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vn begessruiiy rIüilit das Iaieni ue vier iernöstlichen ja- men die Kitzbüheler Zuhörer. Foto: Radke DONNERSTAG, 22. AUGUST 2002 KULTUR-ANZEIGER SEITE 13 Charmanter Vierklang aus Japan KITZBÜHEL. Im Rahmen der Kitzbüheler Sommer- konzerte stand am Mitt- woch, 14. August, im Wirt- schaftskammersaal das zweite Konzert mit den reizenden und hochtalen- tierten Damen des "Lotus String Quartet" auf dem Programm. Nach nur wenigen Takten - ja, wen wundert's, dass diesen vier so herrlich streichenden "Lotus- blüten" Sachiko Kobayashi (1. Violine), Aya Fujimori (2. Violi- ne), Tomoko Yamasaki (Viola) und Chihiro Saito (Violoncello) eine so steile Erfolgskurve be- schieden ist? Dieser Zusammen- klang, satt im Strich, cxaktest im Rhythmus, expressiv im Aus- druck und dieses gegenseitige Eiverständnis! Im Handumdre- hen wurden die Herzen der atem- los Zuhörenden erobert. Man spürte es geradezu physisch. Da- bei klang's eigentlich nach Schu- mann (Streichquartett in F, op. 41/2)? Es war eher Schumann, gesehen durch die Brille Japans. Das heißt bei aller umwerfenden Schönheit der Darbietung, den Temperamentsausbrüchen, Lega- to-Phasen, lag über dem Ganzen eine seltsame Kühle, besser Di- stanz, welche jedoch in ihrer Ab- drängung allzu starker romanti- scher Emotion wohl tat. Eine völlig andere, weithin fremdartige musikalische Welt betraten die Vier - und noch mehr die Zuhörer - mit des Japaners Akira Miyoshi extrem kurzem Quartett "Constellation in Black'. Ein Werk, durchaus noch tonal und trotzdem in allerstärk- stern Gegensatz zu Schumann. Hier schienen die vier Musike- rinnen beinahe noch mehr in ihrem Element und brachten das teils hochvirtuose Werk zum Klingen. Trotz "modern" gab's reichen Beifall. Und darm Beethovens E-moll- Quartett, op. 59/2. Der Rezens- ent bittet an dieser Stelle um Ver- ständnis für seinen Uberschwang: Was man nämlich zu hören bekam, war schlechthin die Offenbarung beethovenscher Quartettkunst, nein, seines unbe- greiflichen Geistes. Eine musika- lische Ausschöpfung, wie man sie gewiss nicht oft erleben kann. Selten ist es vergönnt, nach ei- nem Konzert so erfüllt, ja so glücklich nach Hause gehen zu dürfen. Man sagt nicht zu viel, wenn man behauptet, dass an diesem Abend das Glück im Saal präsent war. Es stand in den Ge- sichtern, den Mienen der Zuhö- rer, es äußerte sich in über- schwänglichem Beifall (standing ovations), es füllte den gesamten Raum. Eine musikalische Stern- stunde für Kitzbühel. Hugo Bonatti I WINTERSPCW Mtf%itffl flokWarkt Almr von b00 24J.02. Jochberger Straße 7 6370 Kitzbühel ff 05356/62504
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