Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
DONNERSTAG, 11. JULI 2002 LOKAL-ANZETGER SEITE 3 Tennisclub Kitzbuoohel kämpft mit Schulden KITZBÜHEL. Die jetzt vor- gelegte Bilanz des Tennis- club Kitzbühel weist mit 31. 12. 2001 Schulden von 2,3 Millionen Schilling (rd 170.000 Euro) auf. Präsi- dent Scheiring kritisiert den alten Vorstand. Erstmals hat der Tennisclub Kitzbühel (TCK) auf Verlangen der Stadtpolitik eine Bilanz vor- gelegt. Die Zahlen per 31. De- zember des Vorjahres sind dabei alles andere als berauschend. "Der Tennisclub bilanziert mit einem Verlust von 2.339.487 Schilling", gibt Bürgermeister Horst Wendung Einblick in die Bücher des TCK. Die Bilanz wurde angefordert, weil der Tennisclub von der Stadtgc- meinde und vom TVB eine fi- nanzielle Unterstützung für das Generali-open Turnier in Höhe von jeweils 100.000 Euro gefor- dert hat. "Wenn auch die Zahlen nicht erfreulich sind, so besteht doch keine Insolvenzgefahr", so Wendung. Der Gemeinderat wird in seiner nächsten Sitzung darüber entscheiden, ob die Stadt Kitzbühel dem Tennis- club die geforderte Summe zu- schießen wird oder nicht. "Für mich ist klar, dass das Generali- open gesichert werden muss", gibt Wendling eine eindeutige Linie vor. "Ich habe den Tennisclub nicht schuldenfrei übernom- men, wie vom alten Vorstand immer behauptet worden ist", erklärt der sich seit einem Jahr im Amt befindliche Präsident Peter Scheiring. Dies würden die jetzigen Zahlen eindeutig beweisen. Er habe auf die finan- ziellen Probleme des Clubs schon im vergangenen Jahr hingewiesen, sei aber wegen seiner Aussagen von seinen Vorgängern wochenlang verun- glimpft worden. Scheiring spart auch nicht mit Kritik in Richtung altes Präsidi- um. "Diese schlechten Zahlen sind ein Erbteil, den ich über- nommen habe." Als Ursache sieht er unter anderem die Nach- zahlung der Vergnügungssteuer BM Horst Wendling präsen- tierte unerfreuliche Zahlen über den TCK. Foto: fe in H.he von 1,8 Millionen Schilling (130.000 Euro). "Hier ist in der Vergangenheit nicht ordentlich abgerechnet wor- den", so Scheiring. "Auch die Endabrechnung flur die Turnierc von 1995 bis 2000 erfolgte erst im letzten Jahr", erklärt der Prä- sident. Das habe zu Nachzah- lungen von 9 Millionen Schil- ling geführt. "Ich fürchte, dass das noch nicht alles sein wird. Ein, zwei Dinge schweben noch im Raum", zeichnet Scheiring ein düsteres Bild. Fest steht auch, dass mit den Einnahmen aus dem Generali- open Turnier die Verluste nicht abgedeckt werden können. "Wir machten im vergangenen Jahr mit dem Turnier innen Gewinn von rund 2,2 Millionen Schil- ling (rd. 160.000 Euro), damit können wir kaum die Miete flur das Tennisstadion bezahlen", meint Scheiring. Als Ausweg wird jetzt an einem völlig neuen Finanzierungskonzept für das Turnier gebastelt. "Wir brau- chen auch neue Sponsoren", so der Präsident. Eine Rückstufung des Turnieres würde laut Schei- ring nichts bringen. "Für ein kleineres Turnier gibt es keine Sponsoren." Gearbeitet wird auch an einem neuen Konzept für das Tennisstadion. Eine Mehrfach- nutzung steht dabei im Vorder- grund. fe Aufwertung für Gastronomie-Jobs KITZBÜHEL. Der Arbeits- platz in der Gastronomie benötigt eine Imagekor- rektur. Dies war einer der Punkte eines "Tourismus- gipfels" der Sozialpartner. Auf Initiative des Arbeits- marktscrvices und der Kitz- büheler Wirtschaftskanmler wurde im Rahmen zweier Tou- nsmusgipfel erstmals ausfuhr- lich auf breiter Ebene über die Arbeitskräftesituation im Tou- rismus diskutiert. Zu den Ge- sprächen waren Politiker, Un- ternehmer, Arbeitnehmer, 0GB, AK, WK, Schulen, Tourismus- verbände und das AMS eingela- den. Gemeinsam wurden Vor- schläge ausgearbeitet, wie die Arbeitskräftesituation im Tou- rismus verbessert werden kann. "Bei den überaus positiven Gesprächen haben sich zwei Themenkreise herauskristalli- siert", berichtet Wirtschafts- kammer-Obmann Klaus Lack- ner. "Ein Arbeitskreis beschäftigt sieh mit Maßnah- * er I K 4 men gegen die hohe Fluktuation bei den Arbeitsplätzen im Tou- rismus, der andere kümmert sich um die Anwerbung von neuen Arbeitskräften für die Gastronomie", so Lackner, der ersterem Arbeitskreis vorsteht. Für die Rekrutierung von Ar- beitskräften ist AMS-Chef Manfred Dag zuständig. "Fest steht, dass zu wenig Lehrlinge flur den Tourismus ausgebildet werden", so Dag. Mit einer Inserataktion will man in der ganzen Region Ar- beitskräfte anwerben. Erfolg konnte man beim AMS auch mit einer Alcion für Wiederein- stcigcrinnen verbuchen. Weiter - geführt werden soll auch die Zusammenarbeit mit Neubran- denburg in Norddeutschland. Hier hat man bereits im vergan- genen Winter positive Erfah- rung gemacht. "Wir werden auch für den kommenden Win- ter wieder Arbeitskräfte aus Ro- stock anwerben", erklärt Dag. Rostock ist eine Sommer-Tou- rismusmetropole, wo im Winter viele arbeitslos sind. "Wichtig wird sein, dass wir einen Job im Tourismus als ei- nen attraktiven Arbeitsplatz mit Zukunft positionieren können", meint Lackner Eine Image- kampagne soll hier zu einer Verbesserung beitragen. "Ge- dacht ist auch an die Schaffung eines Gütesiegels flur mitarbei- terfreundliche Tourismusbctrie- be", so der WK-Obmann. In der Wirtschaftskammer setzt man auch verstärkt auf Verbesserung in der Mitarbeiterftihrung. Im Herbst sollen weitere Ergebnisse des Tourismusgip- fels bei einer größeren Veran- staltung der Bevölkerung präsentiert werden. fi WK-Obmann Klaus Lackner (Ii.) und .4MS-Chef Manfred Dag berichten über den Tourismusgipfel. Foto: Obermoser
< Page 2 | Page 4 >
< Page 2 | Page 4 >