Kitzbüheler Anzeiger

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Seite 34 Lokal-Anzeiger Freitag, 28. Dezember 2001 Einen weiten Bogen der Geschichte Tirols ausgefüllt • Die Beratung • Die Sicherheit • Die Zukunft S CAPITAL dent echte Autorität, demokrati­ sche Praxis und Geisteshaltung und menschliche Vornehmheit verköprerte. Er selbst hatte keine höhere Schulbildung genossen, aber er sorgte mit dem Schüler­ heim des Bauernbundes, mit der Landesgedächtnisstiftung imd mit der Förderung vor allem des landwirtschaftlichen Schulwe­ sens und dem Volksbildungs­ heim Grillhof für bessere Chan­ cen zur Aus- und Weiterbildung. Im Bezirk lagen ihm die Straßen­ vorhaben - es vmrden die ersten großen Ortsumfahrungen ver­ wirklicht - und der Tourismus an. Schon vor dem Krieg war er ei­ ner der maßgeblichen Fürspre­ cher für die Vereinigung von Kitzbühel-Stadt und Land. Die Gemeinden wandten sich bei großen Vorhaben an den “Präsi­ denten” und dankten ihm den Einsatz mit der Verleihung von Ehrenbürgerschaften. Ein Dut­ zend Gemeinden im Bezirk und einige darüber hinaus verliehen ihm diese höchstmögliche Wür­ de. Staat und Kirche gaben ihm höchste Auszeichnungen, das Land Tirol im Jahr 1964 den äußerst selten verliehenen Ring des Landes. Bei seinem Ausscheiden aus der aktiven Politik im Jahr 1965 stand Obermoser auf dem Gip­ felpunkt der Popularität, aber er erkannte die Spitzenstellung des Polittalents Eduard Wallnöfer und verzichtete auf alle Ämter außer dem Oberkurator der Ti- land und dem Vorsitz im Kurato­ rium der Landesgedächtnisstif­ tung für junge Tiroler Talente. Im Alter von 87 Jahren starb Komm. Rat Obermoser, beim Begräbnis in Waidring dankten Kirche und Land für ein Leben mit einem weiten Bogen in der Tiroler Geschichte. Ein besonderer Weggefährte des Landtagspräsidenten war der Bezirkshauptmann Dr. Hans v. Trentinaglia, der von Ende 1945 bis Ende 1976 ein Spitzenbeam­ ter noch mit der Bedeutung wie in der k. u. k. - Zeit war. Da Obermoser den Gemeinden den Weg zu den Finanzmitteln in In­ nsbruck ebnete oder auch ver­ wehren konnte und er der domi­ nierende Abgeordnete war, war er dem Bezirkshauptmann die er­ ste Ansprechadresse. Vorsorge & Vermögenszentrum www.S’Capital.at Tel: 05356-600-450 Das Jahresende ist auch eine Zeit der Erinnerung. Die 20. Wiederkehr des Todestages von Komm.Rat Johann Obermoser und der Tod von Hofrat Dr. Hans von Trentinaglia im Sommer 2001 - kurz vor Vollendung des 90. Lebensjahres - lässt Erinne­ rungen an diese für die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prä­ genden Männer wach werden. Johann Obermoser kam 1894 als Sohn eines Kleinbauern und Handwerkers in Waidring zur Welt. Nach dem Kriegsdienst bei den Kaiseijägem war Obermo­ ser, der ausgebildeter Schuhma­ chermeister war, auch Gemein­ desekretär in Waidring. Sein politischer Aufstieg er­ folgte langsam, aber 1933 war er stv. Obmann des Tiroler Bauern­ bundes und Landtagsabgeordne­ ter, von 1934 bis 1938 Obmann des Bauernbundes und Landesrat für das Gemeinde- und Land­ wirtschaftsreferat. Im März 1938 verlor er seine Ämter und geriet in wirtschaftliche Schwierigkei­ ten, vermochte sich aber wirt­ schaftlich zu erholen. 1945 war er Bürgermeister in Waidring ge­ worden, im Herbst kam er wie­ der in den Landtag und von 1947 bis 1949 war er Wirtschaftsrefe­ rent in der Landesregierung. Vom November 1949 bis zum November 1965 war Obermoser Präsident des Tiroler Landtages. Er war der erste Mann in der Ge­ schichte des Landtags, der dieses Amt durch 16 Jahre ausübte. In dieser Zeit war er einer der wich­ tigsten Politiker des Landes und der mit Abstand einflussreichste im Bezirk. Durch seine Tätigkeit in der Landesenergiegesellschaft und als Aufsichtsratsobmann der Raiffeisenzentralkasse und die Führungsrolle im Bauernbund neben Eduard Wallnöfer mach­ ten ihn zu einer Schlüsselfigur. Obermoser hatte aus den leidvol­ len Erfahrungen der Zwi­ schenkriegszeit und der Diktatur gelernt, Freund und Feind be­ stätigten ihm, dass er als Präsi- Johann Obermoser und Dr. Trentinaglia bei de^ Eröffnung der Standseilbahn in St. Johann 1953 Feto: Max Porsche Beide akzeptierten voll die De­ mokratie und ihre Organe, aber ebenso liebten sie klare Entschei­ dungen ohne Einbindung aller diskussionsbereiten Opponenten Beide v/aren gerne auf Festen im Bezirk und bei Vereinen und Körperschaften, nach dem aiters- bedingen Ausscheiden Obermo­ sers war Dr. Trentinaglia noch über ein Jahrzehnt im Amt, aber die Weiterentwicklung verhin­ derte jedes “Nachfolgegespann”. Sechs Gemeinden emarmten Sommer 200. in Kitzbühel, wo sr die P,.ekoiTdzeit von 31 Jahren Bezirkshauptmann gewesen war, zu Grabe getragen. Das Jahr 2002 unter einem guten Stern Weihnachten bedeutet Frie­ den statt Krieg, Recht auf Nah­ rung und Schule statt Kinderar­ beit. Am 3., 4. und 5. Jänner sind wieder die Stemsinger in unserer Pfarre unterivegs. Sie besuchen die Familien und bit- Hofrat Dr. Trentinagha zum Eh­ renbürger, andere verliehen ihm andere hohe Auszeichnungen. Bemerkenswert war, wie sich de an die Stemsinger hilft Men- der aus einfachsten Verhältnissen sehen, die in scliwierigen aufgestiegene Obermoser und Situationen leben müssen, der aus einer alten TiroierAristo- kratenfamilie stammende Treti- naglia trotz eines beträchtlichen Altersuntersclneces fanden und len um eine Spende. Jede Spen- Wir bitten herzlich die Aktion zu unterstützen und die Kinder und ihre Begleitpersonen gut aufzunehmen. Der Einsatz der Kinder - verbunden mit Ihrer Spende - maclit unsere V/elt ein Stück lebenswerter. Kath. Pfarramt St. Andreas den Gleichklang oewahrten. Johann Obermoser slarb 1981, Hofrat Dr. Trentinaglia vrarde fast 90 Jahre alt und ’vurde im
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