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Seite 12 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 24. Jänner 2002 Erinnerungen an "mein" Hahnenkammrennen von damals "hopp hopp" die Kehle aus dem Hals. Der Sieger wurde ge- und verehrt. Natürlich ist das Hahnen­ kammrennen mit dem Lauf der Stadt war menschenleer - alle, Zeit gegangen, Werbung und ja sogar die Einheimischen be- Gastronomie gehören ebenso fanden sich auf der Streif. dazu, wie die zahlreichen Fan-' Standein, an denen Glühwein clubs, die wohl keine Kosten oder Ähnliches ausgesehenkt und Mühen scheuen, ihre Idole wurde, gab es nur sehr spärlich. anfeuem zu können. Das ist Die Thermoskannen mit auch gut so, wenn es keine heißem Tee waren damals im Ausschreitungen gibt und sich Einsatz. Irgendwie erinnere ich die Besucher zivilisiert beneh- mich auch an das Gefühl, dass men. es eigentlich noch mehr um ein Damals aber war die Krö- sportliches Ereignis auf der ge- nung des Hahnenkammrennens fahrlichsten und schnellsten für uns Schulkinder das ein Abfahrtsstrecke der Welt ging, paar Tage darauffolgende und die kulinarischen Genüsse Schülerschirennen auf den letz­ waren absolut nebensächlich, ten paar hundert Metern der Ich mag mich auch nicht erin- Streif, dort wo die "großen" nem, besonders viele betrunke- Schifahrer um ein paar Hun­ ne und gröhlende Fans gesehen dertstel Sekunden kämpften, zu haben. Auch riesengroße, li- dort wo mit einer Todesverach- la Milka Kühe oder silbrig glit­ zernde Hugo Boss Anoraks se­ he ich nicht in meinem Bild von damals. Irgendwie war es ruhiger aber die Spannung kni- noch mehr als damals, deim die Sterte einst genauso wie heute Streif wird ja so hart präpa- und war bei jedem Sportbegei- riert, wofür früher die techni- sterten spürbar. sehen Mittel gar nicht vorhan- Spätestens aber oben im den waren. Zielgelände wurden alle vom Wir Schüler bekamen dann Platzsprecher Michael Horn nach unserem Rennen im Ziel mitgerissen und endlich vom eine Tafel Milkaschokolade Hahnenkammfieber befallen. und ein Paar Würstel mit einem Die Menge tobte bei jedem Kracherl. Aber das Gefühl die­ ses unseres so kleinen und un­ bedeutenden Rennens war in unseren Herzen so riesengroß... Sonja Palma Ehrfurcht hatten wir immer vor der Streif! Schon als kleine Schulkinder, die in der Volks­ schule vom Pausenhof Sommer wie Winter auf die wohl ge- fürchtetste Abfahrtsstrecke der Welt hinautblicken konnten. Und nach dem Unterricht hatten wir alle nur Eines im Kopf -"an den Trainingstagen hinauf ins Zielgelände mit un­ seren Poesiealben. Und jeder versuchte, ein Autogramm von einem Franz Klammer, Werner Griessmann, Gustav Thöni, In- gemar Stenmark und Pierro Gross - um nur einige zu nen­ nen - einzuhamstem. leh erin­ nere mich noch, dem Christian Neureuther folgten wir bis in sein Zimmer im Hotel Maria Theresia - aber dafür gab es sogar ein handsigniertes Foto von ihm. Wir wollten sie alle in unseren sa wertvollen und hüb­ sch eingebundenen Poesieal­ ben verewigen. Die Unter­ schrift und das Foto des damaligen Slalomasses Hansi Hinterseer ist ja heute noch mehr wert! Wir waren so un­ sagbar stolz - und wenn wir dann unseren Eltern zu Hause die Autogramme präsentierten, da mussten sie sich sehr oft mit Lupe und viel Phantasie einige der Namen - die mehr wie Hie­ roglyphen aussahen - zusam­ menreimen. Mein Vater war in irgend ei­ ner Weise seit ich mich erin­ nern kann, in das Hahnen­ kammrennen involviert. Da konnten mein Bruder und ich so manch kleine Privilegien ge- niessen. Und die Überdosis war dann, wenn mein Vater während der Renntage die ganze Familie ins Hotel Brug- gerhof zum Abendessen einlud - dort war nämlich das öster­ reichische Nationalschiteam untergebracht. Und alle waren sie bei Tisch vertreten. Unser Schnitzel mit Pommes frittes verschlangen wir wie die hung­ rigen Wölfe, um ja schnell fer­ tig zu sein und sich voll auf die Nebentische konzentrieren zu können. Man konnte sogar hören, worüber sich das Ski­ team unterhielt: in welch gut­ em Zustand die Streif wieder sei, wie beinhart sie präpariert ist usw. Und wir konnten den interessanten Gesprächen lau­ schen. Wenn wir uns nicht si­ cher waren "who is who" dann erklärte uns Papa genau, wer da aller vertreten war. Am eigentlichen Renntag be­ gaben wir uns schon fiäihmor- gens auf die Streif, um ja alles genau überblicken zu können. Dieses Mal ohne Poesiealbum aber voller Aufregimg. Die tung die Schistöcke unter die Arme gepresst wurden und wo sie alle ihren Mut unter Beweis stellten heute vermutlich einzelnen Läufer, der es schaff­ te, mit heilen Knochen durchs Ziel zu kommen. Man applau­ dierte und schrie sich mit ix: 0 53 56 / 624 22 - 12 - Ehrenbaebgasse; 0 53 56 / 624 22 - 13 WWW. ams.or.al • e-mail: actionURI(mailto:ams.ktabuehel@704.ams.or.at):ams.ktabuehel@704.ams.or.at Schimonteur(e)innen und Schiverleih­ er/in ab sofort für den Schiverleih Eichenhof in St. Johann/T. gesucht. Handwerkl. Geschick ist erwünscht, die Einschulung selbst erfolgt im Betrieb. Kenn-Nr.: 1858007 Taxichaufreur(e)innen werden für den Tag- oder Nachtdienst ab sofort eingestellt. Arbeitsort: Kitzb. Kenn-Nr.: 1860600 Melker/in mit einschlägiger Praxis für ca. 100 Kühe ab sofort gesucht. 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