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DONNERSTAG, 17. JÄNNER 2002 LOKAL-ANZEIGER SEITE 7 Zentrumshotel weiter geschlossen Das Hotel iViitevste1le.v mitten in Kirchdorf ist seit iängerer Zeit gesc.hlosseii. Fotos: Radke KIRCHDORF. Noch lange nicht abgeschlossen sind die Diskussionen rund um das geschlossene Traditionshotel Winlersteller im Kirchdorfer Ortszentrum. Differenzen hinsichtlich gcwünschter Um- widmungen und Landver- kaufs scheinen den in Inns- bruck tiitigen Besitzer von einer Wiedereriiffnung abzu- halten. Im Gemeinderat ist man geteilter Meinung. Schon seit über einem Jahr geschlossen ist das traditions- reiche Hotel Wintersteller mit- ten in Kirchdorf. Eine Wieder- eröffnung scheint derzeit unerreichbar. Der Besitzer, (der für eine Stellungnahme nicht erreichbar war), möchte dem Vernehmen nach zuerst von der Gemeinde Gründe für den Ver- kauf umgewidmet haben, oder an sie Grund verkaufen. Doch dagegen sträubt sich BGM Ernst Schwaiger: "Wir können für Ingeneur Hunger nicht die Gesetze än- dern, er hat bereits über 2 ha an Gründstücken, die als Zu- kunftsbauland gewidmet sind und für welche es zum Beispiel eine Wohnbaugesellschaft als Kaufinteressenten gegeben hät- te. Eine weitere Möglichkeit, nämlich dass die Gemeinde von ihm ein Grundstück um 23 Mio Euro kaufen würde, steht eben- falls nicht zur Debatte. Wir müssen sparsam wirtschaften und haben für diesen Grund, wo das alte Schwimmbad steht, für weitere 70 Jahre günstige Pachtverträge ". Stattdessen hat man nun im Gemeinderat be- schlossen, neben der Schule ein kleines Grundstück für die Er- richtung eines einfachen Dorf- saales zu erwerben. Nicht mit diesem Plan einver- standen ist der Kirc:hdorfer Na- tionalrat Hans Sevignani: "Er - stens ist der bestehende Vertrag, in welchem den Wintersteller- Gästen ein derzeit nicht vorhan- denes Hallenbad zLgesagt wur- de, ein wenig zweifelhaft. Zweitens erscheint der verlang- te Preis von ca. 124 Euro/m 2 für die Zentrumslage vernünftig. Die Gemeinde soll das 12.800 m2 große Areal kaufei, weil man dann unabhängig wäre und einen Grund in Tor-Lage hätte. Die Vorfinanzierung wäre auch durch Bodenbeschaffungsfonds möglich. Da die Gemeinde ei- nen Dorfsaal will, wäre nach dem Abriss iles alten Schwimmbades der Platz ideal, man könnte auch die Musikka- pelle und den Theaterverein hier unterbringen. Außerdem hätten wir endlich für unser schönes Kulturhaus "Metzger- haus" einen Parkplatz, der be- sonders bei Festvennstaltungen fehlt!" Keine Bedenken hai BGM Schwaiger wegen des Vertrages, LOIS -,G- STERN ESSEN & TRINKEN KilzbJhel, Josef Pjrchl Str. 3, TeL 74882 NA Hans Sevignani plädiert für einen Gr'4ndkauf der Gemeinde. bei welchem auch von unange- messen niedrigen Zahlungen die Rede ist. "Wir haben fir die damailge Zeit angemessene Preise bezahlt und niemand kann vor der Gemeinde verlan- gen, dass sie wegen dieses Ver- trages ein Hallenbad betreibt." Allerdings hoffi der Bürger- meister, ebenso wie die meisten Bewrhner, dass sich für das Ho- tel ene Lösung finden lässt. sr Thematisierung des Jugend-Alkoholismus K[TZBÜHEL!TIROL. Ei- ne aktuelle Studie der Kin- derfreunde zeigt einmal mehr auf, dass der Missbrauch on Alkohol bei Kindern und Ju- gendlichen unterschätzt wird. Auch 1111 Bezirk ist eine große Informationsv€ ranstaltung geplant. Das Problem Jugend und Al- kohol ist zwar ein lange be- kann:e;, aber immer wieder gerne verdrängtes. Während das Thema "Drogen" immer wieder auch aif der pchtischen Tages- ordnung steht, wird meist über - sehen, dass auch der (gesch- schaftLch akzeptierte) Alkchol als Droge bezu:chnet werden muss, die viel größeren Scha- den anrchtet und viel weiter verbreitet ist als etwa Hasch oder Ecstasy. Und gerade die ländlichen Tc.urismus7egionen verzeichnen einen besonders hohen Anteil an jugendlichen Immer mehr Jugendliche trin- ken regelmiijiig Alkohol. (sura) Alkoholikern. Die beim Institut für Kinder- rechte in Auftrag gegebene Stu- die an Jugendlichen bis 16 Jah- re bietet erschreckende Zahlen: 90% der 16-Jährigen haben schon Alkohol konsumiert und ca. 60% der Burschen und 40% der Mädchen schcn Erfahrun- gen mit einem "Rausciii". Der erste Kontakt erfo gte zu zwei Dritteln im Alter zwischen 7 bis 13 Jahren, aber schon jedes 10. Kind probiert Alkchol erstmals unter 7 Jahren! 8%. der 14-Jäh- rigen sind alkoholkrank, 12% massiv gefährdet. Angeboten wurde der Alkohcl meist von Freunden (64,7%). Gastwirten (26,1%) und Eltern (29,9%). Diese und ähnliche Zahlen sollen nun verstärkt ins Be- wusstsein gerufen zw. Präven- tivmaßnahmen diskutiert wer- den. Anfang April wird auch in Kitzbühel eine umfangreiche Informations- und Diskussions- veranstaltung stattfinden. Orga- nisatoren sind Gabi Pock und Gottfried Bosin vo der Famili- enakademie der Kindereunde, ihre Mitwirkung hat Daniela Pruner, Leiterin d3r p.dagogi- sehen Abteilung der Bundesor- ganisaticn der Kinderfreunde zugesagt Eingeladen sind nicht nur die Jugendlichen, sondern vor allem wichtige VorDilder wie Eltern oder Großelter1. Gleichzeitig läuft von 13. Fe- bruar bis 30. März die von Ka- tholischem Familienverband, Katholische Jugend Innsbruck, Suchtpräventionsstelle Tirol/Ju- gendrotkreuz und JUFF ausge- hende "Aktion Verzicht". Diese ruft Erwachsene, aber gerade eben auch Kinder und Jugendli- che auf, während der Fastenzeit auf Süßigkeiten, aber vor allem auf Alkohol zu verzichten, oder den Konsum zumindest einzu- schränken. Dies soll mit Hilfe von Info-Foldem, Veranstaltun- gen und Vorschlägen zu Schul- und Gruppenstunden, für Fami- lie md Gottesdienstgestaltung geschehen. Beiden Initiativen kann man eigentlich nur möglichst großen Erfclg wünschen... (sura)
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