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Heimatkundliche Beilage des “Anzeiger” mit Beiträgen über Volkstum, Geschichte, Volksleben, Kultur und Nami Schriftleitung Hans Wirtenberger 11. Jahrgang Nr. 3/2001 Rettenstein-Edelweiß gegen Rentierpfote Erinnerungen an das Welttreffen der Pfadfinder im Jahr 1951 llliiil W: imi mm Von Hans Wirtenberger ii! 11 i Wi Namens der Pfadfinder Österreichs ladet die öster­ reichische Delegation die Pfad­ finder aller Welt ein, das 7. Welt-Jamboree in Österreich abzuhalten. Es muss aber hin- zugefiigt werden, dass es sich um ein Jamboree der größten Einfachheit handeln wird und dass die Teilnehmerzahl auf 10.000 Pfadfinder und Pfadfin- derführer beschränkt werden muss... Mit dieser Ansprache des Lei­ ters Ing. Adolf Klarer aus Wien bei einer internationalen Pfad­ finderkonferenz in der Nähe von Oslo erfolgte die Bewer­ bung, die Abstimmung ergab ei­ ne überwältigende Mehrheit - zweiter Bewerber war Däne­ mark - und in nur zwei Jahren Arbeit war die Vorbereitung zu leisten. Der Zuschlag für Österreich war ungewöhnlich. Österreich war ein von vier Siegermächten des Zweiten Weltkriegs besetz­ tes Land, in dem 1949, als die Bewerbung erfolgte, Lebens­ mittel noch rationiert waren und noch lange der Bezug von Le­ bensmitteln nur beschränkt mmm mm mm % ■mii "i Kl* tm ; ■ Die Gründungsmitglieder der Pfadfindergruppe Kirchberg unter dem Feldmeister Lehrer Alfons Platt- ner (hinten Mitte J. A. Obermoser). “Sämtliche Pfadfinder sind am 1. August zum Jamboree nach Bad Ischl abgereist. Dies ist der selbstlosen Arbeit des Bezirksfeldmeisters Heinz Sin­ ger zu danken, ferner der Gebe­ freudigkeit der St. Johanner Mitbürger (Motto: jeder soll mitfahren, keiner soll traurig daheim bleiben, weil er das Geld nicht aufbringt) und nicht zuletzt der sozialen Gesinnung der Lehrherren, die alle das Opfer brachten, zur Zeit der größten Arbeit ihren Lehrlingen und Gehilfen frei zu geben. Un­ ser besonderer Dank gilt der Familie Madl, Lichtspielhaus St. Johann, für das kostenlose Aufstellen des Reklamebildes und die große Geldspende. Ihr und allen anderen gilt unser herzlicher Dank." Gezeichnet war diese Notiz aus St. Johann, die am 4. Au­ gust 1951 im Kitzbüheler An­ zeiger erschien, von Elsa Ho- finger. Im wahrsten Siim des Wortes möglich war. Die Lebensmittelrationierung gerettet haben das Lager die wurde Ende August 1950 auf- Bundesregierung mit einer hai­ gehoben, aber von August 1951 ben Million S imd die Länder- bis Juli 1952 gab es wegen Ver- bank mit einem zinsenlosen knappung Fleischmarkt zwei fleischlose Tage pro Woche (Dienstag und Problem war die Teilnahme an Freitag) und die Lebensmittel- dem Welttreffen der Pfadfinder marken wurden erst am 1. Mai im eigenen Land auch für die 1953 nach insgesamt 13 Jahren Österreicher. Der Teilnehmer­ eingestellt. Die Vorarbeiten von August plant, stieg aber auf das Dop- 1949 bis zur Eröffnung des La- pelte an. Die Gruppen ersannen gers am 3. August 1951 brach- die vielfältigsten Ideen, um die ten eine Unzahl von Aufgaben Mittel aufzubringen. Erfreuli- und Sorgen. Der Ausbruch des cherweise war die Hilfsbereit- Korea-Krieges im Juni 1950 schaft groß und die Pfadfinder barg die Gefahr eines weltwei- selbst hatte eine große Begei- ten Krieges, ein Treffen in der sterung erfasst, sodass sie durch amerikanisch besetzten Zone persönliche Anstrengungen und Österreichs im Salzkammergut Aktionen, aber auch durch ei­ schien unweit starker russischer serne Sparsamkeit die notwen­ digen Mittel aufbrachten. Aus dem Bezirk Kitzbühel dem Kredit. Ein enormes finanzielles auf beitrag war mit S 200,- ge- Truppenpräsenz ein Risiko. Ganz zuletzt stiegen durch ein weiteres Lohn-Preis-Ab- nahmen Pfadfinder aus St. Jo- kommen die Kosten für Lebens- hann und Kirchberg am Jambo- mittel mit dem 1. Juli 1951 an. ree teil. Linolschnitt von Josef A. Ober­ moser (1951). Obffau des
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