Kitzbüheler Anzeiger

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Eine Abordnung des Tiroler Kaiserjägerbundes Kitzbühel und Umgebung unter Obmann Leo Moser (Ii.). Foto: Privat • 0 V V V V V SEITE 24 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 1. AUGUST 2002 Neue Fahne für Kitzbuooheler Kaiserjager KITZBÜHEL. Die alte Fah- ne des Tiroler Kaiserjäger- bundes Kitzbühel und Um- gebung ist bereits 70 Jahre alt und arg In Mitlei- denschaft genommen. In wenigen Tagen wird sie bei einem Festakt durch eine neue ersetzt. Der Ursprung der Tiroler Kai- serjäger reicht bis ins Jahr 1816 zurück. Nach den napoleoni- schen Kriegen war das Land Ti- rol ein weißer Fleck in der Lan- desverteidigung. Aus diesem Grund wurden von Kaiser Franz 1 am 16. Jänner 1816 vier Regimenter der Tiroler Kaiser- jäger gegründet. Dieses Regiment, welches bios aus Landeskindern gebil- det werden soll, wollen Seine kaiserlich-königliche Majestät gleich in seinem Entstehen durch seinen Namen ehren. Auf ewige Zeiten wird es den Namen Kaiser-Jäger tragen. Dies ist ein Auszug aus dem Stiftsbrief vom 15. Oktober 1815 von Kaiser Franz 1, der dem Gouverneur von Tirol, Graf von Bissingen zur allge- meinen Kundmachung übermit- telt wurde. Ihren ersten Kriegseinsatz hatten die Kaiserjäger am 28. August 1914 in Gallizien, wo es die damaligen Grenzen der Monarchie gegen Russland zu verteidigen galt. Nach dem Ein- tritt Italiens in den 1. Weltkrieg, wurden die Kaiserjäger an die Südfront verlegt und hielten bis Kriegsende die Grenzen von Ti- rol dicht. Mit dem Ende des 1. Welt- krieges war auch die Ara der Kaiserjäger zu Ende. Bald gründeten aber ehemalige Kai- seij äger die Dachorganisation des Tiroler Kaiserjägerbundes, dem sich balc mehrere regiona- le Verbände anschlossen. In Kitzbühel gab es im Jahre 1927 noch 70 ehemalige Kai- serjäger, die unter Obmann Sepp Krimbacher die Ortsgrup- pe Kitzbühel gründeten. Dies war auch die 3eburtsstunde des heute noch bestehenden Verei- nes. Von 1931 bis 1938 hatte Ge- org Krismer cas Kommando bei den Kitzbüheler Kaiserj ägern inne. Unter seiner Führung wurde auch die noch heute er- haltene Fahne am 2. und 3. Juli 1932 geweiht. Nachdem 1938 sämtliche Vereine durch die NSDAP auf- gelöst worden sind, verschwan- den in Kitzbühel auch die Kai- serjäger flurs erste von der Bildfläche. Nach elfjähriger UnterbrechLng hielten am 23. Oktober 1949 ehemalige Mit- glieder der Kaiserjäger beim Eggerwirt e:ne Besprechung ab. Dies kann als Neubeginn der Kaiserjäger gesehen werden. Als neuer Obmann wurden die Kaiserjäger von Franz Tschurt- schenthaler bis 1954 geleitet. In dieser Zeit wurde auch be- schlossen, jeweils zu Fronleich- nam auszurücken. Die weiteren Obmänner wa- ren: bis 1966: Josef Gstrein, bis 1971: Hans Meikl, bis 1974: Franz Pletzer, bis 1976: Franz Schuler, darm flur ein Jahr inte- rimistischer Obmann Gidi Knoll. Zu der Zeit stand der Verein kurz vor der Auflösung, da nur mehr wenige Kaiserjäger am Leben waren. Auf Bestreben von Bürgermeister Hans Brett- auer konnte der Traditionsver - ein weitergeflihrt werden. Mit Alois Pletzer wurde der erste Obmann gewählt, der selber kein aktiver Kaiserjäger mehr war. Seit 1996 hat Leo Moser als erster Nichtkriegsteilnehmer die Obmannschaft der Kaiserjä- ger inne. Am 16. November 1996 starb Josef Hauser, der damals mit 102 Jahren der älteste noch le- bende Kaiserjäger war. Der letzte aktive Kaiserjäger, Jo- hann Hauser (98) starb am 13. Jänner 1997. Seit rund zwei Jahren stehen den Kitzbüheler Kaiseijägern eigene Räumlichkeiten in der Fronfeste, die sie in Eigenregie und mit Unterstützung des Bau- hofes in ein Vereinsheim umge- baut haben. Der nächste Schritt war die Erneuerung der bereits desolaten Fahne. Sowohl dieses Bestreben konnte wie schon zu- vor beim Vereinsheim mit der tatkräftigen finanziellen Unter- stützung durch die Bevölkerung und Sponsoren realisiert wer- den. Die feierliche Weihe findet am 11. August in der Kitzbühe- 1er Pfarrkirche mit anschließen- dem Festzug statt. fe Die Vorder- und Rück- ansicht der neuen Fah- ne des Tiro- ler Kaiserjä- gerbundes Kitzbü hei und Umge- bung. Die feierli- che Weihe findet am Sonntag, 11. August, um 9 Uhr, in der Stadtpfarr- kirche Kitz- bühel statt. Fotos: Obermoser
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