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Freitag, 25. Mai 2001 Lokal-Anzeiger Seite 3 “Forderungen können nicht erfüllt werden” KITZBÜHEL. Kalt-warm für Bürgermeister Horst Wendling: Das Land Tirol genehmigt finanzieUe Unter stützung für Olympia-Bewer bung, dies aber zu Bedingun gen, die nicht erfüllbar sind. Der Teufel liegt wie immer im Detail. Zuerst die für Kitz bühels Bürgermeister und ober sten Olympiapromotor Horst Wendling erfreuliche Zusage der Tiroler Landesregierung, sich bei den Kosten für eine Be werbung zu den Olympischen Spielen 2010 mit bis zu 10 Mil lionen Schilling zu beteiligen. Bei genauerer Betrachtung, der damit verknüpften Bedingun gen, musste Wendling aber fest stellen, dass diese nicht erfüll bar sind. “Die Bewerbungsunterlagen liegen bis zum 15. Juni 2001 so umfassend und schlüssig in der Qualität vor, die für eine Bewer bung notwendig ist”, heißt es zum Beispiel im Punkt Drei des Forderungskataloges. “Hier beißt sich bereits die Katze in den Schwanz”, meint dazu Wendling lapidar. “Wie sollen wir Bewerbungsunterlagen zu sammenstellen, wenn wir das dafür nötige Geld erst bekom men, wenn wir diese Unterla gen vorlegen”. Auch die Forderung, dass die Unterstützungserklärungen von Kirchberg und St. Johann ange passt und eindeutig positiv aus- fallen müssen, will und kann Kitzbühel nicht erfüllen. “Kirchberg und St. Johann wol len sich finanziell an einer Bewerbung nicht beteiligen, daher fallen sie als Partnerge meinden aus. Wir machen uns auf die Suche nach neuen Part nern”, erklärt Wendling. Anstatt St. Johann, wo nordische Be werbe geplant waren, könnte sich Seefeld, das bereits über die nötige Infrastruktur verfügt, anbieten. Bürgermeister Horst Wendling (re.) und Ski-Club-Präsident Christian Poley halten an den Olympia-Pläner, fest. Ein ebenfalls gefordertes Me- trum mobil, entlang der ÖBB dien-, Presse- und Kommunika- angelegt werden.” tionszenirum erachtet Wendling als nicht nötig. “Gerade die Ent- tionsfuhrem der politischen Wicklung der Telekommunikati- Parteien sowie den Vertretern on hat gezeigt, wie Medisnbe- von Bergbahn und Skiclub, am richterstaftung ablätft, da sind Momag dieser Woche, wurde keine grcßen Gebäude mit bis festgehalten, trotz der Forde- zu 500 Parkplätzen mehr nötig. rungen an einer Olympiabewer- Vielmehr könnte ein Pressezen- bung festzuhalten. Foto: fe In einer Sitzung mit den Frak- Mandatare demonstrierten Bürgernähe neten. Wer weiß schon, wieviel Arbeit in den diversen Aus schüssen zu verrichten ist. Im Licht der Medien sonnen sich zumeist nur die Klubobleute und Regierungsmitglieder. Um den Kontakt zu den Wählern et was zu intensivieren und um über ihre Arbeit Bericht zu er statten, wollen Tirols ÖVP- Mandatare künftig jeden Tiroler Bezirk zweimal pro Jahr besu chen. Die Idee stammt von Klub- obmaim Andreas JChol, der sei ne Mandatare beim Bezirkstag anführte. “Wir hören uns die Probleme der Menschen im Land an und nehmen diese mit nach Wien”, meinte Khol am Rande einer Pressekonferenz. Angesprochen auf die Landeshauptmann- Nachfolge, hofft Khol auf eine rasche Entscheidung und mein te in Richtung Weingartner und Eberle: “Wem Gott gibt ein Amt, dem gibt er auch den Ver stand”. Die Bundespartei wolle sich aber nicht einmischen, er hoffe aber doch auf eine baldige Amtsübergabe, so Khol. War der ganze Tag mit Be triebsbesichtigungen im gesam ten Bezirk ausgefüllt, so stand ,.v TIROLER jährigen Regierungsbildung “un ter Sturm und Hagel” (Zitat Khol) ein und sprach davon, dass die neue Regierung ein schweres Er be übernommen habe. Mit einer unheimlichen Kraftanstrengung habe man drei Budgets unter Dach und Fach gebracht sowie nötige Reformen und Sanierun gen durchgeführt, so der Klubob mann. Auf die Frage eines Diskussi- onste±iehmers, was an der Bud- getsaiierung noch christlich-sozi al sd, meinte Khol, dass die Wirtschaft sehr viel zur Sanierung des Haushaltes beitrage und die FamJien mit viel Geld bedacht wurden. “Fehler haben wir aber bei der Unfallrentenbesteuerung gemacht”, gab Khol unumwun den zu. “Wir hätten gleich einen sozialen Ausgleich schaffen sol len”. Wenig Freude hat Khol auch mit seinem überstrapazierten Spruch von “Speed kills”. Dies sei ein blöder Säger von ihm ge wesen, stimmen tut er aber den noch “Was wir brauchen ist eine Kultur der Rechtzeitigkeit”, so Khol und verteidigt damit die Ge schwindigkeit, mit der die neue Regierung Reformen angeht, fe «TIROL »Bl® BPO Paul Sieberer (stehend) mit Klubobmann Andreas Khol (li.) und NR Johannes Schweisgut beim Diskussicnsabend. der Abend ganz im Zeichen der regen Gedankenaustausch zu Diskussion. Unter dem Motto: treten. Begrüßt wurden die Poli- “Jetzt red i”, waren alle poli- tiker von VP Bezirl^-Chef Paul tisch Interessierten in die Kitz- Sieberer. büheler Tenne geladen, um mit den acht VP-Mandataren in Khcl auf die Probleme mit letzt- In seinem Eingangsreferat ging
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