Kitzbüheler Anzeiger

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Die GeschwisterAsrrid Riegler und Toni Hechenberger (Eggerll'ir!) suchen oft 'erge1.iIch nach Mitarbeitern. Foto: Obermoser Das "KIT"-Tearn des Roten Kreuzes betreut schneii und unbüro- kratisch Angehörige von Unfallopfern. Foto: RK SEITE 2 LOKAL-ANZEIGER DONNERSTAG, 7. FEBRUAR 2002 Verzweifelte Suche nach Mitarbeitern Egal, wie man es persön- lich bevorzugt - ob süß, oder vielleicht doch lieber pikant, auf alle Fälle ist man als Feinschmecker in Kitz- bühel in der letzten Fe- bruarwoche hochwillkom- men. Allerdings sollte man das nötige Kleingeld zum ersten Gourmetfestival schon mitbringen, denn guter Geschmack ist ja be- kanntlich nicht billig. Und nicht nur in diesem Fall set- zen unsere Gastronomen und Touiristiker eindeutig eher auf Gourmet an Stelle von Gourmand. Nicht unbe- dingt die Gästemassen sind gefragt, sondern viel- mehr der sogenannte "Qualitätstourisnius". Also jener Gast, der für ein Menü locker 100 Euro hin- blättert, der die heimischen Golfgebühren spottbillig fin- det oder der sich gerne ein- mal ein Polo-Turnier an- schauen möchte (das ist Jener beliebte High-Society Sport Sport, wo die Jockeys auf den edlen Ros- se hinter einem kleinen Ball herjagen und sich dabei im- mer wieder einmal den Hals brechen), das dem- nächst auch in Kitzbühel stattfinden wird. Prinzipiell ist gegen diese gut betuchte Besucher- schar sicherlich nichts ein- zuwenden und unserer Ga- stronomie sei jede verkaufte Champagnerfla- sche von Herzen vergönnt. Es steht nur zu hoffen, dass bei all diesen wunderbar glanzvollen Imageveran- staltungen auch die Bedürf- nisse der "breiten Masse" nicht zu kurz kommen und Projekte wie Tiefgarage und Kongresszentrum nicht auf ewig ein Wunschden- ken bleiben. Ein hochkarätiger Ruf ist ei- ne gute Sache, doch sollte dabei nicht die allgemeine Infrastruktur sogar noch un- ter dem Durchschnittsni- veau verweilen... KITZBÜHEL. Für Kitz- büheler Gastronomiebetriebe wird es immer schwieriger, Mitarbeiter zu bekommen. Die Forderung nach einem höheren Saisonierkontingent wird immer lauter. Die Arbeit im Gastgewerbe dürfte speziell bei Einheimi- schen nicht mehr sonderlich be- liebt sein. Trotz höherer Ar- beitslosigkeit will kaum jemand in der Gastronomie arbeiten. Den Wirten in unserer Region bleibt oft nichts Anderes übrig, als auf Saisonniers zurückzu- greifen. "Leider ist das Innen- ministerium hier viel zu unfle- xibel", weiß Josef Reiter (Bruggcrhof) aus leidvoller Er- fahrung zu berichten. Das Kon- tingent sei immer zu klein und Arbeitsgenehmigungen werden meist viel zu spät ausgestellt. "Ich fühle mich aber auch von unserer Standesvertretung in der Bundeswirtschaftskammer schlecht vertreten", so Reiter, der bemängelt, dass man in Wien kein offenes Ohr für de Probleme im Westen habe. Ein ähnliches Bild zeichnet Astrid Riegler vom Eggerwirt. "Im letzten Winter haben von Dezember bis Februar rund achtzig ausländische Arbeits- kräfte um einen Job angefragt, KITZBÜHEL. Seit einiger Zeit verfügt das Rote Kreuz im Bezirk Kitzbühel über speziell geschultes Personal, das An- gehörige von Unfallopfern oder von plötzlich Verstorbenen psy- chologisch betreut. "Bei Unfäl- zwei haben wir dann Anfang Februar genehmigt bekom- men". Bis dahin abe sie neben dem Service an der Rezeption gearbeitet, Gesc/.irr abgewa- schen und die Bette-i selber ma- chen müssen. "Früher hieß es immer, hof- fentlich kmmen die Gäste, heute sagen wz:, hoffentlich kommen Mitarbeiter", meint Reiter. Auch der Versuch des AMS, Köche ur Kellner aus Ostdeutschland 1TL den Bezirk zu bringen, dürf: fehlgeschla- gen sein. "Die können nicht ein- len mit Todesfolge dauert es oft lange, bis vom Sprengelarzt der Tod festgc stellt wird, in dieser Zeit kümmern ich die Leute des Kriseninter.,ention-Teams mit fachlicher Kiripetenz um die Angehörigen", erklärt Rot mal die einfachsten Handgri'fe, zeigen keinen Arbeitswillen und sind überhaupt nicht belast- bar", klagt Toni Hechenbergcr (Eggerwirt). Dem AMS treFe aber keine Schuld, dort würde man sieh sehr stark für die Ga- stronomie einsetzen, so der ciii- hellige Tenor. Als Ausweg ver- langt Reiter ein Modell wie n der Schweiz. "Dort können die Saisoniers drei Monate arbeiten und verlassen danach wieder das Land. Das System funktio- niert, warum sollte das ricit auch bei uns gehen". fe Kreuz Bezirkschef Hugo Hai- degger. In einem 50-ständigen Lehr- gang haben sich 17 Mitarbei- ter/Innen der Rot-Kreuz-Stellen im Bezirk die nötige Ausb:l- dung erworben, um Angehörige bestmöglich betreuen zu kön- nen. "Ich bin stolz auf dieses Team, das sich freiwillig für diese schwere Aufgabe zur Ver- fügung stellt", so Haidegger. Aber auch für die Betreuung von Hilfskräften, die nach schwerwiegenden Einsätzen stark unter Stress stehen, sind die Rot Kreuz Mitarbeiter zu- ständig. Es wird dafür gesrgt, dass den Einsatzkräften, die ja auch nur Menschen sind und nach schweren Unfällen oft auch unter großer psychischer Belastung stehen, ihre Arbeits- kraft wieder zurückgegebzn wird. fe Beistand nach schwerem Unglück
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