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Gemeinden (BM Sebastian Haunholter, II.) und VP (LA Sepp Hechenbichier) ziehen in dieser Frage an einem Strick, sr FREITAG, 16. AUGUST 2002 LOKÄL-ANZEIGER SEITE 7 Mehr Gerechtigkeit für kleine Gemeinden SCHWENDT. Am vergan- genen Freitag fand in Schwendt eine Pressekon- ferenz zum Thema "Die Si- tuation der Gemeinden im ländlichen Raum statt". LA Sepp Hechenbichler und der Schwendter Bür- germeister Sebastian Haunholter wiesen dabei nachdrücklich auf die f i- nanziellen Nachteile für kleine Gemeinden hin und fordern hier Hilfe von Lan- des- und Bundesseite. Besonders für die kleineren Gemeinden in Osterreich wurde die finanzielle Lage in den letz- ten Jahren immer kritischer. Ei- nerseits durch den Ausfall der Getränkesteuer, der nur zu rund 70% ersetzt wurde und große "Löcher" im Budget hinterließ. (Die Einnahmen aus der Korn- munalsteuer sind in kleineren Gemeinden ohne große Betrie- be oft nur gering). Andererseits durch die immer höheren Aus- gaben, egal, ob sich diese nun im sozialen oder im infrastruk- turellen Bereich niederschla- gen. "Die Ausgaben für Errich- tung und Instandhaltung des Wegenetzes oder der Wasser- versorgung sind in den kleinen Gemeinden unverhältnismäßig hoch. Hier müssen viel längere Strecken für viel weniger Haus- halte betreut werden", stellt Be- zirks-Bauernbundobmann Sepp Hechenbichler fest. "Wir liegen mit unseren Ab- gaben bereits im oberen Drit- tel", ergänzt Bürgermeister Haunholter, "trotzdem können wir zum Beispiel im Abwasser- bereich bei Weitem nicht ko- stendeckend arbeiten. Bei ei- nem Jahresbudgct von rund 100.000 Euro müssen wir schon wegen eines neuen Schneepflu- ges um Hilfe vom Land ansu- chen". Und obgleich hier ein eindeutiger Nachteil für bevöl- kerungsschwächerc Gemeinden besteht, ist der Schlüssel der Bedarfszuweisung des Bundes genau umgekehrt angesetzt. Während kleine Gemeinden pro Einwohner rund 500 Euro kas- sieren, bekommen Städte wie Wien und Innsbruck das Dop- pelte für jeden Bürger. "Diese Regelung war viel- leicht in der Nachkriegszeit ge- rechtfertigt, wo Infrastruktur in den Städten aufgebaut werden musste, inzwischen aber sicher nicht mehr. Deshalb sind wir sowohl vom Bauernbund als auch von der VP bestrebt, neue Wege zu suchen. Die ersten Ver- handlungen, die gemeinsam mit der Landesregierung und dem Osterreichischen Gemeinde- bund umgesetzt werden sollen, laufen schon." Als Lösungsvorschläge stün- den zur Debatte: 3 Millionen Euro für Notsituationen im Landesbudget vormerken, Zu- schüsse zur Erhaltung der Ver- kehrsstruktur im ländlichen Raum, die Kosten für die Waldaufseher übernehmen und auf Bundesebene endlich den Sozialschlüssel angleichen. sr IP immek LESERPOST LUS & MINUS Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Haflingerhoangascht auf der Sintersbach - Hochaim Tödlicher Kletterunfall im Kaiser Gebirge Kürzlich luden die Besitzer der Sintersbachalm zu einem Haflingerhoangascht auf ihrer Alm ein. Die Reither Weisen- bläser und der Gruber Zwoa- gsang sorgten für die musikali- sche Unterhaltung, der Brander Lois gab seine witzigen Einla- gen zum Besten. Für das leibli- che Wohl sorgte der Jochberger Metzger und eine Schar freiwil- liger Helfer. Ein Tag in so einer herrlichen Umgebung, die Pferde und Kühe in freier Natur zu sehen, mit anzusehen, wie wohl sich die Tiere dort fühlen, freien Auslauf haben und herumtollen, wird wohl jedem Besucher in schönster Erinnerung bleiben. Die Natur pur zu genießen, in netter Gesellschaft, alle Leute wohlgesinnt und fröhlich, ist ein Ereignis der Superlative. Zu se- hen wie die Bauersleute mit ihren Kindern mit viel Fleiss, Liebe und Begeisterung den Be- trieb führen, das lässt wohl jedes Herz höher schlagen. Wir kön- nen stolz darauf sein, dass es noch solche Idealisten gibt, das ist echter Tiroler Bauenstand, heimatverbunden, fleissig und stolz, Bauer zu sein. Ich glaube im Namen aller Besucher zu sprechen, und Danke zu sagen für diesen wun- derschönen Tag, und hoffe, dass dieser Hoangascht nächstes Jahr wieder stattfindet. Jakob Fuchs Kitzbü hei ST. JOHANN/GOING. Am Donnerstag Abend der Vorwo- ehe machte sich der 26-jähri- ge St. Johanner Hermann Foidl alleine auf, um im Be- reich Bauernpredigtstuhl am Wilden Kaiser eine Kletter- tour zu unternehmen. Als er am Freitag, 9. Au- gust, noch nicht zurück war, wurde gegen 9.30 Uhr eine Suchaktion gestartet, bei der sich 19 Bergrettungsmänner, zwei Alpingendarmen und der Hubschrauber des Innenmini- steriums beteiligten. Zuerst wurde das Auto des St. Johan- ners in der Nähe der Wochenbrunnalm entdeckt. Gegen 12.30 Uhr dann die traurige Gewissheit. Der Bergsteiger, der auch Mit- glied der St. Johanner Ber - grettung war, wurde auf einer Seehöhe von 1960 Meter un- terhalb der Abseilpiste des Bauernpredigtstuhles tot auf- gefunden. Der Mann dürfte bereits zwischen 19 und 20 Uhr des Donnerstagabends von großer Höhe abgestürzt und an Ort und Stelle seinen schweren Verletzungen erle- gen sein. Große Bestürzung auch bei den Kollegen der Bergrettung St. Johann, die mit Hermann Foidi einen der besten Berg- steiger und einen guten Ka- meraden verloren haben.
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