Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 31. Mai 2001 Lokal-Anzeiger Seite 3 Neue Idee im Poly-Streit ins Spiel gebracht: Schule als regionales Fortbildungszentrum KITZBÜHEL. Wenn schon ein Schulneubau, dann or­ dentlich, meint Oberndorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler. Die Polytech­ nische Schule könnte auch als regionales Fortbildungs­ zentrum genützt werden. Es ist schon eigenartig. Jahre­ lang, eigentlich seit es den Po­ lytechnischen Lehrgang, neuer­ dings als Polytechnische Sehule bezeichnet, gibt, war dieser Schultyp verpönt. Für die mei­ sten Schüler galt die neunte Sehulstufe nur als notwendiges Übel, bevor man eine Lehre beginnen konnte. Wegen des anhaltend schlechten Rufes besuchten viele Schüler lieber für ein Jahr eine höher bildende Schule. Erst in letzter Zeit hat sich die Situation um einiges gewandelt. Der Ruf der Wirtschaft nach mehr Facharbeiter wird immer lauter und dadurch auch die Lehre wieder interessanter. Dies fiihrte auch zu einer Auf­ wertung der Polytechnisehen Schule. Heute können die Schüler aus sieben Fachberei­ chen (Elektro, Holz, Metall, Bau, Dienstleistungen, Han­ del/Büro und Tourismus) wählen und sich somit bestens auf den Berufseinstieg vorbe­ reiten. Hinzu kommt noch, dass durch die Möglichkeit einer Be­ rufsmatura nach dem Ende der Lehrzeit die Ausbildung noch nicht zu Ende sein muss. Dmch all diese Vorzeichen hat die Po­ lytechnische Schule wieder ver­ mehrt an Bedeutung gewonnen und wird wahrscheinlich einen höheren Stellenwert bekom­ men, als sie derzeit hat. In Kitzbühel hat man diese Entwicklung eindeutig ver- sehlafen. Jahrelang hat man sich um die Polytechnische Schule nicht gekümmert. Im letzten Jahr hatte man dann so wenig Anmeldungen, dass ein Schulbetrieb nicht mehr auf­ recht erhaltbar war. Erst als die Schüler des Kitzbüheler Schul- sprengels, zu dem neben der Gamsstadt noch Aurach, Joch­ berg imd Reith gehören, nach St. Johann abwandem mussten, wurde man hellhörig. Dem alten Reflex folgend, dass es nicht sein kann, dass die St. Johanner den Kitzbühelem etwas “wegnehmen”, wurden jüngst vom Kitzbüheler Ge­ meinderat 100.000,- Schilling für die Planung eines Umbaues bei der Hauptschule genehmigt. werden. In einem Anbau sollen die für die Schule nötigen Werk­ räume untergebracht werden. Genau hier hackt nun Obern­ dorfs Bürgermeister Hans Schweigkofler ein: “Bei einem Schulneubau sollte es um mehr gehen, als um einen Streit zwi­ schen Kitzbühel und St. Jo­ hann”. Wenn schon ein Schul­ neubau nötig sei, dann sollten die Räumlichkeiten auch effek­ tiv genützt werden. “Die Werk­ stätten imd Ausbildungsräume sollten auch für die Erwachse­ nenbildung zur Verfügung ste­ hen”, meint Schweigkofler, der es nicht einsieht, warum man meistens bis nach Iimsbruck fahren muss, um sieh weiterzu­ bilden. “Wir sollten die Chance nützen und ein regionales Aus- und Fortbildungszentrum für Arbeitnehmer/innen im Bezirk Kitzbühel schaffen”, so der Bürgermeister. Schweigkofler spricht sich auch für einen Standort in St. Johann aus, da dort die nötigen Strukturen vorhanden seien. “Um die Schule bestmöglichst ausstatten zu können, sollten Partner wie das Bfi, Wifi, AMS und das Land Tirol gewonnen werden”, regt Schweigkofler abschließend an. BM Schweigkofler wünscht sich den Ausbau der Polytechnischen Schule in ein regionales Fortbildungszen- Foto. Obermoser trum. “Damit das Ganze Sinn macht, müsste auch der Schulsprengel vergrößert werden”, meint dazu Kitzbühels Schulreferent Ger­ hard Eilenberger und schielt da­ bei nach Oberndorf und Kirch- berg. In St. Johann, wo man auch in den vergangenen Jahren auf ei­ ne tadellos geführte Polytechni­ sche Schule verweisen kann, hat man seinerseits ein bereits fix-fertiges Projekt für einen Schulneubau in der Schublade. Die alte Volksschule neben dem Gemeindeamt soll revitalisiert fe Sozialsprengel übernimmt Krabbelstube KITZBÜHEL. Mit einer weiteren Säule kann dem­ nächst der Sozial- und Ge­ sundheitssprengel aufwarten. Ab September wird eine Kin­ derspielgruppe das Angebot abrunden. die Kinderbetreuung unter das schützende Dach des Sozial- sprengels. “Ich sehe die Kinder­ spielgruppe als gute Ergänzung zu unserem Tagesmutterpro­ jekt”, meint Rief Räumliclücei- ten wurden bereits angemietet, sie befinden sich in einem Haus am Homweg, gleich unterhalb der Villa Zuma mit Anbindung zum dortigen Park. Durch die Nähe zum Spital kann auch das Mittagessen von der Kranken­ hausküche mitbetreut werden. “Da haben wir schon positive Erfahrungen bei den Spiel-mit- mir-Wochen gemacht”, so die Obfrau. Ausgelegt ist die Kinderspiel­ gruppe auf 28 Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahre, das bedeutet, dass vom Sozialsprengel rund fünf bis sechs neue Arbeitsplät­ ze geschaffen werden. Seit siebzehn Jahren betreibt Eva Höck in ihrem Privathaus eine Krabbelstube. Allmählich wird ihr die Arbeit aber doch zu viel, tummeln sich doch unter ihrer alleinigen Obhut teilweise mehr als 20 Kinder in ihren Räumlichkeiten. Hinzu kommt noch, dass neue gesetzliche Bestimmungen dem auch einen Riegel vorschieben. “Ich habe schon jahrelang um Unterstüt­ zung in der Gemeinde ange­ sucht, bis auf leere Verspre­ chungen habe ich aber nichts gehört”, so Höck. SGS-Obfrau Gertraud Rief (li.) und Eva Höck gehen in Zukunft gemeinsame Wege in Sachen Kinderbetreuung. Foto. Obermoser Jetzt hat sich ihrer die Obfrau sprengels, Stadträtin Gertraud des Sozial- und Gesundheits- Rief, angenommen und stellt fe
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