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Der weltbekannte Startenor Jose Carreras gastiert mit dem Pianisten Lorenzo Bavaj und dem "Ensemble Wien" am Mittwoch, 31. Juk um 20 Uhr bei einem für Osterreich einmaligen Benefizkonzert zugunsten seiner Leukämie- Stiftung in der Grenziandhalle Kössen. Dieses Konzert ist sicherlich das kulturelle Ereignis für alle, die einen Kon- zertabend auf höchstem Niveau erleben wollen und den Kampf gegen die Leukämie-Krankheit unterstützen möch- ten. Alle Einnahmen kommen der Jose Carreras Leukä- mie-Stiftung zugute. Kartenvorverkauf unter Tel 0537516201-31. Wo liegt Astoria? Auffiihrung der Bühnengruppe des BGIBORG SEITE 14 KULTUR-ANZEIGER DONNERSTAG, 6. JuNI 2002 Jose Carreras - Benefiz Gala Weitere Mitwirkende: Pianist Lorenzo Bavaj und "Ensemble Wien" "Professor-Hilde-Goldschmidt- Preis 2001" an Hans Schabus Preisverleihung Samstag, 1. Juni, um 11 Uhr, im Rathaussaal, Kitzbühel ST. JOHANN. Wo liegt Asto- na? In Südamerika? Oder doch eher in Osterreich? Vielleicht sogar in Tirol? Diese Fragen stellen sich viele "Auslands- Astorier" und zahlen dabei brav ihre Steuern. Das wiederum freut den ehemaligen Landstrei- cher Kilian Hupka sehr, der zu höchsten politischen Ehren auf- gestiegen ist, nachdem er den "Staat ohne Land" erfimden hat. Wird er sich in der dünnen Luft der Staatsspitze behaup- ten? Und was wird aus Pistolet- ti, seinem alkoholfreudigen Wandergcffihrten, und den vie- len anderen, deren einzige Hoffnung Astoria ist? Jura Soyfer, österreichischer Dichter und Kabarenist, lebt in der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg. Das Drama "Astoria" schrieb er, ehe er im KZ verschwand. Es ist sein letztes Stück und gilt als sein reifstes. Meisterhaft ver- steht es Soyfer, seinem Publi- kum mundgerecht zu servieren, was ihn bewegt. Man lacht, ob- wohl es wirklich nichts zu la- chen gibt... Die Bühnengruppe des BG/BORG spielt "Astoria" am 14. und 15. Juni um 19.30 Uhr in der Aula des Gymnasiums. Kartenvorverkauf an der Schule, Restkarten an der Abendkassa. Wir bitten um rechtzeitige Kartenbestellung - der Platz ist sehr beengt. KITZBÜHEL. Bereits zum flinften Mal wurde vergangenen Samstag der Prof Hilde Gold- schmidt-Preis vergeben. Der mit 8000 Euro dotierte Preis ging an Hans Schabus, einem 32 Jahre alten Gironcoli- Schüler, der vor allem mit Raum- und Videoinstallationen bekannt wurde. Hans Schabus lebt und arbeitet in Wien. Die Laudatio hielt Mag. Martin Hochleitner, Oberösterreichi- sehe Landesgalerie, Linz. Die 1980 in Kitzbühel ver- storbene Malerin Hilde Gold- schmidt hat in ihrem Testament die Errichtung einer Stiftung verfligt, welche u.a. die Förde- rung junger Künstlerinnen zum Inhalt hat. Die Preisträger wer- den durch eine Jury (Geil Am- mann, Martin Hochleitner, Magdalena Hörmaim, Edelbert Köb, Maria Rennhofer) ermit- telt. Jedes Jurymitglied hat die Möglichkeit zwei Künstler oder Künstlerinnen (Osterreicherin oder seit fünf Jahren in Öster- reich lebend) unter 40 Jahren zu nominieren. Bislang nahmen die Juroren den von der Stifterin intendier- ten Auftrag - junge und innova- tive Tendenzen in der Kunst zu unterstützen, sie flur ihren Mut zum Risiko zu belohnen - sehr ernst. Alle bisherigen Preisträ- ger bewegen sich im spröden, schwer erklär- und vermittelba- ren interdisziplinären Kunstbe- reich. Sie zeigen keine Arbeiten auf Leinwand, die sich konventio- neU an die Wand hängen lassen. Die bisherigen Preisträger Swetlana Heger & Plamcn Dc- janov (1997), Rainer Ganahl (1998), Dorit Margreiter (1999), Jun Yang (2000) und heuer Hans Schabus beschäffi- gen sich vielmehr mit Kommu- nikationsprozessen und der Rolle der Medien und setzen ih- re Erfahrungen konzeptuell um. Die Jury überzeugte vor al- lem der absolute Gegenwarts- bezug und der selbstverständli- che Zugriff auf alle Kunstgattungen, den Hans Schabus vornimmt. Versuchte man in den 80er- und 90er-Jah- ren noch die Skulptur im Avant- gardebegriff zu erweitern, so gibt es heute einen selbstver- ständlichen und gleichberech- tigten Zugriff auf alle Kunstgat- tungen. Videos, Bücher, Fotografien sind für Schabus keine getrennten Medien, son- dern integrativer Teil des inter- disziplinären Werkes. Schabus greift immer wieder auf Texte zurück, spielt mit scheinbar be- kannten Formulierungen. Aus- stellungen haben poetisch-iro- nische Titel. 1996 in der Secession hieß die Ausstellung "Das Gesicht in der Wand. Eine Tür ist ein Tisch ist ein Bett."- Lassen Wittgenstein und Ger- trud Stein ironisch grüßen? Ir- ritierendes Spiel um Redun- danz und Innovation. Oder: "Nur weil ich Paranoia habe, heißt das noch lange nicht, dass mich niemand verfolgt" (Köln 2000). Prof. Gert Amann gratuliert dem Preisträger Hans Schabus.
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