Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
D0NN3RSTAG, 6. SePTEMBEF. 2001 Lokal-Anzeiger Seite 2 Ein drei Monate alter Bericht veranlasste Wendling Jugendraum zu schließen KOMMENTAR vv KITZBÜHEL. Die Schließung des Jugendrau mes sorgt weiter für Diskus sionsstoff. Alles dreht sich aber um die Frage, wie ein dreimonate alter Gendarme rie-Bericht plötzlich in die Hände von Bürgermeister Wendling gelangt ist. Als “skandalös” bezeichnet die Obfrau des Sozialsprengels, Gertraud Rief, die Schließung des Jugendraumes durch Bür germeister Horst Wendling (der Anzeiger berichtete vergange nen Woche). “Das ist eine pau schale Verunglimpfung der Kitzbüheler Jugend”, so Rief empört. Ähnlich, wenn auch et was verhaltener, reagieren die Beamten der Jugendabteilungen von Bezirk und Land. “Bei uns liegen keine Beschwerden ge gen den Jugendraum vor”, so Theresia Treiehl, von der Abtei lung Jugendwohlfahrt an der BH-Kitzbühel. “Es hat auch nie ' einen Bericht der Bezirkshaupt mannschaft an den Bürgermei ster gegeben.” Hier köime es sich wohl nur um ein Missver ständnis handeln. “Man hat den Jugendlichen ohne Grund ihre Freizeiteinrichtung men”, so Siegfried Pfeifer von der Jugendabteilung der Tiroler Landesregierung, der auch gleich apelliert, man möge den Jugendraum so schnell als mög lich wieder aufsperren. Jetzt stellt sich die Frage, was Bürgermeister Wendling veran lasst hat, den Jugendraum so überstürzt zu schließen. Er be- SUSANNE RADKE Der Bauer mit neuer Power mmer noch geistert in vieien ■Cöpfen (und damit sind so wohl Einheimische ais auch Gäste gerrieint!) eine Vorstei- ung der Tiroler Bauernvertre ter herum, wonach sich diese Hauptsächlich in Drei-Wort- Sätzen ausdrücken, über den Heimischen Misthaufen nicht Hinaussehen und sich viel mehr Gedanken um die Zu- -riedenheit ihre Kühe oder Schweine machen ais um das, was in der Welt herum geschieht. Was schon für die älteren Semester kaum mehr angewandt werden kann, trifft für die Jungbauern noch viel weniger zu. Diese kämpfen zur Zeit mit ungewöhnlichen Mitteln, um die heile (oder Heillos blöde) Bauern-Idylle ins rechte Licht zu rücken. Lnd wenn man will, dass den Menschen ein Licht aufgeht, dann muss man sie zum “Hin schauen” animieren. Insoferne sind die einfalls reich gestalteten Tafeln der Aktion Bauern Point ein voller Erfolg, dem die Figuren wer den erwiesenermaßen gerne als Fotomotiv verwendet.Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass die Interessenten nicht nur fotografieren, sondern auch lesen und denken kön nen, um mitzubekommen, was ihnen die Jungbauern mit den Texten und Gestalten ver mitteln möchten. Dass der Eauer ein wichtiger (und großer) Bestandteil der Tiroler Bevölkerung ist. Dass es nicht selbstverständlich ist, in unse rer gar ncht so “natürlich” schönen Landschaft auf ge pflegte Wiesen zu treffen, auch in unzugänglichen La gen. Und dass es dem Bau ern weiters nicht besonders gut geht, weil ihm nämlich die Krisen der vegangenen Mo nate stark zu schaffen ma chen, obwohl man gerade in Tirol praktisch nichts mit di versen Seuchen und Skanda len zu tun hat!? Ob auch die se Baue'n-Arbeit Früchte trägt, wird die Zukunft zeigen. Jugendbetreuer Klaus Ritzer steht vor verschlossenen Türen. ruft sich dabei - wie berichtet - auf einen Gendarmeriebencht, in dem es zu massiven Vorwür fen gegen den Jugendraum kommt. Verfasst wurde der Be richt von einem Gendarmerie- beamten des Kitzbüheler Po stens am 22. Mai 2001 Eine Woche später, am 29. Mai kam es auf Grund dieses Berichtes zu einer Aussprache zwischen dem Karl Tiefenbacher und den Ver antwortlichen des Sozialspren gels, unter dessen Obhut der Jugend-raum steht. Auch die zuvor genannten Beamten Treiehl und Pfeifer nahmen an diesem Gespräch teil “Da ich nach dieser Ausspra che anfällige Probleme mit dem Jugendraum als aus geräumt erachtete, wtirde der Bericht auch nicht an Bürger meister Wendling weitergelei tet”, erklärt Tiefenbacher. Fest steht aber, dass rund drei Mo nate später, nämlich am 20. Au gust, der Bericht doch noch ins Fathaus flatterte. Dass V/end- ling nach so ianger Zeit, in der laut dem Postenkommandanten nichts voigefallen ist, plötzlich “Gefahr in Verzijg” sieht und den Jugendraum mit sofortiger Wirkung sperren ließ, kann und will Rief rieht verstehen. “Der Bürgermeister hat es wieder einmal nicht als nötig erachtet F.ücksprache zu halten” und man versuche hier wohl aus ei ner Mücke einer. Elefanten zu machen. “Man soll die Jugendlichen nicht an den F.and der Gesell schaft stellen, sondern integrie ren”, meint Pfeifer, der auch betont, dass er nach wie vor hinter dem Jugendraum siehe. “Der Jugendbetreuer Klaus Rii- zer leistet in Kitzbübel eine ausgezeichnete Arbeit. Der Ju gend-raum ist g^at besucht und das soll auch sc bleiben”, bofft Pfeifer, dass die Geschichte doch noch gut aus geht Postenkommandanten genom- je Autodiebe ausgeforscht KITZBÜHEL. Zwei mut maßliche Diebe gingen Diens tag vergangener Woche der Gendarmerie ins Netz, ln der Zeit zwischen 15. und 2B. Au gust wurden in Kitzbühel am helllichten Tag imd auf offener Straße zwei Autos gestohlen. Weiters wurden mehrere Dieb stähle und Tankstsllenbetrüge- reien verübt. Ein versuchter Diebstahl zweier teurer Brillen in einem Kitzbüheler Opiiker Geschäft wurde den beiden l'S; rauschgiftabhängigen Larigfin- gem aber zum Verhängnis. Der Optiker verständigle die Gendarmerie und diese kc-nnte die beiden mufmaßlichen Täter im Zuge einer Bezirksfahndung in Oberndorf festnehmen. Nach umfiingreichen Ermittlungen durch Beamte der Kriminal gruppe Kiizbübel körnten alle genannten Taibestände den Ver dächtigen zugeordnet werden. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 60CL000 Schilling. ill fffil i'ft 1 iiiil IW Pi 1 ir;i??l 1 Theresia Treiehl: “Bei uns lie gen keine Beschwerden gegen den Jugendraum vor.” Fotos: fe
< Page 1 | Page 3 >
< Page 1 | Page 3 >