Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 22. Februar 2001 Lckal-Anzeiger Seite 3 Gemeindeversammlung stand ganz im Zeichen der Spitals-Problematik KITZBÜHEL. Reges Inter­ esse herrschte an der öffentli­ chen Gemeindeversammlung von vergangenem Donners­ tag. Hauptthema des Abends vrar eindeutig die Situation rund ums Krankenhaus. Zu erfahren gab es aber nicht all­ zuviel Neues. Andere Themen kamen hingegen zu kurz. Der Saal der Wirtschaftskam­ mer platzte aus allen Nähten, als die Kitzbüheler Gemeinde- fuhrung unter Bürgermeister Horst Wendling Donnerstag­ abend zur öffentlichen Gemein­ deversammlung lud. Kitzbühels Mandatare standen dabei erst­ mals in der laufenden Legisla­ turperiode der Bevölkerung öf­ fentlich für Anfragen zur Verfügung. Die Moderation des Abends übernahm, da schon im Vorhinein klar war, dass sich al­ les rund ums Spital drehen wird, der bekannte Journalist auch an diesem Abend klar her­ aus: Um das Krankenhaus Kitz­ bühel zu erhalten, wird es sich verändern müssen, oder die Stadt Kitzbühel leistet es sich so lange, bis es wirklich nicht mehr geht. Dieser Tag dürfte dann aber näher sein, als viele glauben. Kitzbühel würde dann ein modemst ausgestattetes Spital mit hochqualifizierten Mitarbeitern verlieren. Einen Ausweg werden die Politiker, von Gemeinde- bis Bundesebe­ ne, suchen müssen. Wie es aber nicht funktionieren wird, hat Moderator Payrleitner im wohl bemerkenswertesten Satz des Abends festgehalten: “Waschen politischer Wäsche bringt kei­ nen einzigen Schilling”. Nachdem sich die Diskussion rund um das Krankenhaus be­ reits seit gut zwei Stunden im Kreis gedreht hat, wurden vom für seine spitze Zunge bekann­ ten Kitzbüheler Bürger Horst Ebersberg auch andere Themen reklamiert. Was aber gleich rund die Hälfte der Besucher veranlasste, den Saal zu verlas­ sen. Dafür versäumten sie aber Ebersbergs Bilanz über die Arbeit des Ge­ meinderates in den vergange­ nen drei Jahren. Die Zensuren für die einzelnen Mandatare fielen dabei mehr schlecht als recht aus. Angesprochen wurde von Ebersberg auch die seiner Meinung nach unsägliche Um­ widmungspolitik. Wegen der vorgerückten Stunde ergab sich aber keine wirklich substanziel­ le Diskussion mehr Bürgermeister Horst Wendling stellte sich mit seinen Gemeinderä­ ten den Fragen der Bevölkerung. und profunde Kenner des Kran- kenhaus-Wföens, Alfred Payr­ leitner. In der rund zweistündigen Krankenhaus-Diskussion kam, um es auf einen kurzen Nenner zu bringen, nichts wesentlich Neues heraus. Dass sich alle Gemeindemandatare, vom Bür­ germeister abwärts, für den Er­ halt des Kitzbüheler Kranken­ hauses aussprachen, war nicht wirklich verwunderlich. Wer würde sich schon als Gegner deklarieren, wenn der Saal voll ist mit Krankenhaus-Befürwor­ tern. Das Ergehrus der Diskussion zusammengefasst auf einige wenige Sätze: Das Land Tirol befürw'ortet eine Kooperation der beiden Spitäler Kitzbühel und St. Johann. Hier gilt es wei­ terzuverhandeln. “Eine mögli­ che Version wäre dabei eine Zwei-Haus-Lösung mit einer gemeinsamen Verwaltung”, so StR Klaus Lackner, der bis dato als Hauntverhandler in Sachen Krankenhaus fungierte, dieses Amt aber bereits wieder zurückgelegt hat (der Anzeiger hat darüber ausführlich berich­ tet). “Wir wellen kein Teil von St. Johann w'erden”, kam dar­ aufhin gleich die Replik von Oberarzt Günther Schwenmer, um in gleichen Atemzug zu fordern, “man muss uns gesund investieren!” Womit wir beim nächsten bekannten Punkt wären “Wenn im Sack nichts drinnen ist, kann man nichts herausnehmen”, hat zuvor be­ reits Finanzstadtrat Peter Griß- mann ehrlicherweise bekannt. “Wir brauchen Kooperations­ partner für Investitionen”, meinte Oberarzt Andreas Gred- ler. Damit jemand investiert, braucht er aber eine Genehmi­ gung. An den fehlenden Geneh- migimgen ist aber bislang eine Sanatoriumslösung gescheitert. Womit der Ball wieder beim Land liegt. Eine Genehmigung für Privatbetten kann nur die Landesregierung erteilen. Auch bei der Unterstützung von Inve­ stitionen in die Infrastruktur, wie die Anschaffung eines Computertomographen, ziert sich das Land. Dass sich in die­ ser Sache die Kitzbüheler vom Land benachteiligt fühlen, ist nachzuvollziehen. Fest steht eins und dies kam Pinzgau niss, allerdings hat auch hier die Gemeinde kein Geld. “Es ist uns aber klar, dass diese Anbin­ dung an ein solches Schigebiet eine Riesenchance ist und die gesamte Bevölkerung steht da­ hinter. TVB, Gastronomie, Ge­ werbe aber auch Privatpersonen sind bereit, in eine Gesellschaft zu investieren.” heiter-ironische Am Projekt beteiligt wären auch die Gemeinden, Mittersill, Stuhlfelden, Mühlbach und Bramberg. {sura) Der Hollersbacher Bürgermei­ ster hojft auf die Realisierung. Nicht nur das Publikums- auch das Medieninteresse an der Gemeindeversammlung vmr enorm. Fotos: Obermoser
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