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Die Mütter harten während dieser Tage offensichtlich großen Spaß. SEITE 4 LOKAL-ANZEIGER DONNERSrAG, 29. MÄRz 2C01 Kein Herz für bedürftige Wohnungssucher? KITZBÜHEL. Die Lage wird immer unhaltbarer. Ins- gesamt neun Parteien der Pfarrau müssen dringend ausgesiedelt werden, damit der Umbau der Altbauten endlich in Angriff genommen werden kann. Dafür kämen Wohnungen im Kitzbüheler Feuerwehrhaus in Frage. Doch gegen diesen Plan regen sich massive Proteste. Neun Parteien, darunter drei Familien, warten seit einiger Zeit auf die Entscheidung, wo- hin sie ausgesiedelt werden sol- len, wenn der Umbau in der Pfarrau beginnt. Hier soll an Stelle von zwei alten Häusern ein neues entstehen, das von der Genossenschaft "Frieden" ge- baut wird. Die entgültige Ent- scheidung über das Projekt fiel letzten Sommer, nun erfolgt die Detailplanung und im Herbst will man zu bauen beginnen. Nachdem ein Plan, die So- zialwohnungsmieter im Mes- snerhaus unterzubringen, in- Erfolgreiche Mütter- und Väter- tage in der Lehranstalt Weitau in urnnittelbarer Nachbarschaft zur Feuerwehr sollten die Mie"er aus der Pfarrau zwischenzeitlich untergebracht werden. sura) ST. JOHANN. An der Landwirtschaftlichen Lehr- anstalt Weitau fanden vom 20. bis zum 23. März zuerst die Mütter- und dann die Väter- tage statt. Das Elterninteresse war wieder sehr groß. Schon seit mehreren Jahren flihrt die Weitau eine außerge- wöhnliche und positive Veran- staltung durch. Die Mütter und Väter der Schüler und Schüle- rinnen werden eingeladen, um den Kontakt zwischen Eltern und Schule zwanglos zu vertie- fen und Wissenswertes zu er- fahren. Auch heuer hatten rund 70 Väter und 100 Mütter der Einladung Folge geleistet. Die SchülerInnen konnten in dieser Zeit Praktikumsaufgaben zu Hause erflillen. Ein Referat von Innsbrucks Caritas Direktor Georg Schär- mer zum Thema "Uberlebens- strategien für Mütter von Ju- gendlichen" gab wertvolle Anregungen zur Konfliktbewäl- tigung in der Mutter/Tochter- Beziehung und bei den Vätern stand das Thema "Vom Land- wirt zum Energiewirt" im Mit- telpunkt. Die Mütter beteiligten sich hochmotiviert an den Workshops in den verschiede- nen Praxisbereiehen der Fach- schule. Dabei reichte die Palette von Patchwork und Erstellen ei- nes kalten Buffets bis hin zur Liedkomposition. Am zweiten Tag stand eine Exkursion nach Innsbruck zum Volkskunstmu- seum und dem neu errichteten Nothburgaheim (einem Seni- orenheim nach holländischem Modell) auf dem Programm. Die Väter wiederum erlebten einen Abend mit dem Mundart- dichter Sepp Kahn und fuhren am nächsten Tag nach Ulm, wo das Motorenwerk der Firma Deutz besichtigt wurde. Und al- le waren sich einig, dass dieser Tausch, bei dem die Eltern die Schulbank drückten, eine inter- essante Erfahrung darstellte .sr zwischen wieder verworfen wurde, hatte Finanzstadtrat Pe- ter Grißmann eine neue Idee. Er will die Pfarrauer unter dem weitgehend leerstehenden Dach des Kitzbüheler Feuerwehrhau- ses ansiedeln. Hier wäre die Ge- meinde Besitzer, könnte selber Miete verlangen und die benötigten Wohnungen ohne Probleme mit eigenem Holz in Leichtbauweise bis zum Herbst fertigstellen. Ein Vorhaben, das auch von Wohnungsreferent Sepp Brandstätter gebilligt wird. "Dort könnten endlich al- le Leute gemeinsam in zentraler Lage gut untergebracht wer- den", erklärte er. Wer sich damit allerdings nicht einverstanden zeigte, war die Feuerwehr. "Ich hatte in keinster Weise mit solchen mas- siven Protesten gerechnet", stellte Peter Grißmann fest, "ich sehe hier vielmehr eine gute Gelegenheit, ifir Randgruppen ein günstiges Ausweichquartier zu schaffen, wo die Gemeinde selbst Hausherr ist." Ebenso wie Sepp Brandstätter kann er den Grund ffir die Aufregung nicht verstehen. "Es handelt sich bei den Pfar- rau-Bewohnern um ruhige Mie- ter, größtenteils um Senioren, die auch nur relativ kurz, also ungefähr ein Jahr lang, im Haus bleiben würden. Später könnten diese Wohnungen beispielswei- se auch den jungen Feuerwehr- männern zur Verfligung ste- hen", führt er weiter an. Ein wenig Anders sieht dies Feuerwehrkommandant H ubert Ritter. "Die Räume wären sehr laut und unruhig, weil wir Übungen machen müssen und außerdem Tag und Nacht zum Einsatz gerufen werden können. Dies wäre für Bewohner eigent- lich unzumutbar." Allerdings müssen mit diesen Störungen auch viele andere, in unmti- barer Nachbarschaft befindli- che Anrainer leben. Darüberhinaus würden de Wohnungen in Folge voraus- sichtlich auch für die Miete: dc: Schattbergsiedlung bcnöt:gL werden. "Das sogenannte lcrg- haus müsste dringend sancrt werden und das Erzhaus ist sl,- rissbedürftig", erklärt der W:h- nungsreferent Sepp Brandstät- ter. "Im letzten Winter musstzu von der Gemeinde dringendste Investitionen von 200. J00,- ATS getäligt werden. Fü die elektrischen Leitungen will nie- mand mehr die Verantwo:nng übernehmen, da es schon zwei- mal gebrannt hat. Derzeit arbei- tet die Siedlung Frieden aus e- genem Interesse schon ein Projekt zun Umbau am SchaLt- berg aus. IJber kurz oder lang werden wi: auch hier AusligeT- wohnungen brauchen!" Fest steht, dass das Pnjekl Feuerwehrhaus noch large nicht gestorben ist. "Ich sehe dies als eine sinnvolle Lösim an und werde eine Verwrk 1- chung auch weiterhin anst- ben", bemerkte Peter Gr:d- mann abschließend. "Natüflicli hoffe ich, dass wir dafir schließlich doch die Unterstlt- zung der Feuerwehr gewmnne können, es müssen zu diesem Thema wc.hl noch einige G- spräche geführt werden." Susanne Rdk
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