Kitzbüheler Anzeiger

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Politische Dreieinigkeit in Sachen HNO-Erhalt in St. Johann: Steindl (FP), Sieberer (r'P) und Leiter (SP). Foto: Obermoser 0 Olympia-Gesch dflsfiihrer Wolfgang Sadlo mit BM Horst Wndling, KSC-Präsident Christian Poley und GR Peter Ohernauer Foto: fe SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 17. JANNER 2002 HNO-Station steht vor Schließung FEE UX l)BE RMOSER Falsches Volksbegehren Dieser Tage tut man sich schwer, sich als Atomkraft- werk-Gegner zu outen, könn- te man doch allzuleicht in eine parteipolitische Richtung ge- leitet werden, die man eigent- lich gar nicht will. Dabei hat das von Mitgliedern der FPO initiierte Volksbegehren mit dem Untertitel "Ja zum Leben, nein zu Temelin" vordergrün- dig gar Nichts mit dem Ab- schalten des tschechischen Atomkraftwerkes zu tun. Ganz im Gegenteil. Durch diese po- pulistische Formulierung wird das Volk wieder einmal kom- plett für dumm verkauft. Wer dieses Volksbegehren unterschreibt, ist eigentlich genau genommen für das Vetobegehren" der FPO ge- gen einen Beitritt Tschechi- ens zur Europäischen Union. Sollte Tschechien von der EU ausgeschlossen bleiben, gä- be es überhaupt keine Mög- lichkeit, auf die Strompolitik unseres nördlichen Nachbarn Einfluss zu nehmen. Dadurch würde dem relativ finanz- schwacher' Tschechien nichts Anderes übrig bleiben, als in der Energieversorgung wei- terhin, wenn nicht sogar ver- stärkt, auf Atomstrom zu set- zen. Daher müsste das Volksbegehren eigentlich "Nein zum Leben, ja zu Teme- in" heißen. Dabei hat sich die FPO mit Temelin das "sicherste" Atom- kraftwerk in dieser Region ausgesucht. Viel problemati- scher wären dabei das uralte, nur einen Steinwurf von Osterreich entfernte siowaki- sche AKW Bohunice, oder das vor sich hinrostende un- garische AKW Paks. Das En- gagement 1er FPO gegen Te- melin ist also nur ein Vorwand. Man will die Tsche- chen nicht in der EU und das ist historisch bedingt. Da spie- len die "Benes-Dekrete" und die Vertreibung der Sudeten- deutschen eine Rolle. Aber das der heutigen Generation zu erklären, ist viel schwieri- ger, als s e vor den AKW- Volksbegehren-Karren zu s ST. JOHANN. Für einen Riesenwirbel sorgten die Aus- sagen von Landesrätin Elisa- beth Zanon-zur Nedden, dass die HNO-Abteilung im Be- zirkskrankenhaus noch in diesem Jahr zu schließen sei. Dieses Ansinnen bringt Politi- ker und Arzte auf die Barri- kaden. "Sollte die HNO-Abteilung im Bczirkskrankenhaus ge- schlossen werden, würde das auch heißen, dass es in diesem Bereich keine Grundversorgung mehr im Bezirk geben würde", mahnt der zuständige Facharzt im St. Johanncr Krankenhaus, Thomas Landegger. Er habe im Ubrigen erst vor wenigen Tagen erfahren, dass die HINO-Abtei- lung noch dieses Jahr geschlos- sen werden solle. Bislang hat es immer geheißen, bis 2005 blei- be Alles beim Alten. Die zuständige Landesrätin Elisabeth Zanon-zur Nedden begründet die Schließung mit dem Krankenanstaltenplan und dem Umstand, dass die Versor- gung in Kufstein gewährleistet sei. "Kufstein ist für die meisten Bewohner des Bezirkes zu weit weg, was speziell bei einer Nachblutung nach einer Man- deloperation gefährlich für die Patienten, die ja zumeist Kinder sind, werden kann", so Landeg- ger. "Auch ein Notarzt könne in diesem Fall nicht helfen, das kann nur ein Spezialist", so der KITZBÜHEL. Pünktlich zum Beginn der Hahnenkammren- nen öffnete in Kitzbühel das Olympiabüro seine Pforten. Da- mit wurde der offizielle Start- schuss für die gemeinsame Olympiabewerbung mit Salz- burg gegeben. "Wir wollen die Stimmung von 1997 zurückho- len", so Bürgermeister Horst Wendling, daher freue es ihn, das annähernd das gleiche Team wieder tätig sei. Als Geschäftsführer fungie- ren Hermann Kralinger und Wolfgang Sadlo, Axel Naglich ist für die Bauten zuständig und Harald Maier kümmert sich um die Presse. Diese Woche wird man sich der internationalen Presse vorstellen. Je Facharzt, der auch beton:, dass im BKH jährlich rund 350 bis 400 Mandel- und Polypenope- rationen durchgeführt werden. "Seit über sieben Jahren, in de- nen ich in St. Johann operiere, gab es auch keine probleme", so Landegger. "Eine Schließung der HNO- Abteilung ist für uns nicht ver- tretbar", meint VP-Bezirksob- mann Paul Sielerer in seltener Einstimmigkeit mit den Frakti- onsführern von SPO, Alois Lei- ter und FPO, Paul Steindl. "Die Notfallversorgung für den Be- zirk muss gewäl-irleistet werden und eine FINO-Basisverscirgung muss erhalten bleiben", so Sie- berer. Der Ball liege für Siebe- rer beim Land: "Wenn Zanon es will, wird die Station erhalten bleiben." Mit dem gemeinsa- men Auftreten wollen die Frak- tionsfi.ihrer der größten Parteien im Bezirk ein politisches Signal setzen. "Das Bezirkskranken- haus verlangt Sachpolitik, da ist es klar, dass wir uns Alle dafür einsetzen", meint auch SP-Chef Leiter. "Wir wollen vcn unse- rem medizinischen Standard Nichts abgeben", so Leter wei- ter. Gegen die Schließung der HNO-Abteilung ist auch Wai- drings Vizebürgermeisterin Barbara Millinger (VP) und verweist auf die Krankenanstal- tengesetz-Novelle 2001, wo die Möglichkeit der Errichtung von Fachschwerpunkten vorgesehen ist. "In St. Johann bestehen alle notwendigen Betten und Opera- tionseinrichtungen schon und bringen somit keine zusätzli- chen Kosten für den Kranken- hauserhalter", zeigt auch Be- zirksärztevertreter Helmut Schwitzer in einer Aus sendung kein Verständnis flur eine Schließung. Je Mit Volldampf Richtung Olympia
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