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Das Bauernbaus Weisler i' Oberndorf um die Jahrhundertwende, als es von Simon Thaler erworben wurde. Danach erfolgte eia bedeutender Umbau mit Erweiterung. (2) Die Hauskapelle des Bauernhofrs "Kirchern ", dem Geburtsort von Simon Thaler existiert auch heute noch. Foto: Berta Gunermann-Tler als Kriegsschauplatz gegen Deutschland. Ein jedes Mit- glied der Familie war mit einem Rucksack ausgerüstet, aber es kam nicht mehr zur Aus- führung; denn der Krieg war aus und die bösen Drohungen flauten in kurzer Zeit wieder ab. Im Jahre 1921 entschlossen wir uns, auf der oberen Ochsal- PC eine neue Alphütte zu bauen und haben an Kost, Verpflegung und an Geld noch bar ausgege- ben 2.541.665 Kronen. Im Herbst 1921 war die Zimmer- leutschicht pro Tag 3 Kronen und im Juni 1922 war sie auf 40 Kronen angeschwollen. Es na- het die Geldentwertung und je- Simon Thaler schenkte das Tagebuch seinem Neffen Peter Thaler sen., geb. 1891, aus St. Johann. Nach dessen Ableben gelangte das Buch in den Besitz seiner Tochter der Kunstmalerin Berta Gu- nermann-Thaler aus St. Jo- hann, die dem "Kitzbüheler Anzeiger" die freundliche Genehmigung zum Abdruck erteilte. ne Summe verglich sich damals mit fünf schönen erstklassigen Kühen. Die Arbeitsschichten und Baukosten wurden neben- bei beglichen. Am Ende des Hüttenbaues war dann alles be- zahlt. Kurz darauf im Monat August kam ein schauerliches Hagel- wetter und durchlochte uns teil- nem Leben und meiner Zeit Dasein und Beschreibung der Zeit von 1864 bis 1944 Roo 'ruliticrt Der 9knc4 in e ciner !ebcncit. ICIJ tIl1tIlJ D01 fihiCili r bio CVtC it Die (nb. Tae qröjtc ()cciciik mi 1,l eben kt Die ;niricbei , Ipeit , unD nUe' uinbcrc 1,nhirit Doii biCtCE ob. t'b iitt, ob ec4tec4t, ob vc*tD, ob teib, boe S C4ithidat 'cI,1icht Die !cbcneit. UnD e o ninee Der, Ukuic'c1j Don etiner Sci1ntIt qclj"n ~ cbc moljl, mit e offnung anf ein tZiebcrcIjn! UnD itinø bleibt Dc *knc1jcu 2o4« tür d ein crrebcn? .?hn Zcf)Iited qc4 1 Ijiui nuib olicvc Dein 2then. einen Geldbetrag von 20.000 Kronen. Und dieses Jahr ging der Viehpreis unaufhaltbar in die Höhe und wir verkauften unseren Viehstand, nämlich 12 teure Kühe und ein selbstge- züchteres Pferd und konnten von dieser Einnahme zu Marti- ni die gekaufte Ochsalpe bar ausbezahlen. Ein beinahe wei - nendes Nachschauen verdun- kelte meine Unternehmung, und wir waren zum zweiten Male ein Bauer ohne Vieh. Die Notlage der bösen Zeit drängt immer näher heran. Milch und Butter waren nicht mehr zu haben, und es regulier- te sich von selbst, die Molkerei aufzulassen. Wir kauften von Simon Zimmermann das Neuhiiusl um einen Preis von 20.000 Kronen. Haus Nr. 74. Bald darauf kam Jenes Haus in Kitzbühel unter Mieterschutz und als Eigentümer hatte man überhaupt nichts mehr zu su- chen. Im Jahre 1917, im Sommer, fuhrer wir zum ersten Mal auf die Ochsalpe. Zwei Kühe und sieber Kälber waren wieder un- ser Eigentum an Viehstand. Im darauffolgenden Jahr mussten wir wieder zur Kriegsfront fünf Jahrlingc abliefern. Wir kauften wieder Vieh; denn jedes Schla- fen wir ein Versäumnis in jener Zeit. ur für Heim und Arbeit war gesorgt, aber die Abzah- lung ier Schulden bleibt nicht ohne Kummer; nun man arbei- tete mit Hoffnung und es ging. Es kam dann das Jaar 191 - ei- ne äußerst trübe dunide Zzit. Die größte Sorge war das Ver- langen nach Brot. Mit der Ar- beit war nicht mehr nachzu- kommen. Att 1. Asgust wurde ich längere Zeit krank - die Lungen- und Rippenfellentztn- dung - wurde aber wieder ge- sund und bin es bis zum he.ti- gen Tage. Die allerschwerste Zeil war vor Kriegsausgang, wo unser Land von Italien bedroht wurde
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