Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Lokal-Anzeiger Freitag, 17. August 2001 Lions-Präsidenten in Kitzbühel Rosendo HORST EBERSBERG si KITZBÜHEL. Am Don­ nerstag, 9. August, las Herbert Rosendorfer im Museum Kitzbühel. Die Veranstaltung, die inmitten der derzeit präsentierten Walde-Kunstwerke stattfand, erwies sich als echter Publikumsmagnet. f 1 t.T v" ?W.i fl G .a Jl:l i 4ö- ■j Sprachsäuberung iiS ' ■ 1» 'S: öS Eine Leserin, übrigens eine von mir hochgeschätzte Dame, rügte mich, weil ich zuviele Fremdwörter in die­ ser Kolumne verwende und die Leserschaft überfordere, beziehungsweise den Ein­ druck erwecke, ich wolle gebildet erscheinen. Ich las nach und zählte und tatsächlich: in fünfzig Zeilen neun (!) Fremdwörter. Eine Entschuldigung, ich sei in meiner Jugend zu acht Jahren Latein und sechs Jahren Griechisch verurteilt worden und hätte seither ungefähr ein Viertel Jahr­ hundert im Ausland ver­ bracht, ließ sie nicht gelten: “Ihr hattet ja wohl auch ei­ nen Deutschunterricht!?” Den hatte ich tatsächlich und zwar bei einem der be­ sten, einem der wenig guten Lehrer, die mich in meiner langen Schul- und Studien­ zeit prägten. Aber schon in der Volks­ schule erlebte ich eine Sprachsäuberung, veranlas­ st von einem Exilösterrei­ cher aus Braunau. Dennoch gelobte ich Besse­ rung. Wie ich dies bewerk­ stellige, weiß ich noch nicht recht im Zeitalter der Open Air Events und der mega­ coolen Kids, wo doch ganz in meiner Nähe der Start zum “The Race” ist und Lan­ deshauptmann Weingartner wünscht, wir Tiroler sollten uns ein “corporate Image” stylen und unsere Identity vom Hit-Rädio mit all den wonderfui Songs aus old times geprägt wird und ich selbst ein Oldie, ein Oldti­ mer bin, der schon längst out und nicht cool ist, son­ dern over the hili. Das wird ein Stress und Frust, wenn ich nur mehr Deutsch schreibe. Vielleicht kommt dann so ein Gut­ mensch und sagt, ich sei ein deutschnationaler Rechts­ extremer und kein Global­ player. Heaven forbid! iii S So begehrt waren die Karten für die Lesung des prominenten Bozener Autors mit Kitzbühel­ bezug, dass einige Interessenten sogar wieder nach Hause zurückgeschickt werden mus­ sten. Immerhin fanden mit Müh und Not rund 150 Zuhörer im Museum Platz, was hinlänglich beweisen dürfte, dass sich der einstmals bei uns etwas umstrit­ tene Schriftsteller inzwischen großer Beliebtheit erfreut. Allerdings war auch bei der aktuellen Lesung keine Kitz­ bühelkritik angesagt. Stattdes- sen richtete Herbert Rosendor- i , 1 Zu einem großen Treffen versammelten sich vergangene Woche die Lions Club Präsidenten des Districtes Westösterreich in der Gamssiadt. Kitzbühels Uons-Präsident Sepp Obermoser (re.) empfing die Delegation im Museum Kitzbühel. Bei der Tagung in Kitzbühel wurde darüber abgestimmt, welche sozialen Projekte im laufenden Jahr in Angriff genommen werden. Foto: Urbi Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redalcion, sondern nur die des Verfassers wieder. Die Gleichberechtigung des einheimischen Schillings Man freut sich auf das Som­ mertheater im Schloß Kaps. Letztes Jahr war es schon ein sehr großer Erfolg, mit brillan­ ten Schauspielern - is: eine Steigerung noch möglich, wie -wird dieses Stück wohl sein ??? Alles sehr vielversprechend und Kriterien, die uns auf jeden Fall rechtzeitig am Veranstaltungs­ ort ~ dem romantischen Innen- hof des Schloß Kaps - eintreffen ließen. Vor K Tagen kaufte man sich bereits die Eintrittskarten in der besten Kategorie - wir wollten das kulturelle Ereignis ja in den vordersten Reihen ge­ nießen. Eine halbe Stunde vor Spielbeginn trafen wir also ein und freuten uns darüber, dass noch niemand in den ersten Reihen seinen Platz eingenom­ men hat. Aber auf den Stühlen der ersten vier Reihen befanden sich fest angebrachte "Reser­ viert Schilder" - ich schenkte dem nicht sonderlich viel Be­ achtung. da ja mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass bei dieser Veranstaltung keine Platzreservierungen entgegen­ genommen werden köimen, al­ so wer zuerst kommt, hat den besseren Platz in seiner Katego- hat und ich nicht dort sitzen karm, wo ich möchte bzw. es mir sogar zusteht. Eine weitere Diskussion mit ne. Ich fragte die Dame am E n- gang und es wurde mir be­ stätigt, dass es sich hier um eine den von der Geburtstagsgesell- Geb jrtstagsgesellschaft von st- schaft sichtlich vereinnahmten wa ÖO Gästen handle, die in "Platzreservierem" erschien Bälde auf den reservierten Plät- mir als indiskutabel, also ver- zen eintreffen werden. Die iLu- ließen wir die Veranstaltung, stre Gesellschaft kam kurz vor Vielleicht haben sich Andere gepl intern Spielbeginn - ja frei- einfach schon so wohlig in ihre lieh, es pressierte den Herr- warmen Decken gehüllt und schäften natürlich keineswegs - wollten nicht hinaus in den Re- man hatte ja reservierte Plätze. gen, aber zu erkennen an den Jetz: frage ich mich ganz ehr- verärgerten Gesichtem, wären lieh Muss ich als Einheimi- da sicher noch Einige vorzeitig scher und damit meine ich aus gegangen, wäre das Wetter et- Kitzbühel imd nicht Zweit- was einladender gewesen und Wohnsitz Besitzer, hinten an- hätte eine Alternative zu diesem stellen, weil die Organisatomn kulturellen Abend geboten, anscheinend nicht imstande Langsam bekomme ich mehr sind, den Mut aufzubringen und und mehr das erschreckende zu Sägen, dass es für niemanden Gefühl, dass der einheimische - auch nicht für ein Geburrs- Schilling noch vor Einfühmng tagsl-dnd von weiß ich woher - des Euro seinen Wert verloren möglich ist, Plätze zu resercie- hat. Sind wir doch froh, daß wir ren ?? Ich zahle den selben bald alle eine einheitliche Preis, wie diese Gesellschaft, Währung haben, dann haben komme früher, weil mir die wir Kitzbüheler vielleicht wie- obete Haarpartie der Schau- der eine ganz klitzekleine spie sr nicht genügt und dann Chance auch einmal in der er- muss ich mir erklären lassen, sten Reihe sitzen zu dürfen.... dass Irgendjemand Geburtstag Sonja Palma, Kitzbühel
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