Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 4 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 6. September 2001 Kitzbüheler Anzeiger fördert Literatur NOTABENE HORST EBERSBERQ ne schon viel Aufmerksamkeit erregt haben und in diversen Printmedien sowie im Fernse­ hen vertreten waren, hoffe ich, heuer mit Ralf Schiatter auf noch breiteres Interesse zu stoßen”, meinte Organisator Prof. Joachim Burger. Für die weitere Zukunft wür­ de sich der Leiter des Arbeits­ kreis Literatur wünschen, das St. Johann als Ort bekannt wird, wo Literatur gepflegt wird. Schließlich wäre auch die finanzielle Unterstützung des Landes Tirol gegeben imd Ma­ ria Holz vom “Haus am Horn” ist wie schon bei Margareth Obexer gerne bereit, für die Autoren eine Wohnung kosten­ los zur Verfügung zu stellen. Ralf Schiatter wird voraus- Pädagogischer Senf (Teil 2) An der Südostseite der Kitz­ büheler Volksschule stehen in einer Linie fünf Buchen, welche der Stadtgärtner zu­ rechtgestutzt hat. Alle wur­ den zu geometrischen Figu­ ren “gestylt”, alle gleich. Keine natürliche Entfaltung, individueller Gewächse wird ihnen gestattet. Sie sind Symbol für das, was im In­ neren des Gebäudes mit un­ seren Kindern gemacht wird. Diese unsere Kinder werden im gelben Haus auch auf uniformen Konfor­ mismus zurechtgestutzt. Dort findet Er-Ziehung und Unter-Richt statt. Lassen Sie sich, werter Leser, diese beiden hässlichen Worte einmal auf der Zunge zerge­ hen! Bleibt Ihnen da nicht auch ein bitterer Nachge­ schmack? Es sind negative Worte und sie bezeichnen genau das, was mit den Kindern ge­ schieht. Sie werden unter­ gerichtet. In einem Alter, wo der Bewegungsdrang am größten, wo die Fantasie am blühendsten wäre, da sind sie zum stundenlangen Still­ sitzen verurteilt und zum Stillschweigen. Man trichtert allen das gleiche Wissen ein: Lesen, Schreiben und Rechnen. Jeglicher Taten­ drang wird kanalisiert, jedes Bedürfnis der sozialen Kom­ munikation unterdrückt und Kreativität wird reglemen­ tiert. Die kleinen Menschlein werden zurechtgestutzt. Sie sitzen, rechnet man Schulstunden und Hausauf­ gabenzeit zusammen, eben­ soviel wie erwachsene Schreibtischtäter, zu denen sie erzogen werden, bei der Arbeit. Kindersklaven. Nur wenige Minuten gönnt man ihnen im Freien, wo sie wie Insassen einer Strafanstalt auf engem, asphaltierten Hof, umgeben von den Auto­ mobilen der Lehrer, streng beaufsichtigt und brav her­ umstehen. Nur Wenige lau­ fen herum oder spielen. Glückliche Kindkeit! Prof. Joachim Burger und Anzeiger-Redakteurin Susanne Radke werden Zusammenarbeiten. KITZBÜHEL/ST. HANN. Der Kitzbüheler An­ zeiger betätigt sich als Part­ ner des Arbeitskreis Literatur St. Johann in Tirol als Förde­ rer der Literatur. Gemeinsam machte man es möglich, das auch heuer wieder ein Markt­ schreiber nach St. Johann kommen kann. Es handelt sich dabei um den Schweizer Ralf Schiatter. JO- ambitionierten wie vielseitigen “Marlcschreiber” gefunden. Er ist 1971 in Schaffhausen gebo­ ren, studierte Geschichte, deut­ sche Literatur und Publizistik in Zürich und arbeitete als Kul­ turredakteur beim Schweizer Fernsehen. Er veröffentlicht re­ gelmäßig Texte und Kolumnen in diversen Zdtschriften, insze­ niert Theater und tritt als Kaba­ rettist auf. Seinen Aufenthalt im Bezirk möchte er nicht nur zum Schreiben nutzen, sondern auch lui: verschiedenen Auftrit­ ten lebendig gestalten. Dabei wird ihn teilweise auch seine Freundin, die Schauspielerin Anna-Kathar_na Rickert, be­ gleiten. Der A^eiger wird über alle Alhivitäten exclusiv be­ richten. “Nachdem wir mit unserer Marktichreiberin im Voqahr in der eurepäischen Literatursze- sichtlich von Anfang Oktober bis Anfang Dezember im Be­ zirk zu Gast sein. (sura) Zum ersten Mal war im ver­ gangenen Herbst auf Einladung des Arbeitskreises Literatur ei­ ne Marktschreiberin na'fti St. Johann gekommen. Hier nahm sie ein Literaturstipendium in Anspruch, das es ihr ermög- hchte über zwei Monate lang in Ruhe zu arbeiten und zra schrei­ ben. Bedingung war nur, dass sie ein Essay über ihre Gastge­ bergemeinde verfasste, was Margareth Obexer auch tat. Dieses Werk entsprach aller­ dings nicht den Vorstellungen der meisten Gemeinderäie und vieler St. Johanner Bürger (der Text lag als Folder der Gemein­ dezeitung bei), die sich wahr­ scheinlich eine Art Werbepro­ spekt erwartet hatten und stattdessen kritisch-komische Literatur vorfanden. Jedenfalls lehnte es die Ge­ meinde ab, sich heuer an der Vergabe des Literaturstipendi­ ums zu beteiligen, worauf der Kitzbüheler Anzeiger ein­ sprang. Dies tat man gerne, deim mit dem Schweizer Kaba­ rettisten Ralf Schiatter hat man voraussichtlich einen ebenso Der diesjährige St. Johanner Marktschreiber ist der Schwei­ zer Ralf Schiatter. (privat) Maria Holz (re.) vom “Haus am Hom” stellte schon Margareth Obexer eine Wohnung gratis zur Verjiigung. Fotos: Radke
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