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Ein ganzes Arsenal an Suchtgift und Suchtgiftutensllien konnte sichergestellt werden. Foto: Obermoser VP-Kitzbühel horcht ins Volk SEITF 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 18. JuLI 2002 Drogenring zerschlagen Wer ist schuld am Altstadtsterben? Er kummt wie das Amen im Gebet: Der Aufschrei der In- nensTad:kaufeute, wenn wie- der einmal die Errichtung ei- nes E:nkaufszentrums an der Peripherie im Raum steht. Das ist nicir nur in Kitzbühel so, auch n anderen Kommunen .erhält es sich da nicht anders. Vom lang samen Aussterben ii er A:tstadt wird wieder viel geredet wedcn. Als böse Buben werden da gleich die Betreiber solcher Shoppingcenter angeprangert, .ie der Iunenstadt das letzte Blu: as den Adern saugen. Der Frage, warum sich solche Einkaufstempel großer Be- liebthei: bei den Konsumenten rrfreuen, will sich aber kaum Jemand s:eflen. Innenstadt- kaufleute neigen eher dazu, über z wenig Unterstützung durch die Politik zu jammern, als icneinsarne Ideen zu ent- wickek und umzusetzen. Der Hauptgrund, warum spe- ziell Einheimische in Kitz- bühel kaum einkaufen, sind aber die sündteurcn Boutiquen und Geschäfte, die höchstens zum 'windowshoppen" tau- gen. Sein sauer verdientes Geld gibt dort kein Normal- bür.e: aus. Ein weiterer Grund für das Aussterben der Innenstadt ist aber ein hausge- maciter. Der typische Kitz- büheler Geschäftsmann oder Wirt vermietet oder verpachtet sein Geschäft oder Lokal lie- ber an einen ausländischen Betreiber, als sich selber um seine Kunden oder Gäste zu kümmern. Während also das gemeine Kitzbühelcr Volk nach St. Jo- hann fährt, um sich dort mit erschw:nglichen Waren einzu- decken ur d den Steuersäckl der dortigen Marktgemeinde füllt, wird in Kitzbühel gejam- mert und wahrscheinlich wie- der ein Einkaufszentrum ver- hinde. werden. KIRCHBERG. Großer Erfolg für die Kriminal- gruppe Kirchberg. Nach monatelangen Ermittlun- gen konnte ein Drogen- ring ausgehoben werden. Rund 30 Personen wurden angezeigt. Ein 35-jähriger Schweizer so- wie ein 40-jähriger Mann und eine 25-jährige Frau aus dem Großraum Innsbruck haben im Zeitraum von November 2000 bis März 2002 rund zwei bis drei Kilogramm Suchtgiftmittel im Bereich Kitzbühel und Kirchberg an zahlreiche Abneh- mer verkauft. Dabei handelte es sich neben Cannabisprodukten auch um harte Drogen wie Ko- kain und Speed. "Die Suchtgiftmittel stam- men aus Deutschland und der Schweiz", erklärt Peter Neu- mayr von der Knminalgruppe des Kirchberger Gendarmerie- postens. Zuständig für den Transport sei der 35-jährige Schweizer gewesen. "Die Suchtgiftmittel waren im Reser- vereifen versteckt", so Neu- mayer. Auf die Schliche gekommen waren die Kriminal- beamten den mutmaßlichen Tätern, nachdem eine in Kirch- berg lebende Kroatin im vergangenen Herbst eine Uber- dosis an Kokain zu sich genom- men hatte und ins Krankenhaus geliefert werden musste. "Das hat die Ermittlungen ins Rollen gebracht", erklärt der Kriminal- beamte, der mit seinen Kolle- gen nach monatelangen intensi- ven Ermittlungen eine größere Tätergruppe ausforschen konn- te. Bei mehreren Hausdurchsu- chungen konnten von den Beamten mit Unterstützung eines Suchthundes rund 20 Gramm Haschisch, 30 Gramm Kokain sowie Speed und zahl- reiche Suchtgiftutensilien auf- gefunden und sichergestellt werden. Rund 30 Personen, großteils Einheimische, wurden bei der Staatsanwaltschaft an- gezeigt. Bei den "Köpfen der Bande" klickten bereits die Handschel- len. Während der 40-jährige Innsbrucker bereits in U-Haft sitzt, wurde die Innsbruckerin auf freien Fuß angezeigt. Der Schweizer ist noch flüchtig, sei- ne Daten sind aber bekannt, nach ihm läuft eine intensive in- ternationale Fahndung. "Die mutmaßlichen Drahtziehcr der Bande fühlten sich ziemlich sicher", so Neumayr, "es konn- ten sogar genaue schriftliche Aufzeichnungen der diversen Abnehmer inklusive Handy- nummer ausgeforscht werden. Das machte uns die Arbeit natürlich um einiges leichter." Sonst gingen die mutmaßlichen KITZBÜHEL. Die Kitzbühe- 1er VP-Mandatare wollen wieder engere Kontakte zur Bevölkerung knüpfen. Ein erster Polit-Stamm- tisch ging vergangene Woche über die Bühne. Die nächsten Gemeinderats- wahlen kommen bestimmt. Da- mit die Gemeindemandatare be- reits im Vorhinein wissen, wo dem Volk der Schuh drückt, hat die VP die alte Tradition der Po- litstammtische wiederbelebt. Da der angekündigte Landes- parteiobmann Herwig van Staa kurzfristig absagen musste, konnten sich die schwarzen Stadtpolitikcr beim ersten Stammtisch am vergangenen Mittwoch hauptsächlich auf ei- gene Themen konzentrieren. "Die Sachthemen bleiben in Kitzbühel zumeist auf der Strecke, von Bürgermeister Wendling werden nur einige ihm genehme Themen, wie zum Haupttäter ziemlich rigoros vor. Mit massiven Einschüchterun- gen wollten sie die Abnehmer vor etwaigen Aussagen abhal- ten. "Eine Frau wurde sogar im 4. Stock eines Wohnhauses aus dem Fenster gedrückt und ihr unmissverständlich zu verste- hen gegeben, dass man sie fal- len lassen werde, wenn sie nur ein Wort sage", berichtet Neu- mayr von der Brutalität in der Suchtgiftszene. fe Beispiel Olympia, in Angriff genommen", spart Stadtrat Klaus Lackner auch gleich ein- mal nicht mit Kntik an den blauen "Gottseibeiuns". Als Oppositionspartei habe man eben nicht immer die Möglich- keit, etwas umzusetzen, lamen- tiert Lackner weiter. Fragen aus dem nicht allzu zahlreich erschienem Volk be- trafen hauptsächlich die teuren Grundstückspreise in Kitzbühel und ob die Politik endlich etwas dagegen zu tun gedenke. "Wenn die OVP Kitzbühel leistbares Wohnen umsetzen könnte, dann habt ihr die absolute Mehrheit", weiß Gastredner LA Sepp Hechenbichler, wo für die schwarzen Mandataren der Weg in eine rosig-schwarze Zukunft langgeht. "Unverbrauchte junge Leute sollen in Kitzbühel auch etwas sagen dürfen", meinte Altbür- germeister Friedhelm Capeilari. Sein Wort in Gottes Ohr! fe
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