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häbs g’sägg, wia’s eppa geht, bald z’letzt san’s von andern koan Spaß nöt vasteht. da muaß eppas hobm. I wünsch an Brautleutn Glück, recht a gsunds, a längs Lebn. Und all Jahr söds a zwoa a droi Kinda abgebn. Und jetzt sand äft di Brautleut zum Hoamgehn bereit. Wünsch no viel tausend Glück, dass die Bettstatt daleit. I Da Bräutigam muaß lächn, die Braut is woi zfriedn. Und so frein si scho ällezwoa aufs Stubnkammer liegn. .,4;; ■ i I Die Tobiasnächt** hoit’n is äft jä woöta läng, und sist steckts enk halt nächa um des dränga zsäm. -I Jetzt send die Brautleut bein Hoamgeh, pfiat enk Gott und Adieu. Und boid enk die Stubnkamma passt, äft bleibts liegn in da Früh. Amoi is enk schlecht gänga, doscht an Nebenzimmer in. Is enk die Bettstätt eingänga und allezwoa unterdrin. Und des hät der Voda (Vater) g’woscht, weils vöig krächt hät vo fern. Und is as Nächschaun kemma mit der größten Latem. Und jetzt sing ma des Letzt’ no und nächa is Schluss. I moa die Hochzeit is krodn, hät niamb an Vadruss. * “Tobiasnächt”: Die ersten drei enthaltsamen Nächte nach der Hochzeit versprachen an schließend besonderen Kinder segen. ** “Bschoadessenpacktl”: Kä se, Speck und Brot, in einem Tüchlein verpackt, als Auf merksamkeit des Gastgebers für die Daheimgebliebenen. (Anm. d. Red.) Und glei drauf häst wieda an Rossinga gweckt. Leih’ma decht heut an Schuach, mir homs d’Stiefö vasteckt. Amoi häts da schiach droht, is zwär scho a Zeit hea. Und doscht häst untan Fensta nit weita könnt mea. “Hochzeitslader" Fritz SocU:r wurde am 11. Februar 1902 in Wäidring, “MarthäHsl”, geboren. Ab 1933 war er in St. Johann wohnhaft, wo er auch einige Jal^J^süzer zu “Wendbcch ” war, das aber htrz vor 1936 versteigert wur de. Friiz war viele Jahre eu: begehrter Hochzeitslader", der aie entsprechende Organisation und passende Verse selbst machte und vieles aus dem Stehgreif tat. Das nach stehende Gedicht ist von seiner Tochter bzw. Schwieger sohn Elfriede und Fritz Kaufmann aus St. Johann überlie fert. Leiaer ist nicht bekannt, zu welcher “Grünen Hoch,zeit" es entstanden ist. Das Foto stammt aus dem Beä sitz von AdoifSoder. asm Soh^^on Fritz Soder. «triag «ift Xt« tcbimii feil ^ Itit ttaitlfona, ittiä äcfti cttfe öog, tiix fircötn, cf i§ fcött f S’Fensta is schiaga z’kloa gwest, und du z’ambn Gwänd hast di söwa vahängt, bis di ausgledigt hämb. Und s’bald freigwesn bist, häts enk allzwoa recht gfreit. Dawai häbs in da Kumma s’Kachei umkait. Simon Thaler (f 1953) schenkte das Tagebuch sei nem Neffen Peter Thaler sen., geb. 1891, aus St. Jo hann. Nach dessen Ableben gelangte das Buch in den Besitz seiner Tochter, der Kunstmalerin Berta Guner- mann-Thaler aus St. Jo hann, die dem “Kitzbüheler Anzeiger” die freundliche Genehmigung zum Abdruck \erteilte. > Und die Braut is heut loadig, und traut ia schiaga nix z’sogn. Und schaut allweil vorochi, 1! S n ttt jiinac Hü mh mtu mb int^a cttiJäi»«. Seirs öo ßttiit itni vucht^ä mn £(crj0 Ott gitat’n utti> öcrnma mitiitta fttcbn, marnäntmmpn ma a cl 0cittiln au »ocligrftitii bat ecfinit^r, ©iw« Ulli) Cmktt, friö i)aU nix tnea cnclji Wln^^ihnnt'tt j^Anmta a bann ftnö Sn^gclj biö in bn gmo^! li II«,,; * . Das Bild wurde am 5. Mai 1930 am Hauptplatz von St. Johann aus Anlass der "Bären-Hochzeit” von Josef Grander und Johanna Mayr aufgenommen. Das Foto wurde freundlicherweise von Adolf Soder aus St. Johann zur Verfiigung gestellt.
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