Kitzbüheler Anzeiger

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Gehör. Franz Walde wurde 1892 zum Schulleiter in Kitzbühel er­ nannt, was ihm die damals dort tätigen älteren Lehrer sehr verü­ belten. 4) Über die ersten Jahre in Kitz­ bühel schrieb A. Walde aus der Erinnenmg, dass die Familie in der Stadtstraße (später Vorder­ stadt) im Haus Kocurek wohnte und er im gegenüberliegenden Haus des Bäckermeisters Hölzl in der großen Stube häufig Be­ suche machte. 1899 übersiedelten meine El­ tern in das Schulhaus neben der Kirche, wo ich nun im alten Schulhaus heute noch hause. Die Jahre der Volksschule wa­ ren fiir mich eine schöne Zeit. Unsere Wohnung lag am Rande der Stadt. Der Lebenberg in nächster Nähe mit vielen ural­ ten, mächtigen Eichenbäumen, die wir Buben alle erkletterten und jeden Astgriff kannten. Heute stehen nur wenige davon. Unter den Bäumen hausten Igel im langen feinen Grase und wir spürten diesen nach. Eichkätz­ chen wurden von Baum zu Baum gejagt. Im Frühling, Sommer und Herbst war es üblich, dass die ganze Familie ‘mit der des Großvaters mütterlicherseits je­ den Sonntag bei schönem Wetter in die Nachbardörfer Kitz­ bühels Ausflüge machte. In den wohlbekannten Wirtshäusern wussten wir Kinder die interes­ santesten Winkel voller Ge­ heimnisse und hatten unser fi­ xes Programm, während die El­ tern und Großeltern plauderten. Wir verzehrten zahlreiche Bro­ te, auch solche mit Weinbeeren. Der oft zehn Kilometer lange Heimweg wurde mit Gesang und Späßen verkürzt. So lernte ich die Dörfer und das Leben der Bauern kennen. Später schuf ich daraus meine Bilder aus dem Erlebten. Als Franz Walde seinen Dienst in dem um 1840 errich­ teten Schulhaus neben dem Pfarrhof antrat, waren drei Klassen. Er konnte sie inner­ halb einiger Jahre zu einer sechsklassigen Schule ausbau­ en. Walde gab auch die Anre­ gung zu einer Fortbildungs­ schule und schrieb dazu in der Schulchronik, dass er “die für Kitzbühel notwendige Einrich­ tung erzwingen konnte”. Für die Vorbereitung wurde Walde für einige Monate vom Volks­ schuldienst ffeigestellt. Waldes zweite bedeutende Tat für das Schulwesen war der er­ folgreiche Einsatz für den Bau eines neuen Schulhauses auf dem Platz der ehemaligen Krautgärten der Bürgerschaft. Der Schulgründer sorgte dabei zwar für einen Zeichensaal, der für ein Volksschulgebäude sehr ungewöhnlich, für die Fortbil­ dungsschule aber günstig war, verzichtete aber auf eigene Räume für die Fortbildungs- Das Kupfers chmid-Grabmal (entstanden 1520; war an der Außen­ wand der Pfarrkirche tim Bild lüiKs). Walde kämpfte für die Verle­ gung und Sicherung in die Kirche. Das Foto (vor 1909; stammt ver­ mutlick von Franz Walde. schule. Dies ist nur aus der für geerhöhung und für die mit Ee- ihn logischen Verknüpfung zwi- ginn des Schuljahres 1906/07 in sehen den Schulen in seiner Aussicht gestellte definitive Re- Person als Leiier zu sehen. gelang der Lehrergehalte den Tatsächlich erhielt die 1899 ge- verbindlichsten Dank gründete Schule erst durch ein sprechen und zu versichern, 1965 übergebenes Schulgebäu- dass sie stets ihre ganze Kraft de in der Wagnerstraße eigene der Schule widmen. Räume. auszu- V Ungewöhnlicher Besuch Im Februar 1909 besuch­ ten die Herren Dr. Lecher, Reichsratsabgeordneter aus Brünn, Perca A. Moltens, Parlamentsmitglied aus Lon- richtungen der Volks- und don, Josef Donell, Friedens- gewerblichen Fortbildungs­ richter aus Manchester, Noel schule und drückten wieder- Barrand, Palmerston North holt ihre Dankbarkeit für (Neuseeland) mit Ortsschul- das freundliche Entgegen­ ratsvorsitzendem Dr. H. Tha- kommen aus, fanden die Schulverhältnisse Kitz­ bühels sehr lobenswert und erklärten dem Cicerone, dass sie von ihm und dem Gesehenen viel gelernt ha­ ben. Als Dolmetsch fungier­ te Dr. Lecher. Besonderes Interesse zeigten die Herren jür die Unterrichtsmethode an der gewerbl. Fortbil­ dungsschule und für die Klasse a (Zeichenunterricht Schülerarbeiten. Oberlehrer Franz Walde), in der V b (Gesangsunterricht (Franz Walde, fFr. Ida Frumenzi) und in Schulchronik 1909) der V a (Turnunterricht L. Hans Hatzi) bei, besichtig­ ten dann unter Führung des Schulleiters Walde die Ein- Ihre Bemühungen werden Weil dem Turnverein Kitz- aber nur danr von bestem Er- bühel 1869 keine eigene Halle folg gekrönt sein, wenn die El- errichtet werden konnte, war tem inner, helfend und .nicht - die in einem Anaa j an das wie es leider zu häufig der Fall Schulgebäude eingerichtete ist - entgegenwirkend zur Seite TuiTihalle ein ungewöhnlicher stehen Kompromiss, der dem Verein Diesbezüglich bitten die Ge- viele Rechte einräumte, aber fertigten die löbl. Vertretungen aucli Aufgaben für die Einrich- der Stadt- und Landgemeinde tung auferlegte. Der Turnsaal auf die Bevölkerung Kitzbühels wurde später aueh von der Bür- schulfreundiich einwirken zu gerschule, dann der Hauptschu- wollen. le und Ji den Anfangs: ahren des Kitzbühel, am 24.1. 1906 Franz Walde. Schulleiter ler die Schule. Genannte Engländer be­ suchen verschiedene Schulen Deutschlands und Öster­ reichs zum Zwecke des Studi­ ums der Einrichtungen und der Unterrichtserteilung, da England die Kolonialschulen zu verbessern bestrebt ist. Genannte Herren wohnten dem Unterricht in der IV Privatgj'tnnasiums St. Johann auch von diesem genützt und blier bis nach I960 der,einzige Turnsaal im Bezirk Kitzbühel Franz Walde setzte sich auch Hans Hatzi Rudolf Winkler Walde setzte sich auch für die Errichtung einer Bürgerschule entschieden für die finanzielle ein, die mit Schuljahresbeginn Besserstellung der Lehrerschaft 1920/21 im Gebäude der Valks- ein und hatte daeei Erfalg, wie schule eröffnet wurde und war ein Handäclireiben bestätigt: 5) als Lehrer dort mit Ivlaria Laner ... und erlauben sich, ßr die in und Hans Hatzi tätig. Er vertrat der gemeinsamen Sitzung am auch den prov Direktor Be­ Zi. 1906 bewilligte Lokalzula- zirksschulinspektor Albert
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