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Freitag, 28. Dezember 2001 Seite 2 Lokal-Anzeiger Künstlerische “Lichtblicke” für die Fieberbrunner Passanten FIEBERBRUNN. Unter dem Titel “Fieberbrunner Lichtblicke” wurde nun ein umfangreiches Kunst- und Promotionprojekt gestartet, dass als Idee des Entwick- lungs- und Kulturausschusses der Marktgemeinde Fieber brunn in Zusammenarbeit mit der Fieberbrunner Wirt schaft und dem TVB enstand. PfcLIX I.M i OBERMOSER Der Euro ist im Anrollen ln wenigen Tagen heißt es Abschied nehmen von un serem seit Jahrzehnten mehr oder weniger Heb ge wonnenen Schilling. Ab 1. Jänner heißt unsere neue Währung Euro und daran lässt sich nichts mehr rütteln. Der Umtausch un serer Geldscheine und Münzen wird für die heimi schen Geldinstitute zur großen Herausforderung. Nicht weniger als 340 Mil lionen Banknoten und 1,5 Milliarden Münzen müssen innerhalb kürzester Zeit für die Österreichische Bevöl kerung bereitstehen. Wie sehr die Bevölkerung schon auf die neue Währung gespannt ist, hat sich bereits am 15. De zember gezeigt, als die er sten Sackerl mit Münzen verkauft worden sind. In nerhalb weniger Stunden waren alle Vorräte vergrif fen. Von Nostalgie war da keine Spur. Dabei gibt es den Schilling in Österreich schon seit 1924, mit einer kurzen Unterbrechung von sieben Jahren während unseres Mitwirkens im Tausendjährigen Reich. Der Euro kann als momen taner Höhepunkt in der Geschichte der Europäi schen Union, die bereits 1958 mit der Gründung der Europäischen Gemein schaft ihren Anfang nahm, gesehen werden. Wenn auch hierzulande viel über die EU lamentiert wird, so muss man ihr doch zu Gute halten, dass sie ein nicht unwesentlicher Be standteil für das friedliche Zusammenleben ihrer Mit gliedsländer ist. Die neue gemeinsame Währung kann als weiterer entschei dender Schritt in Richtung europäische Integration gesehen werden. Wie in vielen anderen Ge meinden des Bezirkes, gibt es auch in Fieberbrunn eine leider ständig steigende Anzahl un genützter Geschäftslokale und leerer Fenster in teils stark fre quentierten Gebieten wie den ortszentren. Leere und Dunkel heit füllen diese Räume, die als Symbol einer negativen Ent wicklung das Ortsbild beein trächtigen. Diese leeren Fenster in’s Bewusstsein zu rufen und sie gleichzeitig mit Hilfe von Künstlern positiv zu beleben ist das vorrangige Ziel der Aktion. “Außerdem wollten wir das Kunstleben, das in Fieberbrunn seit Jahren eher Brach liegt, an regen”, stellte Manfred Fuschl- berger vom Entwicklungsaus- schuss fest. Die verwaisten Fenster wur den als völlig frei zu gestalten der Raum für die Kunst zur Ver fügung gestellt. An sechs Punkten im Ort wurde insge samt sieben Künstlern die Mög lichkeit geboten, sich bzw. ihre Konzepte zu verwirklichen. Auflagen gab es keine, die Künstler wurden nach persönli chem Kontakt und der Möglich keit, innerhalb von drei Mona ten so ein Projekt zu verwirklichen, ausgesucht. Es sind dies: Der Fieberbrun ner Patrik Kogler, im Haus Son ne, Spielbergstrasse, mit seinem virtuellen Raum “Lichtung”; Der Grazer Nikolaus Dremel, as SB yC £3 Manfred FuscMberger und der Fieberbrunner Architekturstudent (und Künstler) Patrik Kogler vor einem ‘‘leeren ” Fenster. (sura) Krennwallner Haus, Rosenegg, durch einen dichten Stangen- mit einem leeren Büroraum, der wald kämpfen müssen. “Nihilistic Church of Jesus Alle Kunstfenster sind mit Christ”; der Fieberbrunner Lichteffekten und teilweise Pro- Alexander Jurescha, Ziegler jektionen aufwändig gestaltet Haus, Spielbergstrasse, mit sei- und wirken vor allem in der nem “Lichttheater”, das dem Nacht. Sie werden bis 30. März Betrachter immer nur einen zu besichtigen sein und die Ver- kleinen Ausschnitt auf das Ge- anstalter sind schon auf die Re- samtwerk erlaubt; der Kramsa- aktionen gespann:. Informati- cher Helmut Nindl, Hotel Alte onsplakate hängen neben den post, Dorfp-latz, der mit seinen Fenstern, Info-Broschüren lie- “Drei Arbeiten im Rahmen” gen in ganz Fieberbrunn (TVB, komplexe Muster von Glas und Banken, Geschäfte, Gemeinde, licht schafft; der Vilser Norbert etc.) auf. Fritz, Haus Lechner, Spielberg- “Besonders stolz sind wir auf Strasse, dessen “WhynSskrip- pe?” in einem eisblauen Netz aus Hoffnungslosigkeit gefan- Gemeinde, TVB und insgesamt gen ist; der Vomper Johaimes 26 Betriebe haben sich an den sailer, Haus Lechner, Spiel- Fieberbrunner Lichrblicken be- bergstrasse, dessen “Moment- leiligt. Das Budget von ATS aufhahme” den Mensch in Be- 150.000 - wurde zu einem Drit- ziehung za Würfelmodulen tel von der öffentlichen Hand setzt und schließlich der Inns- und zu zwei Dritteln von den brucker Michael Deiner, Haus Gewerbebetrieben finanziert”, Lechner, Spielbergstrasse, in erklärte Manfred Fuschlberger dessen Fenster sich Zeppeline abschließend. (surc) die Solidarität, die in diesem Projekt zum Ausdruck kam, So sieht der virtuelle Raum von Patrik Kogler, die “Lichtung”, die die Leere füllt, in der Nacht aus.
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