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So soll der Zubau in der Weitau plangemäß aussehen. .‚. ‚.. I.q - Die Bewohner von Sperten wünschen sich eine Verkehrsreduzierung. SEITE 6 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 12. APRIL 2001 Umstrittenes Weitauer Bauprojekt genehmigt ST. JOHANN. Denkbar knapp verlief am Dienstag, 3. April, die Abstimmung zu Gunsten eines Pilotprojektes für die Landwirtschaftliche Lehranstalt Weitau. Der con- tainerförmige Stelzenbau in innovativer Holzbauweise ist zwar richtungsweisend, gleichzeitig aber auch etwas gewöhnungsbedürftig. Das Projekt des Architekten- büros Philipp Stoll war von ei- ner Fachjury nach einem Archi- tektenwettbewerb schon im vergangenen Mai (mit 6:2 Sim- men) als Siegerprojekt nomi- niert worden. Doch gab es von Seiten der Gemeinde, im Spezi- ellen durch den Bau- und Pla- nungsausschuss und durch Bür- germeister Josef Grander heftigen Widerstand. Das En- semble in der Weitau, bestehend aus Schule, landwirtschaffli- chem Zentrum und eigenständi- ger Kirche, ist als besonders sensibel zu werten, da es flur die Öffenilichkeit zugänglich und stark frequentiert ist. Auch die Nähe zur Straße und dem damit verbundenen Rad- weg wurden heftig kritisiert. Doch haben die Architekten diesen Einwänden Rechnung getragen und das Gebäude ein wenig verschoben, so dass man nun v•Dn der Straße ausreichend weit entfernt und dem Radweg angepasst ist. Mit 10:8 Ja-Stim- men hat man nach umfangrei- cher Diskussion nun letzlich doch die Zustimmung des Ge- meinderates erhalten. Wohl auch in Hinblick darauf, dass das Projekt eines Schultraktes in der Weitau selbst große Zu- stimmung gefunden hat und man in St. Johann einen Schritt weg von der Lederhosenarchi- tektur hin in Richtung moderner Architektur setzen möchte. Es handelt sich bei dem Bau um einen länglichen Quader auf Stelzen, der parallel zur Straße direkt an das bestehende Inter- natsgebäude angebaut wird. Mit abgerundeten Ecken, hochge- dämmter Holzbauweise, großflächigen Glasfronten und einem großzügigen Stiegenhaus vereinigt er mehrere funktiona- le Elemente: Durch das Stie- genhaus ist die Sicherheit im Brandfall gewährleistet, die im bestehenden Gebäude nicht mehr ausreicht. Die Form und 1 Lage ist der historischen Struk- tur des Weilers angepasst. Es entsteht ein teilweise abge- schlossener Innenhof, der als kommunikatives Zentrum ge- nutzt werden kann. In der Höhe des Gebäudes und in der großflächigen Verglasung wur- de zudem auf den Ausblick zum "Kaiser" Rücksicht genommen. Geld für eine Detailplanung ist bereits im heurigen Landes- budget vorgesehen, der Baube- ginn wird voraussichtlich im Frühjahr 2002 erfolgen. Das ge- samte Projekt wird 20 - 25 Mio Schilling kosten, dafür muss al- lerdings noch ein weiterer Lan- des-Beschluss gefasst werden. (sura) le '3 Phillip Stoll (vorne re) konnte den Gemeinderat überzeugen. (sura) Verkehr wird Sperten erhalten bleiben ST. JOHANN. Bei der letz- ten Gemeinderatssitzung in St. Johann wurde auch ein Ansuchen der Dorfgeniein- schaft Spertenweg behanlelt. Im Weiler Sperten ist man über den Anstieg des Verkehrs in Folge des Straßenausbaus unzufrieden. Eine Lösung die- ses Problems scheint aller- dings nicht in Sicht. Die Dorfgemeinschaft Sper- tenweg hatte sich an den Ge- meinderat gewandt mit der Bit- te, sich Strategien zu überlegen, wie der Verkehr durch den Wei- ler zwischen St. Johann und Oberndorf verringert werden könnte. Seit von der Weitau her die Uberfiihrungsbrücke und ei- ne relativ gut ausgebaute Straße bestehen würde, würde dieser Weg von zu vielen Autofahrern als eine Abkürzung oder Alter- native zur Hauptstraße genutzt. Daraufhin führte der Straßen- ausschuss an zwei Tagen eine Verkchrszählung durch, wobei sich eine durchschnittliche Fahrzeuganzahl von ca. 12 pro Stunde ergab. Auf Grund dieser geringen Frequenz wurde be- schlossen, die derzeitige Rege- lung ohne Fahrverbote oder sonstige Maßnahmen beizube- halten. Ein Vorschlag, Höcker zu errichten oder Einengungen vorzunehmen, wurde mit dem Hinweis auf den "landwirt- schaftlichen Verkehr" mit den großen Maschinen abgelehnt. Der Grüne Gemeinderat Johann Haag hält auch hier eine Tem- poreduzierung auf 40 km/h (wie er es für die meisten Gemeinde- straßen anstrebt) für sinnvoll, da die Straße dann nicht mehr so attraktiv wäre. Zumindest sollen aber zwei Warntafeln mit "Achtung Kin- der" aufgestellt werden. Der Obmann der Dorfge- meinschaft Spertenweg, Fritz Waltl, war zu keinerlei Stel- lungnahme bereit. (sura)
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