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Simon Thaler (links) in jüngeren Jahren mit seiner Familie. Hinten sein Sohn Simon und Tochter Kathi, neben ihm seine Frau Barbara, rechts TochterAnna, vorne Sohn Anton und die jüngste Tochter Bar- bara. (1) Foto: Atelier Rothbacher Kitzbühel Die Fotos (1 und 2) wurden freundlicher Weise von Anna und Josef Grander aus Oberndorf den Nachkommen der jüngsten Tochter Barbara, zur Verfügung gestellt. Historischer Rückblick -- -- von Sylvia Hofer Mit zehn Jahren kam ich an einer heftigen Lungenentzün- dung ins Krankenbett, ein un- vergesslicher Schmerz bleibt zur Erinnerung und es verging. Ab dort kam eine lustige aufle- bende Zeit, alles ein erfreuli- ches entgegensehende Lustbar - keilen und Unterhaltungen und mit 18 Jahren wurde ich wieder mit der obgenanntcn Lunge- nentzündung sterbenskrank und es verging abermals. Zu dessen Zeit wurde mir ein väterliches Vermögen gutge- schrieben und zwar 1000 Gul- den Osterreichischer Währung und von dessen Geldwert kaufte man damals sechs wertvolle Kühe. Ich blieb noch einige Jahre in meiner väterlichen Hei- mat als Melker im Sommer auf der Alpe Lämperbühel um ei- nen Jahreslohn von 40 Gulden, und 40 Gulden Zins - ein Jah- reseinkommen von 80 Gulden. Ein erfreuliches, gutgelaun- tes, zufriedenes Leben, beglei- tet von Kameraden und öffentli- chen Lustbarkeiten jener Zeit, eine Führung zum Gesang und Musik liebte ich vor allem und so ging das gemütliche lustige WirischaftsleDen dahin b:s zur späteren Zeit. Im Jahre 1890 kam ich von meine: Heimat 7ur Käsehand- lang osef Haas. Sedlwirt :n Kitzbtlhel uni einen Jahreslohn von 153 fI im sommer. Zehn Jahre war ich auf der Alpe Brurin und im \Vinte: hie und da. Nun im Jahre 1 392 dien:e ich drei Mnate beI den Landes- schützen in Schwaz und ein Jahr als Melker in Landes- lehranstalt Rathjlz, sDwie im Sommer auf der Kctalpe im Achental. Ah 195 bis 115 fungiere ich als seibsiständiger Milchverkäufer, mfangs Hoch- brunn uid dann Innerbrunnal- pe. Ab 1 00 kam ich als Kaser zar Sennereigencs sensehaft Eanslmlhle in Kitzbühel. Ein Bett zim Schlafen und ein Ses- sel zum Sitzen war mein erster Kauf. Ich diente als Käsc nur e:nige Monate und nahm dann jene Genosenschaftssennerei d:ei Jahre auf Pacht. Im Jahre 1901 kaLfte ich von Anna Ha- rasscr das Haus Nr. 8 ir der Gänsbachgasse um einen Ge d- betrag von 2900 Gulden, wo mich dann der Umbau dieses Hauses samt Einrichtung zum Betrieb der Molkerei bedeLtund melr kos:ete als der An±aufde; Hauses. Aus mei. Der Kampf ums Es war am 4. Mai 1903, da reichten ich und die Mutter uns in Altötting die Hand, was auch bis heute kein Unglück hinter- ließ. Im darauffolgenden Jahre, am 1. März 1904, zogen wir in je- nem Hause ein, eröffneten die Molkerei und ein eigenes Heim war beinahe in Aussicht. Der Mutter ihr väterliches Vermö- gen betrug 3500 Gulden. Es war eine Zeit, wo für landwirt- schaftliche Produkte wenig Nachfrage herrschte, so eben auch Bauernanwesen zum Ver- kauf geboten wurden und wir kauften von Peter Landmann - Weisler - um 9000 Gulden. Im Jahre 1907 stand in die- sem Futterstall ein bedeutender Umbau vor Augen, nämlich ein neues Traversengewölbe, Stal- lung mit beträchtlichem Neuzu- bau, auch ein Wohnhaus, Wa- genschupfe, Wasserleitung usw. und ab dort war es das Haus Nr. 122. Dieser Umbau kostete et- was über 4000 Gulden, ein dor- tiger Geldwert von 20 erstklas- sig schönen Kühen. Am Anfang war der Mutter ihre Brautkuh unser Viehstand. Wir kauften noch sieben gute Kühe um ei- nen Geldbetrag von 1700 Gul- den und ab Monat Juni 1907 brachten wir pro Tag 100 Liter Milch zur genannten Molkerei nach Kitzbühel Es kam dann das schauerliche Kriegsjahr 1914 Jene Trauer, Furcht und Schrecken lässt sich mit der to- ten Feder nicht beschreiben. Im Frühjahr 1916 kauften wir von Josef Schießl, Stöcklbauer in Kirchbcrg, die Ochsalpe um Simon Thaler, Neuhäusiwirt, wurde am 16. Mai 1864 zu Kirchern in Oberndorf geboren. In seinem Tagebuch, das der "Kitzbüheler Anzeiger" mit dieser Serie auszugsweise veroffentlicht, beschreibt er die Jahre von 1864 bis 1944. Es bietet sich somit eine äußerst seltene Gelegenheit, Einblick in eine Zeitspanne zu erlangen, die längst Geschichte ist. Die Lebensbeschreibung 1tiiI £dI)fl nut Fi nIjr. lpLl ii.li lIt'CIJ 11111qC1 lURt•. iijuutt IIII1IL Dr teIt cittqecti mii qvucr rcub_ W. ii 4IiiIl4t ein £c4ütIc cticii, be zonn er4eint tpc(l nnb kint, nub jur *trbuxAing lt'nr bort heute 3cit. Wnii ic#Iägt bcv 3iiqciib ccIpöiitc ;cit iiItl nllco i't tcrunitqciuIjcit. i,ti,, *‚nøcIj, icÖciik - baid !IIl4c liriclpt. ie 3eit bcrcIt isnb Wnrtct «lebt.
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