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fenstaM standen bald ganz an­ dere Regieaufgaben zu, kurz nach der Machtübernahme Adolf Hitlers (Jänner 1933) er­ hielt sie von ihm und Reich- spropagandaminister Dr. Joseph Goebbels Filmaufträge, die in­ nerhalb weniger Jahre ihre größten und hintennach um­ strittensten Erfolge brachten. Kontakt mit Kitzbühel hatte Riefenstahl in dieser Zeit vor allem über ihre Freundin Annet- ' ta Ebersberg. Sie hatten sich bei den Dreharbeiten des von Ar­ nold Fanck am Arlberg gedreh­ ten Film “Der weiße Rausch” (Titel in Österreich “Sonne über dem Arlberg”) kennen gelernt. Annetta Ebersberg begleitete den “achtjährigen Wunderkna­ ben” (Thöni, Hannes Schnei­ der) zu den Auftiahmen, an de­ nen auch Hannes Schneider, Rudi Matt und Guzzi Lant- schner mitwirkten. Das Schilied “Zwoa Bretteln, a gführiger Schnee...” stammt aus diesem Film. In dem 1933 erschienenen Buch Riefenstahls “BCampf in Schnee imd Eis” mit 155 Bil­ dern kommt der Film im Text kaum vor, eines der sieben Fo­ tos zeigt Riefenstahl mit dem achtjährigen “Mein jüngster Filmpartner Lo­ thar Ebersberg ist heute schon ein kleiner Schimeister”. Während der Dreharbeiten entstand eine intensive Freund­ schaft zwischen Riefenstahl und Annetta Ebersberg, die in man­ chen schwie­ rigen Szenen als Double iin die ßezirkshauptmannschaft ia eingesprun­ gen sein soll ki.'fczbuh.el,a.gi (Andreas Durchführung des Befehles der höchsten milit.franzos, Hauser, Besafzungshehörde für Tirol wird folgendes angeo'i-dnet,und zv,ar: • 1).i'rau ueni diefe-iistahl wird mit ihrem deutschen lersonal am 27»3»'19^16 um 18h mit Bisenhahn vom dchwarzsee nach Brixei i.'f.,in das haus Tirolerheim,umquartiert.Eie amouartie= rung ist auf die Weise durchzufähren,daß ein Gendbeamter des Postens fiitzbühel die Frau liiefenstahl mit Gefolge beim Hause Seebichln,Kitzbühel,rechtzeitig abholt,zum 2uf auf die Haltestelle Schwarzsee. und von dort mit dem Zug nach Lauterbach begleitet,Wo sie von einem Gendbearaten des Gendpostens Westendorf übernommen und in das Haus Tirolerheim in Brixen i.T.geführt wird. Riefenstahl und ihr Gefolge dürfen das Haus Tirolerheim in Bri= xen i.T.nicht verlassen,was durch den Gendposten Westens dorf fallweise zu kontrollieren ist. Kitzbühel. Echo), Während der Schneidear­ beiten umfassenden Olympiafilm, die sich über eineinhalb Jahre hinzo- am gen, soll Frau Ebersberg wiederholt 2).Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Kitzbühel hat die üherigen nach Berlin Parteien aus dem Hause Seebichln(-Haus Riefenstahl-) am R7.3«J9^S bis 17h zuverläßig umzucuartieren.Lr hat dafür hu sorgen,daß auch diese Parteien nach dem Verlassen ih« res Luartieres sofort eine neue Wohnung beziehen können. Po.Ray,Insp.Alois Ballhuher wurde am 27.3»'l9h6 um loh in dieser Angelegenheit telefonisch beauftragt,dem Befehle zu entsprechen. eingeflogen sein, “Riefenstahl auf den Bo­ den ZU brin- um een” Die Re- 3)«Duß Gendpostenkommando Kitzhühel hat am 27.3-'19^G um 38h die Überwachung des Hauses Beebichln(-Haus Riefenstahl-) zu gisseunn war übernehmen und bis auf Widerruf bei Tag und Rächt ohne Unterbrechung fortzusetzen.B4b Be\» aung sind zwei Gen» darmen zu kommandieren,die entspre^.iend abzufertigen sind und füy die einwandfreie Überwfchung die Verantwortung tragen. Ergeht an; . Gendposten. KitzMhel,Westendorf und das Bür&ermeistepMt in Kitzhühel. Der Bezgendkommandant.; auch oft in Kitzbühel, er­ halten ist die Weihnachts­ wunschkarte “Meiner lie­ ben Annetta frohe Weih­ nachten herz­ lich Leni. Hahnenkamm Kitzbüheler: Dez. 1940.” (Andreas Hauser, Echo). Damals befasste sich Riefenstahl wieder mit dem Drehbuch fiir “Tiefland”. Den Anfang des Zweiten Weltkriegs hatte Riefenstahl als Kriegsbe­ richterstatterin in Polen - sie sah ein Blutbad unter der Zivilbe­ völkerung - erlebt. Die Filmin­ dustrie hatte leichte Unterhal­ tung zu liefern, das wollte und konnte Riefenstahl nach ihren Welterfolgen nicht bieten. Leni Riefenstahl setzte von 1939 bis 1945 ihre ganze Ener­ gie fiir das Filmprojekt “Tief­ land” nach dem Opemsujet von Eugene d’Albert ein. Das Pro­ pagandaministerium und kontrollierte die Künstle­ rin, die aber keinerlei Unter­ stützung mehr erhielt. Das Un­ ternehmen stand unter keinem guten Stern. Das Kriegsgesche­ hen erzwang die Verlegung der Außenaufiiahmen von den Py­ renäen an den Nordrand des Karwendelgebirges. fti Krün bei Mittenwald war im Sommer 1940 auch der Kitzbüheler Jack Lackner, der einen Brief an den ‘ Kitzbüheler Bürgermeister - auf Brie^apier der “Kitzbüheler Skikurse” er deren lehrtechni­ scher und geschäftlicher Leiter seit 1938 war - neben der Un­ terschrift mit dem Stempel “Riefenstahl Film G.m.b.H.” versah, wobei er die Kündigung des Geschäftslokals der Schi­ schule im Haus Hauptstraße 12 aufzeigte und dringend um die Anweisung eines entsprechen­ den anderen Geschäftslokals bat und auf die baldige Geneh­ migung eines Bauvorhabens hoffte. (Stadtarchiv Kitzhühel, Stadtakten). In Krün standen im Jahr 1940 keine spanischen Statisten zur Verfügung, die Rollen der Spa­ nier wurden mit Roma besetzt, die aus einem Internierungsla­ ger für Zigeuner in Maxglan bei Salzburg herbeigeschafft wur­ den. Später erklärte Riefen­ stahl, die Statisten seien aus Fürsorge- und Wohlfahrtslagem in Salzburg und Berlin auf Grund fireiwilliger Meldungen duldete “Mein Jüngster Filmpartner Lothar Ebersberg ist heute schon ein kleiner Schimeister" schrieb Leni Riefenstahl 1933. Der Kitzbühe­ ler Bub im Alter von acht Jahren. Foto aus dem Archiv Farn. Ebersberg, Kitzbühel
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