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SEITE 16 KULTUR-ANZEIGER DONNERSTAG, 1. AUGUST 2002 KITZ -- BÜHEL. "Sich in Kreise zu- '..jmmenset- icn, beraten, die uralten Ge- schichten hören, planen, packen, kein Gramm zuviel, denn die Reise ist weit. Die Zel- te abbrechen, die Tiere rufen. Gehen, mit den Kräften haus- halten, den ganzen Tag gehen bis zum Abend. Das Zelt auf- pflanzen, ein Feuer machen, er- zählen, das Feuer ausgehen las- sen, schlafen. Der Mond scheint auf die Berge, die Ebene, das Zelt, die Tiere. Tee, Gersten- mehl, Trockenfleisch, Schnupf- tabak. Aufbrechen. Ankommen. Aufbrechen. 30 Tage lang, bis zum See, zum Salz des Lebens. Unterwegs, aber ohne Wege. Die Kamera geht mit, bricht auf und setzt sich, läuft und läuft. Schaut, was die Salzmänner schauen, und schaut den Salz- männern zu. Das Tonband läuft fraglos, notiert keine Antwor- ten, nur das, was ist. Bild und Ton nehmen den Rhythmus und die Geschwindigkeit des Le- bens auf. So beschreibt der Film it eine archaische Existenz, indem er teilnimmt daran, wird er poe- tisch." (Martin Schaub, Das Magazin). "Salz ist unser Leben" bekun- det ein Tibeter in dem ein- drucksvollen, mit großem Ein- flihlungsvermögen realisierten Filmporträt, das Ulrike Koch den Salzmänncrn und ihren Fa- milien gewidmet hat. Nach jah- relanger Recherche war es ein Glücksfall, die jetzt im Film porträtierten Salzmänner zu finden und ihr Vertrauen zu ge- winnen flur das Anliegen, ge- meinsam mit ihnen ihre bedroh- te Tradition zu dokumentieren. Der Film begleitet vier Salz- männer mit ihrer Karawane von über hundert Yaks auf ihrer Rei- se von ihrem Wohnsitz, der sich auf 4500 m Höhe am Fuße des Nyenchen Tangiha, einem der vier heiligsten Berge Tibets, be- findet, zum Salzsee. Von dieser Reise werden sie erst nach etwa drei Monaten zurückkehren. Unterwegs übernimmt jeder ei- ne bestimmte Rolle: einer ist MARGEN, die 'alte Mutter', ei- ner PARGEN, der 'alte Vater', einer ZOPON, der 'Herr der Tiere', und einer BOPSA, der 'Neuling', der durch ein Initiati- ons-Ritual in die Gemeinschaft der Salzmäimer aufgenommen wird. Frauen dürfen nicht zum Salzsee. "Der Salzsee ist ein sehr spi- ritueller Ort, wo man den Göt- tern sehr nahe ist. Da herrscht eine Alchemie, die mit unserer Logik schwer zu begreifen ist... Diese Trennung Mann - Frau, dass man je nach Geschlecht ei- nen anderen Handlungsspiel- raum, eine andere Wirksamkeit besitzt, interessierte mich aus einer weiblichen Perspektive. Was bedeutet es, wenn Frauen ausgeschlossen werden oder Männer bestimmte Aufgaben übernehmen? Matsenten Gyal- mo, die Gottheit des Salzsees, ist ebenfalls eine Frau und han- delt aus dem Verborgenen. Un- terwegs übernimmt der Grup- penälteste die Rolle der 'alten Mutter'. Die Männer dürfen während der Reise keinen Sex haben und reden in einer Ge- heimsprache mit vielen eroti- schen Anspielungen." (Ulrike Koch) Der meditative, eindringliche Gesang einer berühmten Gesar - Sängerin bildet den dramaturgi- schen Leitfaden dieser außerge- wöhnlichen Wanderung. Die Gesar-Sänger gelten auch heute noch als Mittler zwischen dem Himmel und den Menschen, singen in Trance und werden als Schamanen verehrt Buch und Regie: Ulrike Koch, Schweiz, Deutschland 1997, 108 min. Kartenvorverkauf im Muse- um Kitzbühel, Restkarten an der Abendkasse Tibet im Film: "Windhorse LUNG TA, Donnerstag, 1. Au- gust, 20.30 Uhr, Kino Movic Kitzbühel. "Der Schlafwandler" auf der Alm FIEBERBRUNN. Auch heuer geht die St. Johanner Volksbüh- ne wieder auf die Alm! Im Gasthof Winkelmoos in Fieber- brunn gibt es vier Auffiibrungen des Lustspiels: "Der Schlaf- wandler". Eine köstliche Komödie erzählt, wie ein schüchterner junger Mann auf ungewöhnliche Art von einem Psychiater geheilt wird. Termi- ne: 8. und 16. August, jeweils 20 Uhr. Kartenvorverkauf beim TVB Fieberbrunn. Betriebsausflug mit Folgen: Premiere ERPFENDORF. Wer kennt sie nicht, die lockere, gelassene Atmosphäre bei einem Be- triebsausflug? Plötzlich mit dem Betriebsrat auf Du und Du und vielleicht noch mehr? Wenn dann eine neugierige, ei- fersüchtige Ehefrau Nachfor- schungen anstellt, was ihr Mann beim letzten Betriebsausflug getrieben hat, obwohl er gar nicht dabei war, wird es brenz- lig - fl.ir ihren Mann und den Betriebsrat! Und es stellt sich die Frage: "Wer war denn nun spitz in Spitz? Das Lustspiel von Andreas Baumgartner wird von der Heimtbühne Kirchdorf erstmals am 1. August um 20,30 Uhr im Gasthof Alpenrose in Erpfen- dorf aufgeführt. Weitere Termi- ne: Jeden Donnerstag vom 8. August bis 26. September; je- weils um 20.30 Uhr im Gasthof Alpenrose. Vorverkauf beim TVB Erpfendorf. Gangsterjagd am Moserhof ELLMAU. Die Volksbühne Elimau spielt das ländliche Lustspiel "Gangsterjagd am Moscrhof" von Emil Stürmer das nächste Mal am 1. August um 20 Uhr in der Volksschule. Weitere Aufführungen: 8., 15., 22. und 29. August. Kartenvorverkauf beim TVB. Rettenstein-Theater: "Jedem die Seine" KIRCHBERG. Das Retten- stein-Theater Kirchberg bringt in dieser Spielsaison das Stück "Jedem die Seine". Die Auf- führung beginnt jeweils um 20.30 Uhr im Mehrzweckhaus Kirchberg. Weitere Vorstellun- gen: 14. und 28. August sowie 11. September. Die pfiftige Urschl WALCHSEE. Ein Stück zum Lachen in drei Akten von Franz Schauer präsentiert das Thea- terstadl Walchsee am 18. Au- gust in der Mehrzweckhallc Walchsee. Spielbeginn der "Pfiffigen Urschl": 20.30 Uhr. Tibet im Film: DIE SALZMÄNNER VON TIBET Donnerstag, 8. August, 20.30 Uhr, Kino Movie Kitzbühel
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