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Donnerstag, 31. Mai 2001 LOK,^L-ANZEIGER Seite 4 Das gar nicht süße Leben der Kakaobauern Ghana verteilt, in welchem sie ihre Lebensumstände darlegt. Beigefügt wurde eine Karte für den Wirtschaftsminister Barten stein, in welcher er aufgefordert wird, sich für einen fairen Han del einzusetzen. Außerdem gab es noch diverse Spiele, speziell auch für die jüngeren Besucher, ein Kakao-Quiz und natürlich die gemütliche Verkostung von Kakao und Schockoladepro- dukten. „Zumindest sollen die Men schen einen Denkanstoß be kommen imd zum Nachdenken angeregt werden“, so die 15 Weltladenbetreiber in St. Jo hann. Sie hätten sich ein wenig mehr Besuch gewünscht, doch sind sie andererseits zufrieden, dass der Weltladen inzwischen ohne Schulden ausgeglichen betrieben werden kann und sei ne Stammkunden hat. Sie sind allerdings auf der Suche nach einer besseren Lokalität, da der Laden im ersten Stock der Karl ST. JOHANN. In der ver gangenen Woche wurde von den europäischen Weltläden wieder eine Informations kampagne gestartet. Zum Weltladentag unter dem Mot to „Land macht satt“ ließen sieh auch die engagierten Mitarbeiter in St. Johann wieder Einiges einfallen. - * - Bereits zum zweiten Mal stand das Projekt unter dem Ti tel „Land maeht satt“, doch wa ren es diesmal besonders die Kakao- bzw. Schockoladepro- duzenten, die im Mittelpunkt standen. Sie haben nämlich seit 1994 mit einer sehr prekären Si tuation zu kämpfen. Damals zerbrach das internationale Ka kao-Abkommen, welches Han del und Preise einigermaßen im Rahmen hielt. Seit damals ver fallen die Preise immer mehr, was besonders für Kleinbauern in Afrika imd Lateinamerika zur Existenzbedrohung wurde. Um auf diese schwierige Si tuation hinzuweisen, hatten sich Kakao stand diesmal im Mittelpunkt des Welthdentages die Weltläden (alleine in Öster- nach Brüssel geschickt wurde reich sind es rund 70) mehrere (das auch einige Aufrnerksam- Aktionen ausgedacht. Während keit erregte), wurde heuer der im Vorjahr ein riesig-langes Fax Brief einer Kakao-Eäuerin aus Passage nur relativ schwer zu finden ist. {sura) Jedes dritte Kind ist wahrnehmungsgestört ■ mig, zusammen imd schrieb ein erfolgreiches Buch, in welchem sie ihre 20-jährige Erfahrung verarbeitete. Zu ihren Klienten zählen hyperaktive oder zurück gezogene Kinder, aber auch Er wachsene mit Haltungsschäden, Rücken- und Kopfschmerzen, oder Sportler, die eine bessere Technik für Bewegungen der sogenannten „guten Qualität“ vermittelt bekommen möchten. Grund für diesen, heute so weit verbreiteten sensorischen Mangel ist einerseits die Sitz- und Fahrgessllschaft mit ihrem Bewegungsmangel, ist das Ab legen der Kinder in Wippen oder Gehschulen und die man gelnde Beschäftigung der El tern mit den Kindern in den er sten Lebensjahren. „Man muss mit Kindern (oder später auch Erwachsenen) gewisse Bev/egungen üben, die die Sinne (auch den Gleichge wichtssinn) stimulieren, zum Beispiel richtiges Herumrollen, Kopf heben, federndes Gehen, etc. Heute herrscht eine er schreckend zunehmende Unsit- ST. JOHANN. In der St. Johanner Ballettschule fand zum zweiten Mal und in aus geweiteter Form das Seminar „Sensorische Integration im Dialog“ statt. Dabei zeichne ten zwei hochkarätige Refe- rentinnen (Gabi Kallinowsky und Ulla IGesling) ein düste res Bild von der Entwicklung des Kindes in der modernen Gesellschaft. O • II mii Üil fl & m m ■'t j f II m #' ^ ^ TIO 1 „Die Kinder verändern sich allmählich, ihre Himstrukturen passen sich den geänderten Be dingungen an. Auf der einen Seite gibt es eine Überentwick lung im geistigen Bereich, auf der anderen Seite gehen die mo torischen Fähigkeiten verloren. Heute hat jedes dritte Bünd eine mehr oder weniger starke Wahr nehmungsstörung!“, erklärte die Therapeutin Ulla Kiesling im Interview. Sie ist Spezialistin auf dem Gebiet der sensorischen Inte gration, arbeitete mit der wohl berühmtesten europäischen Kindemeurologin, Dr. Inge Fle- Ulla Kiesling (re.) hatteßr die Teilnehmerinnen viele Informationen. sehen Übungen. Dass dies ein Thema ist, mit dem man sich in Zukunft noch intensiver wird auseinandersetzen müssen, fin det auch die St. Johanner Veran stalterin, Osteopatin und Feldenkrais-Ex- pertin Olivia Georgiades. Der nächste Feldenkrais-Abend fin- te, dass man etwa h>'peraktive Kinder mit Medikamenten wie Retalin behandelt, die als Auf putsch- oder Betäubungsmittel eigentlich als Drogen einzustu fen sind“, luitisierte Ulla Kies ling weiter. Wie man es besser macht, er fuhren im Seminar interessierte Eltern, aber zum Beispiel auch Kindergärtnerinnen und Lehre rinnen anhand von Vorträgen, sowie Fallstudien und prakti- Physiotherapeutin, det übrigens am 6. Juni um 18.30 Uhr in der Ballettschule statt, Anmeldung unter 05352 61242 ist erbeten. (sura)
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