Kitzbüheler Anzeiger

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Donnerstag, 24. Oktober 2002 Lokal-Anzeiger Seite 4 ST. JOHANN. Vergangene Woche fand der Spaten­ stich für das neue Schul- und Kulturzentrum statt. Die Gesamtkosten betra­ gen rund 7 Millionen Euro. Seit einem Jahr laufen in St. Johann die Planungen für dieses Großprojekt auf Hochtouren. Herzstück dieses neuen Gebäu­ dekomplexes mitten im Orts­ zentrum wird neben der Po­ lytechnischen Schule ein Veranstaltungssaal sein. Auch Kindergarten und Musikschule sowie ein Trauungssaal finden hier ein neues Zuhause. Bereits im Herbst 2004 sollen die Ge­ bäude bezugsfertig sein. “Das neue Zentrum wird sich in vier Baukörper gliedern: Die beiden bestehenden Gebäude Gemeindeamt und das denk­ malgeschützte alte Schulhaus werden durch eine flache Ver­ bindungsspanne erweitert. Dar­ an anschließend entsteht der neue Veranstaltungssaal”, er­ klärt Bürgermeister Josef Gran- der anlässlich des Spatenstiches am Mittwoch vergangener Wo­ che. Es war vor etwa sechzig Jahren und ich war ein kleiner Bub, als mich eines Herbsttages meine Mutter an der Hand nahm und mit mir zum nahen Bahnhof ging. Dort standen auf einem Abstell- gleis mehrere Waggons, wie man sie zum Transport von Tie­ ren benützt In den Waggons waren aber keine Tiere, sondern Mädchen undjünge Frauen, die; sieh verängstigt zusammen- drängten. Es waren auch viele Einheimb sehe gekonmen. Meine Mutter gab einem uniformierten Beam­ ten ein Dokument und bald dar­ auf übergab man ihr ein etwa 16-jähriges blondes, pausbäeki- ges Mädchen, welches ein Stoffbündel :teug. Das Mädchetr war sehr sehnuitzig und rocii nicht sehr gut. Sie hieß Fenja. ‘Tenja ist ein Waisenkind aus: der Ukraine und kommt jetzt zu uns”, erklärte mir meine Mutter^ : Ich hatte großes Mitleid mit: Fenja und ersuchte sie zu trö­ sten, weil sie dauernd weinte. Wenn sie sprach, konnte ich sie picht verstehen, weil sie eine andere Sprache hatte. Ich hatte hoch nie jemanden gekaimt, der nicht unsere Sprache sprach. ; Auch meine Eltern waren lieb: zu Fenja. Allmählich hörte sie auf, dauernd zu weinen und sie begann mit einer sehr schönen Stimme in ihrer fremden Spra­ che traurige Lieder zu singen. Es dauerte nicht sehr lange, bis sie ein wenig Deutsch sprach und sie half auch fleißig im Hauhalt mh. Eines Tages war der Krieg zu Ende und Fenja wurde mit all den anderen Wai­ senkindern wieder in ihre Hei­ mat, die Ukraine, zurückge­ bracht. Erst viele Jahre später erfuhr ich, dass sie gar kein Waisen­ kind war, sondern von unseren Soldaten aus ihrer Heimat verschleppt worden war, uni als Sklavin zu dienen. So war das damals. Anrainer zeigen sich wenig erfreut über die gepiante Auflas- ^to: Obermoser sung der KapserAilee. Protest gegen Wegprojekt KITZBÜHEL. Das Fällen von Bäumen am Kapser Golfplatz lässt Anrainer befürchten, dass dem geplanten Golfplatzumbau auch die beliebte Allee geopfert wird. “Die Baumschlägerungen am Kapser Golfplatz sind natur­ schutzrechtlich gedeckt”, er­ klärt Gemeinderat Otto Dander bei der dieswöchigen Gemein­ deratsitzung auf Anfrage von Stadträtin Gertraud Rief. “Es werden wieder einmal Wirklichkeiten geschaffen, die so nicht vereinbart waren”, meint Rief. Für die Stadträtin wäre ein Goi:^latzum3au und eine damit notwendige Verle­ gung des Zephyrauweges nur dann nötig, v/enn es zirm Bau des Dorin: Hotels komme. Der Baubescheid für das 5-Steme- Hotel wurde zwar vergangene Woche Horst Weniling unterzeichnet, ein Baubeginn steht aber nach wie vor niett fest Wenig begeistert zeigten sich auch Anrainer, die sich tnirzlich mit SPÖ-Mandataren an der Kapser Allee trafen. Wenn die Allee für den Golfplatz geopfert w'erde, sei dies eine Schande für Kitzbühel, so der einhellige Te­ nor der Anrainer. Bürgermeister von Das alte Schulhaus wird revi- talisiert. Neues Leben in den al­ ten Gemäuern sollen Lehrer und Schüler der Polytechni­ schen Schule bringen. Unterge- ß SPÖ startet in den Wahlkampf KITZBÜHEL. Tirolwelt rund 11.000 Stimmen mehr als bei der letzten National- ratswahl braucht die SPÖ, damit Spitzenkandidatin Rief ins Parlament einzie­ hen kann. heutigen Gesellschaft nicht mehr “hinter den Herd abge­ schoben werden”. “Es gibt hei uns noch immer viel zu wenig Kinderbetreu­ ungsstätten”, meint die Stadt­ rätin. Hier hätten die Gemein­ den noch große Defizite. Was die Altenbetreuung anbe­ langt, möchte sich Rief für österreichweite, Mindeststandards “Als Mindeststandard sehe ich eine qualitativ hochwertige Be­ treuung aller Alten, unabhängig von ihren finanziellen Möglich­ keiten.” Sollte sie in den Nationalrat gewählt werden, würde sie aber der heimischen Politik erhalten bleiben. “Ich werde auch bei den nächsten Gemeinderats­ wahlen als Bürgermeisterkandi­ datin antreten”, so Rief. Seit rund einer Woche sind die Roten mit ihrer Spitzenkan­ didatin, der Kitzbüheler Stadt­ rätin Gertraud Rief, in Sachen Wahlkampf unterwegs. “So Ite ich die nötigen Stimmen be­ kommen, werde ich mich als Nationalrätin speziell um die soziale Themen, vom Kleinkind über Alleinerzieher, Familie bis hin zu den Senioren, küm­ mern”, so Rief. Sie halte nichts von diesem “Gesülze einer Bürgergesell­ schaft”. “Das ist für mich nur eine Abschiebung der Verant- einheitliche einsetzen. SP-Kandidatin Gertraud Rief auf Wahfkair:pftour. Foto, fe wortung durch den Staat an die Gesellschafr”, meint Rief Der Staat habe die verschiedenen Formen von Familie zu akzep­ tieren. Frauen dürften in der ß
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