Archiv Viewer

Donnerstag, 10. Oktober 2002 Lokal-Anze[ger Seite 2 Verfahren gegen Wendling eingestellt KITZBÜHEL. Die Strafan­ zeige gegen Bürgermei­ ster Horst Wendling in der Causa Unterhirzing wurde eingestellt. Jetzt richtet sich der Verdacht des Betruges gegen den ehemaligen Kläger. nun offenkundig auch von der Staatsanwaltschaft als Fäl­ schung erkannf’, erklärt Man­ fred Trentignalia, Rechtsvertre­ ter von Klena. Jetzt wendet sich das Blatt gegen den Iraner. “Wegen der unberechtigten Vorwürfe wurde gegen Sharif Strafanzeige we­ gen des Verdachtes der falschen Beweisaussage vor Gericht, der Verleumdung, der Urkundenfäl­ schung und des Betruges erho­ ben”, so Trentignalia. “Ich bin natürlich erleichtert über den Prozessausgang”, so Wendling. Das Ganze sei für ihn sehr unangenehm gewesen, denn “irgendetwas bleibt immer an einem hängen, auch wenn man unschuldig ist.” Von den politischen Widersachern, die die ganze Angelegenheit an die Medien weitergespielt haben, erwartet sich Wendling jetzt ei­ ne Entschuldigimg. “Aber ent­ schuldigen wird sich wahr­ scheinlich keiner”, so der Bürgermeister. Die Angelegenheit hatte im letzten halben Jahr einiges an (politischen) Staub aufgewir­ belt. Gegen Horst Wendling und seinen Mandanten Peter Klena wurde vom iranischen Staats­ bürger Farrokh Sharif bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck eine Strafanzeige wegen des Verdachtes des Betruges einge­ bracht. Der Iraner fühlte sich beim Kauf der Liegenschaft Unterhirzing (Verkäufer war Peter Klena, Wendling hat den Vertrag errichtet) falsch und un­ vollständig beraten. Klena hätte zudem noch Gelder entgegen­ genommen, die er nach grund­ verkehrsbehördlicher nung des Rechtsgeschäftes Chance für vernünftiges Wohnprojekt nützen Kleine Rückblende ins Jahr 1999: Für heiße Diskussionen und hohe Wogen hat der Ver­ such, am Ganingfeld ein Wohnprojekt durchzuziehen, gesorgt. Es kursierten bereits geheime Pläne, dass in der sonnigen Top-Lage rund hun­ dert Häuser errichtet werden sollen. Dass sich bei den dort erzielbaren Preisen (gespro­ chen wurde von 500 Euro auf­ wärts pro Quadratmeter) wohl kaum der klassische einheimi­ sche Häuselbauer ansiedeln wird können, lag auf der Hand. Letztendlich scheiterten die Pläne nicht nur an einer Bür­ gerinitiative, sondern auch daran, dass der Gemeinderat das komplette Ganingfeld als Freiland in den neu zu erstel­ lenden Flächenwidmungsplan eingebracht hat. Damit war al­ len Spekulationen ein Ende gesetzt worden. Sollte jetzt dort ein soziales Wohnprojekt verwirklicht werden, stellt sich zu allererst die Frage, ob die Widmung noch rückgängig gemacht werden kann. Denn auch eine Siedlung, die unter einem so­ zialen Aspekt errichtet wird, besteht aus Häusern, die im Freiland niehts verloren ha­ ben. Dennoch sollte die Chance genützt werden, dort ein zu­ kunftsweisendes Projekt zu verwirklichen. Man muss den Einheimischen wieder Per­ spektiven geben und ihnen die Möglichkeit bieten, sich in ih­ rer Heimatstadt ein leistbares Heim schaffen zu können. Mit einer, dieser sensiblen Gegend angepassten Architektur, müs­ ste das auch am Ganingfeld möglich sein. Ein gemeinsa­ mes Auftreten aller politischen Kräfte, egal aus welcher Rich­ tung, wird dabei aber von Nö­ ten sein. Wendling ist erleichtert über den Prozessausgang. nicht zurüekgegeben hätte, so die Anklage; Wendling und Klena bestrit­ ten auf’s Vehementeste diese Vorwürfe. Shar.f legte dem Ge­ richt zum Beweis seiner Be­ hauptungen eine Quittung vor, die mit Bleistift geschrieben war. “Diese Quittung wurde Ableh- fe Sesselrücken beim TVB Kitzbühel KITZBUHEL Während im Hintergrund um Einfluss und Posten Im TVB gekämpft wird, präsentiert der scheidende Obmann Michael Horn erfreuliche Zahlen. Am nächsten Dienstag, 15. Oktober, hält der Tourismusver­ band Kitzbühel-Reith-Aurach seine Generalversammlung ab. Wichtigster Tagesordnungs­ punkt: Die Neuwahl von Auf­ sichtsrat und Vorstand. “Wahl­ berechtigt sind insgesamt 1.748 Mitglieder, aufgeteilt in drei Stimmgruppen”, erklärt Ob­ mann Michael Horn. Aus jeder Stimmgruppe werden vier Auf­ sichtsräte gewählt. Sollte dureh die direkte Wahl kein Mitglied aus Aurach oder Reith in den Aufsiehtsrat kommen, kann je­ der Ortsausschuss ein stimmbe­ rechtigtes Aufsichtsratsmitglied nominieren. Weiters sitzen im Aufsichtsrat noch je ein stimm­ berechtigter Gemeindevertreter aus Kitzbühel, Reith und Au­ rach. Macht also maximal 17 Mitglieder. Da der amtierende Obmann Michael Horn bereits im Som- mm-> Am 15. Oktober wird ein neuer TVB-Obmann gewählt. mer bekanntgegeben hat, für das Amt nicht mehr zur Verfü­ gung zu stehen, dürfte der Weg für Christian Harisch (Hotel Schwarzer Adler), der als Kan­ didat der Vier- und Fünf-Sterne Hotellerie ins Flennen geht, frei sein. Es sei derm, es findet sich bis zur Wahl noch ein Gegen­ kandidat. Neben den Neuwahlen wird be: der Generalversammlung auch das Budget für 2003 be­ schlossen. Dieses sieht Ein- und Ansgaben in der Höhe von 3,8 Millionen Euro vor. Die Mittel für das ordentliche Budget kommen zu 60 Prozent aus den Pflichtbeiträgen. Die Zweit­ wohnsitzabgabe macht bereits 18 Prozent aus, 17,4 Prozent des Budgets kommen aus der Kurtaxe. “Besonders stolz bin ich auf die Tatsache, dass der Tourismusverband völlig schul­ denfrei ist”, so Hom. Der TVB verfüge sogar über gute Rückla­ gen für Sonderprojekte wie den Bau eines Stadtsaales, erklärt der scheidende Obmann. fe
< Page 1 | Page 3 >