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SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 5. APRIL 2001 Personalzimmer in Brand gesteckt bl Warum spricht sich die Belegschaft des Kitzbühe- 1er Spitals so vehement für eine Zusammenarbeit mit einem deutschen Privat- Betreiber aus? Das klingt auf den ersten Blick wenig logisch. Ublicherweise fühlen sich Mitarbeiter im Schoß einer von der öffent- lichen Hand geführten Fir- ma sicherer. Ein privater Betrieb, der sich nur dem Markt verpflichtet fühlt, wird auf Mitarbeiter weni- ger Rücksicht nehmen als auf eine möglichst positive Bilanz. Und dennoch glauben die Mitarbeiter des Kitzbüheler SitaIs, dass sie bei dem privaten Klinikbetreiber Hlios besser aufgehoben si - d, als bei einer unter Einfluss der Politik stehen- den Bezirkslösung mit St. Johann. Einer der Gründe hiefür dürfte sein, dass um das Kitzbühler Kranken- haus ein schon seit Jahren anhaltendes politisches Ränkespiel getrieben wird. Welche Personen oder Parteien hier für oder ge- gen das Spital agieren, ist auch für lnsider nicht wirk- lich nachvollziehbar. Da ist es kein Wunder, dass die Belegschaft ihr Vertrauen in die Politik verloren hat un:1 sich lieber in die Arme eires Privaten flüchtet. Ob die Firma Helios das finanziell angeschlagene Spital aber auch wirklich "gesundfinanzieren" kann, muss sich erst zeigen. Der Vergleich mit gut geführten Häusern in Deutschland kann auch nicht wirklich ge- zogen werden. Schließlich ist Oslerreich anders. Das hat schon ganz andere Firmen zur Verzweiflung gebracht. Da könnte auch Helios noch das eine oder andere blaue Wunder erleben. GOING. Ein 19-jähriger Kellner randalierte am Sams- tag Abend in Going. Er steck- te ein Personalzimmer beim Stanglwirt in Brand und warf Möbelstücke vom Balkon. Ein Gendarm wurde dabei ver- letzt. Am Samstag Abend gegen 19.45 Uhr wurde die St. Johan- ner Gendarmerie alarmiert, dass ein offensichtlich alkoholi- sierter Mopedlenker in Going herumschreien würde. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Randalierer um einen 19-jährigen Kellner vom Stangiwirt, der aber bereits in dessen Personalhaus zurückge- kehrt war. Dort angekommen, mussten die Gendarmen fest- stellen, dass der Kellner wie wild herumbrdllte und Einrich- tungsgegenstände vom Balkon warf. Plötzlich steckte der Jugend- liche sein Zimmer im 2. Stock in Brand, worauf die Gendar- men die Feuerwehr alarmierten. KITZBÜHEL. Das Muse- um Kitzbühel befindet sich in einer Umstrukturierungspha- se. Das dazu benötigte Geld soll zum Teil von einem För- derverein aufgebracht wer- den. Nur die wenigsten Kitzbühe- 1er wissen, dass aus dem alten Heimatmuseum ein modernes und zeitgerechtes Haus werden soll. Für dieses ambitionierte Ansinnen ist aber eine Menge an Geld von Nöten. "Das Muse- um Kitzbühel soll zu einem wichtigen Bestandteil der kultu- rellen Landschaft unserer Stadt werden", meint Museums-Lei- ter Wido Sieberer. Zur Fertig- stellung der Einrichtung fehlt aber noch die runde Summe von 10 Millionen Schilling. Um einen Teil dieser Geldmittel auf- zutreiben, wird ein Förderver- ein gegründet. Als Proponenten in den Dienst der Sache stellen sich die Kitzbüheler 1-lotelienin Sig- ne Kramheller-Reisch, Michael Huber vom Kitzbüheler Schiclub und der neue Berg- bahn-Chef Manfred Filzer. In In weiterer Folge legte der Kell- ner auch im Dachboden Feuer, indem er Kleidungsstücke von Kollegen anzündete, Als er den Aufforderungen der Gendarme- ne-Beamten, herunterzukom- men, nicht nachkam, begaben sich zwei Beamte mit einem Diensthund zum Randalierer in den ersten Stock. Plötzlich warf dieser einen kleinen Beistell- tisch gegen die Beamten, wobei einer am Kopf getroffen wurde. Erst als der Diensthund auf ihn angesetzt wurde, gab der Kell- ner auf und ließ sich abführen. Die 51 Mann der Feuerweh- ren Going, Eilmau und St. Jo- hann hatten den Brand rasch unter Kontrolle. Das in Brand gesteckte Zimmer brannte aber komplett aus. Auch der restliche Bereich des 2. Stockes wurde durch den Rauch erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Bei seiner Einvernahme am Gendarmerieposten St. Johann gab der Kellner an, sich an nichts mehr erinnern zu kön- nen. fe einem Beirat vertreten sind ne- ben Wido Sieberer noch die Rechtsanwältin Anke Reisch, Volksschuldirektor Arthur Hu- ber und der Kitzbüheler Arzt Werner Hengl. "Das Museum ist wichtig für unseren Ort, ich sehe es als Identität für uns Kitzbüheler", meint Kramheller-Reisch. Die vorrangigen Ziele des Vereines sind neben der Beschaffung von Spital- KITZBÜHEL. Eine klare Absage einer Bezirkslösung mit St. Johann erteilte der Be- triebsrat des Kitzbüheler Spi- tals. Eine Zusammenarbeit mit dem deutschen Kranken- haus-Betreiber wird hingegen befürwortet. Bei einer Versammlung am Montag dieser Woche sprach sich die Belegschaft des Spitals für eine Zusammenarbeit mit der deutschen Helios Kliniken GmbH aus. Diese möchte (wie berichtet) 74 Prozent der Kran- kenhaus Geschäftsanteile er- werben. "Uns wurden von der Geschäftsführung zwei Alterna- tiven zur Sanierung des Kran- kenhauses vorgeschlagen", er- klärt Betriebsratsobmann Dr. Gebhard Schmid. Neben dem privaten Betreiber Flelios käme nur mehr eine Bezirkslösung mit St. Johann in Frage. "Wir glauben, dass das Kitzbüheler Spital bei einer Bezirkslösung medizinisch und inhaltlich ver- Geldmitteln für die fehlende Einrichtung eine langfristige Unterstützung des Museums, etwa durch Ankäufe oder der Organisation von Veranstaltun- gen. Auch an das Gründen einer Lobby für das Museum ist gedacht. Hauptaugenmerk in diesem Jahr wird die große Waldeausstellung, mit vielen in Kitzbühel noch nie gezeigten Bildern, sein. fe Dem Museum auf die Sprünge helfen Wollen sich für das Museum Kitzbü hei einsetzen: Signe Kramheller - Reisch, Manfred Filzer, Werner Hengi und Michael Huber. Foto.fe
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