. 05356/ 6976-13; Mag. Susanne Radke (Redakteurin), Tel. 05356/ 6976-19. Sportredaktion: Elis- abeth Pöll, Tel. 6976-17. Kul- turredaktion: Sylvia Hofer, Tel. 6976-14. Kein Bestattungsunternehmen in Schule
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