Archiv Viewer
Ausgabe im Vollbild öffnen
Zurück zur Übersicht
* * * Weihnachtsbeilage 2002 * x * Der Weihnachts- oder Christbaum Weihnachten aut der ganzen Welt gefeiert wird und wie Dieses wunderbare und andächtige Funkeln der Kinderaugen vor einem geschmückten und hell erleuchteten Christbaum ver setzt uns ganz kurz ir Erinnerungen an K ndheitstage. Wenn das Christkind mit seinem Clöcklein geklingelt hat und es endlich erlaubt war, den Raum zu betreten, in dem die „Bescherung" gefeiert wurde, da war doch immer der Christbaum das Erste' was man zu senen bekam. S nÄfpmt frufjat Aorü v?Oii;.'r sc.irniii oigoiiiJicii l I.i/; si/i’iihril ..i Vor allem hat sich der Christbaum über all die Jahre wacker geschlagen und .st vom Weihnachtsfest nicht mehr wegzudenken Eher noch verzichtet man auf Geschenke oder ein sechsgängiges Weihnachtsdiner, als auf einen festlich geschmückten Christ- baum. Man sagt, dass bereits die Römer zur Jahreswende ihre Häuser mit Lo^beerzweigen geschmückt haben. Aber ob das die Vorläufer unseres Tannenbaumes waren, steht nicht fest. Vielleicht wollte man einfach nur mit frischem Grün die düstere Win terzeit vertreiben - in der Hoffnung auf neues Leben. In der Lebenskraft, die in wintergrünen Gewächsen steckt, vermutete man auch heilende Wirkung. Tannen- urd Fichtenzweige galten als Sinnbild des Lebens - so holte man sich Gesundheit ins Haus und schmückte sein Heim deshalb besonders im Winter mit viel frischem Grün. Der erste Beleg für einen geschmückten Weihnachtsbaum ist bekannt aus dem Jahr 1419 aus den Festbräuchen der Bäcker- aufgehängf ab?no?n'oh^^^^ Straßburg kleine Eiben, Stechpalmen und Buchsbäumchen in den Zimmern 1605 wurde ein Baum dann mit roten Äpfeln geschmückt aber blieb immer noch kerzenlos. Den Ursprung des Christbaumes c ui'oT"^'''stokratischen Kreisen: 1611 - so wurde es überliefert - stand der erste kerzengeschmückte Tannenbaum im Schloß der Herzogin Dorothea Sybille von Schlesien.Die ersten Weihnachtsbaüme aus Wien und Graz werden aus dem Jahr 1813 gemeldet. 1816 feierte Henriette von Nassau-Wei bürg, die Gemahlin des Erzherzogs Karl das Weihnachtsfest mit einem kerzengeschmückten Weihnachtsbaum und brachte somit die Österreicher auf den Geschmack. If- echten und künstlichen Tannenbäumen dekoriert. Die Tendenz zum „künstli chen Kitsch mit westlichem In Australien haben Ein- touch" überwiegt. Obwohl Wanderer den Weihnachts- Weihnachten in China gar bäum populär gemacht, nicht vorgesehen ist und nur Plastik- und Aluminiumchrist- baumschmuck zieren die Bäu me. Natürliche Dekoration gehören, liebt man dort das findet man kaum. Dabei Weihnachtsfest. Aus allen kommen künstlicher Schnee Lautsprechern - die meist die und viele bunte elektische Spitze der Weihnachtsbäume Lichter keinesfalls zu kurz. Die zieren - ertönen typische eu- echter Kerzen aus V^achs ropäische Weihnachtslieder, sind in „down under" reine Illusion - sie würden den Kreise der ganzen Familie der Hexen aber zu besänftigen Christbaum mit goldenen und zu vermeiden, dass sie Glöckchen geschmückt, wilde Streiche spielen, reini- Anschließend gehen alle ge- gen die estländischen Frauen meinsam in die Sauna. Kaffee noch vor dem Weihnachtsfest und Glühwein gibt es am Nachmittag und am Abend die „Flugobjekte" - also alle Besen - ganz besonders sorg- wird das große Festessen mit fältig, um die Hexen nicht Lachs serviert. wegen ungenügender „War tung" zu verärgern. etwa 2% der Chinesen dem christlicher Glauben an- In Frankreich ist Weihnach ten mehr ein kulinarisches Großereignis. Die Straßen sind zwar mit bunten Lichtern gen Eis in einer tiefen unterir- übersät, in Paris fand man so- dischen Höhle. Dorthin ist gar unter einem Riesenzelt sogar seine Postadresse: die grösste Krippe der Welt - Weihnachtsmann, Julia- aber der Chrstbaum ist nicht nehaab, Grönland. Man sagt, das Wesentliche. - Das ist die er freut sich ganz besonders „Dinde aux marons" - die über kleine Geschenke von Pute mit Maronen. Ge- Kindern, wie z.B. ausgediente schlemmt wird vom 24. De- Schnuller. Diese hebt er dann zember bis zum 25. Dezem- alle in einer großen Glas- ber, letzterer Feiertag wird glocke auf. dann auf Grund eines über vollen, schweren Magens meist verschlafen. In Grönland lebt der Weih nachtsmann mitten im ewi- In Dänemark kommt zum Tannenbaum durch hoch- Weihnachtsfest der Julemand sommerliche Temperaturen und legt cie Geschenke für im Nu mit dicken Wachslawi nen überziehen. In Australien findet das Weih nachtsfest unter schatten spendenden Palmen am Strand als im wohlig warm männchen mit roten Mützen, geheizten Wohnzimmer statt. Wenn sich die dänischen Familien zum Festmahl bege- In China hingegen sind die ben, stellt man ganz automa- öffentlichen Plätze, die Haupt- tisch für die Wichtel einen einkaufsstraßen, Hotels und Reisbrei bereit. Damit auch Geschäfte - besonders in nächstes Jahr die Kinder Städten wie Peking, Shang- wieder beschenkt werden, hai, Hongkong usw., wo es In Finnland wird am Mor- eben ourismus gibt - mit gen des Heiligen Abends im die Kinder unter den mit weißen und roten Fähnchen eschmückten Weihnachts aum. Dem Julemand helfen viele freundliche Wichtel- In Italien ist Weihnachten auch ein Riesenfamilienfest, ein wesentlicher Teil der fest- In Estland beschenken liehen Freuden ist das mehr- Gnome die Kinder zum Ad- gängige Essen. Ob sich aller- vent mit Früenten und Süßig- dings ein großer Christbaum keiten. Auch Hexen treiben oder eine riesige Krippe im während der Weihnachtszeit Wohnzimmer befinden, ist ihr Unwesen. Um diese nicht ganz sicher: Man streitet
< Page 58 | Page 60 >
< Page 58 | Page 60 >