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Sonnwendevent am Hahnenkamm "Fest am Berg" nennt sich das "Event", mit dem die Bergbahn AG zusammen mit dem TVB den läng- sten Tag des Jahres am Halmen- kamm zelebrieren wird. Anlässlich des UNO-verschriebenen "Jahres der Berge" werden Berglandmusi- kanten aus Zentralasien und Peru ungewohnte Töne am Halmen- kamm erschallen lassen. Dieses Konzert findet auf der soge- nannten "Märchenwiese", gleich hinter der Bergstation, statt. Ein in- teressanter Platz, denn er symboli- siert die Schlindung der Berge durch die Betreiber der Liftgesell- schaften. Diese sogenannte "Mär- chenwiese" heißt so, weil man dort im Winter flur die schulaufenden Kinderlein ein paar abscheulich- kitschige Figuren aus dem Mär- chenbuch aufgestellt hat. Die Wiese selbst fällt durch ein höchst unalpi- nes gifigrünes Gras, einen typi- schen Rasen und durch ihre wie von einem Lineal gezeichnete, glat- te Fläche auf. Resultat brutaler "Geländekorrekturen", welche durch Bagger und Planierraupen vor wenigen Jahren das letzte natUr- liche Gras und jeden Hügel, jede Moosbeer- und Almrosenslraude sorgsam entfernt haben, auf dass man zur Winterzeit auf minimalster Kunstschneedecke gut carven kann. Blickt man von dieser "Märchen- wiese" hinüber zu den Hängen un- terhalb des Waldeliftes, sieht man den roten Lehmboden leuchten, wo einst um diese Jahreszeit Almrosen blühten. Der karge Humus, den Jahrhunderte von Bergsommer g& baut hatten, wurde weggepflügt, Biosoldünger auf die geglättete Landschaft aufgetragen und mit ausländischen Samen eingesät. Der Almpächter güllt emsig und allent- halben blüht der giftige Hahnenfuß, den es früher hier nicht gab. Die Kühe fressen ihn nicht. Sonnwendbergfestival in einer tou- ristischen Industriezone! Mögen die Musik aus Altai und den Anden die gekränkten Alpengeister trö- sten! HOPFGARTEN. Drei der vier am Huascaran verun- glückten Hopfgartener Bergsteiger konnten ver- gangene Woche geborgen werden. Vom vierten fehlt noch jede Spur. Von den vier Hopfgartener Bergsteigern, die vor rund zwei Wochen am fluascaran in Peru von einer Lawine in eine Glet- scherspalte gerissen worden waren, konnten bislang nur drei geborgen werden. Während das Seil zwischen den drei toten Kameraden noch intakt war, war es zu dem vorausgehenden Manfred Rabl gerissen. Eine Bergung des vierten Verun- glückten dürfte daher äußerst schwierig werden. Nach der Rückkehr der restli- chen Bergsteiger nach Huaraz Man sieht wieder einmal, wie schnell ein Kreisverkehr geneh- migt, geplant und gebaut wird, wenn ihn nur die "richtigen" Leute wünschen. Hier spielt es keine Rolle, ob Bäume gefällt und Häuser ab- gerissen werden. Es steuern so- gar Bund, Land und Gemeinde bei, damit die Kosten gedeckt sind. Dabei befindet sich das geplante Hotel, wo sogar noch eigens eine Abbiegespur ge- macht wurde, noch nicht einmal im Bau. Weit wichtiger, so denke ich, wäre ein Kreisverkehr in der St. Johanner Straße, beim Ein- kaufszentrum Hofer - Billa - Fuchs. Es geht hier nicht nur um die Wohnungseigentümer bzw. -mieter, welche hinter Hofer und Billa eine Wohnung haben (es war wahrscheinlich die letz- te Möglichkeit, in Kitzbühel ei- ne Wohnung zu einem halbwegs günstigen Preis zu kaufen), son- dern es geht hauptsächlich um wurde die Suche iach den Ver - missten in Angriff genommen. die vielen täglichen Kunden von "Hofer", "Billa" und "Fuchs", welchz regelmäßig mit Ihren Autos bei der Aus- fahrt Richtung Stadtzentrum Schlange stehen and dann nur mit teils halsbrecherischen Manövern in Richtung Stadt abbiegen können Ich glaube, dass sicher noch nie mit der "Fa. Hofer" bezüg- lich eines Kreisverkehrs ge- sprochen wurde, denn ich denke, dass diese bereit wäre, zur Sicherheit ihrer Kunden, eine LösLng betreffend des Kreisverkehrs unl ihrer Park- plätze zu fnden. Es handelt sich hier zwar hauptsächhch mi Einheimi- sche, die das Einkaufszentrum frquentieren, die nicht so viel Macht und Geld haben wie die Golfplatzbenützer, aber wir sifld das ganze Jahr in Kitz- bühel und nicht nur ffir ein paar Tage. Renate Mitttrer Kitzbü hei Der Organisator des Unterneh- mens, Markus Prechtl aus Un- ken und der Hopfgartener Fritz Daxenbichler organisierten die Bergung, bei der sich auch ein- heimische Bergffihrer beteilig- ten. Drei Tage lang wurde nach den Verunglückten gegraben Am 2. Tag wurde ein toter Ka- merad gefunden, am 3. Tag zwei weitere. Der Schnee mus- ste dabei mit Säcken aus der Gletscherspalte geborgen wer- den, ein in dieser Höhe (rd 6.400 m) äußerst schwienges Unterfangen. Der Rücktransport der Toter wird von der österreichischer Botschaft in Lima übernom- men. WP/fe Drei Bergsteiger der ersten Sei/schaft etwa 100 Meter unterhalb der Unglücksstelle. LLSI''POST PLUS & MINUS Die hir veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, scndern nur cie des Verfassers wieder. Kreisverkehr!
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