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Donnerstag, 2. August 2001 Lokal-Aszeiger Seite 7 die Haie waren vor den Kühen da!” GOING. Nach rund drei Jahren Bauzeit präsentierten die Stanglwirtsleute stolz ihren neuen Hotelanbau. Haiflsche in der Sauna und Gestein vom Wilden Kaiser sind nur einige der Kuriositä ten in der Edelherberge. Rund 200 Millionen Schilling ließ sich Balthasar Hauser sei nen neuen Hotelzubau kosten. Allein 40 Millionen davon gin gen in der Sauna- und Bade landschaft auf. Diese spielt iafür aber alle möglichen Stückln. “Wir haben rund 750 Formen Felsgestein vom Wilden ICaiser verbaut”, erzählt Hauser. Eine weitere Besonderheit ist luch das Aquarium im Ruhe- ■aum der Sauna. Dort ziehen leben allerlei kleinen und bun- :en Fischen auch zwei Haie ihre ilunden. Für Hauser ergibt das natür- ich alles einen Sinn, denn: “... iie Haifische waren in unserem jebiet lange vor den Kühen da. vbr nmd 200 Millionen Jahren, ds es noch keine Alpen gab. Drachenflieger abgestürzt KITZBÜHEL. Vergangenen Donnerstag war ein 30-jähri ger Handelsvertreter aus Reith b. Kitzbühel mit einem Drachenflieger inj Kitzbühef Maurachfeld, dabei, eineti Landeanflug vbrzunehmen. Dabei dürfte er sich in der Höhe verschätzt haben, wes halb er einen neuerlichen Ver such startete. Dabei zog er ei ne Rechtsschleife und geriet dabei in eine sog. Leewehd (Luftwirbel). Aufgrund die--i ses Umstandes übersah er ei-: nen in diesem Bereich gele genen Baum und streifte diesen mit der rechten Trag flächenspitze. Dadurch verlor er die Kontrolle über den Drachenflieger und stürzte aus einer Höhe von ca. 4 m zu Boden, wo er verletzt liegen blieb. Der Handelsvertreter erlitt bei dem Abstunz eine Gehimerschüttening Prellungen. Jbn der Kuhglocke bis zu den Haifischen sfütir.t sich in Balthasar und Magdalena Hausers Stanglwirt der Bogen. Foto: Obermoser war hier em Meer und da gab es nachweislich auch Haifische.” Für den als Querdenker bekann ten Hauser allemal ein guter Grund, diese wieder in sein Haus zu holen. Die Kühe in der Gaststube sind ja schon sattsam bei allen Gästen bekannt. Dass in der Dampfkammer tonnen weise Beigiristalle eingebaui sind, wird sicherlich keinen mehr überraschen. Der Ein- gangsbereich des Hotels besteht aus his zu SCO Jahre altem Holz, durch ein riesiges Panorama fenster kann man direlct in die Reithalle bkeken. Det Erfolg gibt dem Stanglwirt Recht. Die jährliche Auslastung beträgt rund 90 Prozent. 165 Mitarbei ter versorgen die Gäste. Dieses Jahr rechnet man mit einem Umsatz ven 160 Mio. A.TS. fe und Tödlicher Atisfurz im Wilden Kaiser iMmsmm SCHEFFAU. Ein 67-jähriger Pensionist aus Deutschland unternahm am vei^angenen Sonntag zusammen i mit: eh nem Freund eine Bergtour im Wilden Kaiser. Die Beiden gingen auf dem Grat im Be reich des letzten Hackenkopf es in Richtung Sonneck. Plötzlich hörte der nachge hende Freund ein dumpfes Geräusch und sah seinen Be gleiter im steilen felsigen Gelände nach unten fallen. Der Abgestürzte blieb nach ca. 80 bis 100 m Absturz an einem Grasband mit schwer sten Kopfverletzungen liegen. Sein Freund stieg sofort ab und versuchte, Erste Hilfe zu leisten. Er sicherte den Ver unfallten, stieg dann zur Schiesslingalm (Gehzeit ca. 2 Stunden) ab xmd yeranlasste von dort aus mittels Handy die notwendigen Rettungs maßnahmen. Der Rettungs hubschrauber „Heli 3“ flog sofort zur Unfallstelle, der Notarzt konnte jedoch nur mehr den bereits eingetrete- j nen Tod feststellen. Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Golf als alpine Pervertierung Niemand wird leugnen, dass Iport Erholung, Spaß und per- önliche Herausforderung sein ollte, allerdings ohne Mitmen- chen, Tier- und Pflanzenwelt n gefährden. Wir alle wissen, dass Kitz- lühel eine Sport- und Touris- nusstadt ist und dass für die Ausübung gewisser Sportarten »estinunte topographische Vor- lussetzungen notwendig sind. >0 wie die Topographie, setzt uch das reibungslose Mitein- nder von Sportlern und Nicht- portlem gewisse Grenzen, neueste cheint es zu sein, auf dem, izw. vom Hahnenkamm aus tal- rärts Golf zu spielen. Durch liese “alpine Pervertierung” ei- ler Modesportart, die sich ger ne mit dem Touch einer - wenn auch snobis:isch gefärbten - Natumähe umgibt, werden Er- holungs- unn Landwirtschafts zonen zu Gefahrenbereichen für Erholungssuchende, Wanderer und das Almpersonal. Schließ lich ist es noch nicht lange her, dass die Absperrung eines im Tal befindlichen Golfplatzes nicht ausreichte, schweren (aktenkundigen) Un fall zu verhindern. Ein anderes Gefahrenpofenti- al stellt das Almvieh dar Der Schrecken der Tiers als Reakti on auf wiederholts Störungen ist nicht kalkuherbar und kann im schlimmsten Fall bis hin zu schweren Personenschäden führen. In einer Gesellschaft, die von Spiel, Spaß und egoistischer Selbstverwirklichung oesessen ist, wird das Argument, dass das Almvieh selbst gefährdet ist (z.B. Verhtzungen durch imd Verschlucken von Gclfbällen, Folgeverletzjngen vor Stür zen), wenig Gehör finden - das ist mir klar Nichts desto weniger werden sich die Veraitwortliehen nicht nur die Hafmngsffage bei Un fällen überlegen müssen, son dern auch die Entscheidung, was höher zu bewerten ist - eine reibungslose Almbewirtschaf tung im Sinne der Landschafts pflege oder die Selbstdarstel lung Golfer. um einen Der Sporttrend profilierungssüchtiger Walter Obemauer Kitzbühel
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