Kitzbüheler Anzeiger

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Auch die Fieberbrunner Ache trat über die Ufer. Foto: a Haus durch herabstürzende Steine bedroht Große Steine landeten irn Garten und verfehlten das Holz- haus nur knapp. Foto: Obermoser SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER FREITAG, 16. AUGUST 2002 Starke Regenf a33 1 le f u33 h rten zu Wenn es uns einmal selber triffi Nun ist es also so weit: Was wir bislang nur aus Berichten über Gegenden ziemlich weit weg von uns kannten, hat uns in den letzten Tagen im wahrsten Sinne des Wortes di- rekt in unserer nächsten Hei- mat und bis i:i die Wohnungen hinein "überflutet". Die Jahr - hun dert-überschwemmung traf Menschen in ganz Oster- reich und auch im Bezirk Kitzbühel haben Einwohner entsetzt erleben müssen, wie Straßen und Eisenbahnlinien unpassierbar wurden, Gebäu- de unter Wasser standen und Autos von den Wassermassen eingeschlossen wurden. Es ist immer schlimm, wenn sich irgendwo auf der Welt Naturkatastrophen ereignen und zumindest hält sich die Opferbilanz bislang in Gren- zen (auch wenn jeder einzelne Tote natürlich zu viel ist). Aber es ist doch eine ganz an- dere Betroffenheit, wenn es um Nachbarn, Bekannte oder gar uns selber geht. Der "pri- vate" Osterreicher ist als be- sonders spendenfreudig be- kannt. Es bleibt zu hoffen, dass diese Großzügigkeit nun auch den eigenen Leuten zu- gute kommt, doch wenn man erste Reaktionen in den Medi- en verfolgt, muss man in die- ser Hinsicht wohl keine Be- ffirchtungen hegen. Osterreichs öffentliche Hand hingegen hat genau den gagenteiligen Ruf. Von allzu viel Nächstenliebe und Sozialengagement konnte man gerade in den letzten Jah- ren wenig beobachten. Nun wird sich weisen, ob Bund und Länder die Gelegenheit zur Imagekorrektur nutzen und rasch, unbürkratisch und im entsprechenden Ausmaß Hilfe leisten. Weil Menschen- Schicksale nämlich allemal wichtiger sird als Nulldefizit oder Abfangjäger... BEZIRK. Dramatische Szenen spielten sich am Montag im ganzen Bezirk ab. Besonders betroffen war St. Johann. Schwere Regenfälle setzten ganze Ortsteile der Marktgemein- de unter Wasser. War man im Bezirk Kitzbühel nach den schweren Regenfällen der vergangenen Woche noch glimpflich davon gekommen, so konnten die Bäche den am Sonntag neuerlich stark einset- zenden Regen nicht mehr auf- nehmen. Besonders im Bereich St. Johann kam es zu schweren Uberschwemmungen. In den frühen Morgenstunden trat die Goinger Ache kurz vor der Einmündung in die Groß- ache auf einer Länge von meh- reren hundert Metern über die KITZBÜHEL. Bereits am Mittwoch der Vorwoche kam es am Aschbachbichl aufgrund der starken Regenftille zu ei- nem bedrohlichen Mauerein- sturz. Herabstürzende Steine einer sogenannten Trocken- mauer haben ein kleines Holz- haus nur knapp verfehlt. "Dass man eine solche Mau- er so knapp hinter unserem Haus überhaupt errichten darf, ist für mich unverständlich", so Suzy Heel, Bewohnerin des kleinen Anwesens unterhalb der Mauer, verärgert. "Nicht auszudenken, wenn sich je- mand hinter dem Haus aufge- Ufer und überflutete den Orts- teil Taxa. Dort, wo sich norma- lerweise der Taxaweg befindet, halten hätte." Die Mauer dürf- te auch wirklich zu hoch gera- ten sein. "Ich kann keine Aus- kunft zu dem Bauakt mac-ben", meint Helga Embacher vom Stadtbauamt, man könne aber davon ausgehen, dass keine Steine heruntergefallen wären, wenn die Mauer so ausgeführt worden wäre, wie sie bewilligt wurde. "Der Schaden wurde bereits behoben", erklärt der Bauherr. Er habe bereits einen Speziali- sten beauftragt, die Mauer so zu gestalten, dass es in Zu- kunft zu keinen Problemen mehr kommen kann. fe srürzten die Wassermassen run einen Meter hoch in die Inns- - bruckerstraße und überflutetei mehrere Wohnhäuse:, den St J3hanner Hof sowie Jen Kreis verkehr. Arg in Mitleidenschaft gezo gen wurden in diesem Bereicl viele Häuser und die komplett Siedlung Taxaweg. Wohnungei standen bis zu einem halbei Meter unter Wasser. Die Auto aus der Tiefgarage konnten ge gen sechs Uhr Morgens buch stäblich in allerletzter Sekund gerettet werden. Auch im Be raieh Hinterkaiser und Bärn stätten hieß es "Land unter". "Soviel Wasser habe ich meii ganzes Leben noch nicht gese hen", zeigt sich auch Bezirks Feuerwehrkommandant Johan Papp vom Ausmaß der Tragödi bestürzt.
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