Kitzbüheler Anzeiger

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"Rauchfangkehrerin" Hilde Krismayr, Kindergartenleiterinnen Alexandra Fröch und Helga Reisinger mit BM Horst Wendling. DONNERSTAG, 7. FEBRUAR 2002 LOKAL-ANZEIGER SEITE 3 Gerangel um Geld bei Budgetsitzung KJTZBÜHEL. Ganz im Zeichen der Budgeterstellung für das Jahr 2002 stand die vergangene Gemeinderatssit- zung. Nach dreistündigem Feilschen wurde der Gesamt- haushalt mit 21,6 Millionen Euro (297 Millionen Schil- ling) verabschiedet. Felix Obermoser Es ist jedesmal das selbe Spiel im Kitzbüheler Gemein- derat. Während in stundenlan- gen Budgetvorverhandlungen Vzbgm. Gerhard Eilenberger reklamierte 655.000 Euro für einen Veranstaltungssaal bei der Musikschule ins Budget. KITZBÜHEL. Seit 27 Jahren verbnngt die Innsbruckerin Hil- de Krismayr den Silvester in Kitzbühel. Als glücksbringen- zumeist konstruktiv an einem Haushaltsvoranschlag gearbei- tet wird, bietet sich in der Ge- meinderatssitzung oft ein ande- res Bild. Schließlich sitzen daja auch die Journalisten mit ge- spitztem Bleistift, da muss ein jeder Fraktionsfiihrer für seine Klientel seine Positionen ins rechte Licht rücken. Zuerst aber zu den Eckdaten: Der ordentliche Haushalt ver- zeichnet Einnahmen und Aus- gaben in Höhe von jeweils 20,3 Millionen Euro (279,3 Mio. Schilling). Im außerordentli- chen Haushalt waren 618.800 Euro (8,5 Mio. Schilling) ver- anschlagt. "Zur Erzielung des erforderli- chen Haushaltsausgleiches ist eine Gewinnausschüttung des städtischen Elektrizitätswerkes in Höhe von 450.000 Euro (6,2 Mio. Schilling) und Rückla- genentnahmen von 712.500 Eu- ro (9,8 Mio. Schilling) erforder- lich", erklärt Finanzstadtrat Peter Grißmann (Bürgerliste), der nach wie vor auf Sparkurs fährt. Immerhin konnten die Schulden von rund 13,5 Millio- nen Euro (rund 186 Mio. Schil- ling) zu Beginn der Legislatur- periode auf rund 7,3 Millionen Euro (rund 100 Mio. Schilling) der Rauchfangkehrer verkleidet geht sie von Geschäft zu Ge- schäft, um mitgebrachte Glücksbringer wie Marzipan- Fnun:siadtrat Peter Gr?ß,nann 1 ahrt p!ach wie vor uu/Sparku,. verringert werden. Vzbgm. Alois Haseiwanter (FPO) zeigte sich erfreut üDer die Tatsache, dass die Stadtwerke ihren Ge- winn gegenüler 2001 beinahe verdoppeln konnten. VP-Stadtrat Klaes Lackner ist zwar mit der Finanzsituation zufrieden, er bemängelte aber, ass dc wichtigen Neuensätze lür das Jahr 2002 fehlen wür- den. "Aufgrund der guten Fi- ianzlage wären Möglichkeiten Jegeben, Impulse für die Wirt- schaft zu setzen", so Lackner. Zim ersten handfesten Streit schweinchen und kleine Rauch- fangkehrer zu verkaufen. Aber such auf den Straßen und am Abend und in der Nacht in den verschiedensten Lokalen und Bars ist sie ein gern gesehener Gast. Den Erlös aus dem Verkauf :1er kleinen Glücksbringer stellt Krismayr seit eh u:ad je einem sozialen Zweck zur Verligung. Heuer kam die nicht unerklech- liche Summe von 31.000,- SchilLng/2.254 Euro zusam- nien, die auf Anraten von Bür- germeister Horst Wendlng den Kitzbüheler Kindergärten ge- spendet wurde. "Wir konnten uns einen lang gehegten Wunsch erfüllen und eine Weib- nachtskrippc mit kindgerechten Kripp enfiguren anschaffen", zeigten sich die Kindergarten- Ieiteri:men Helga Reisinger und Alexandra Fröch, erfreut von der Spendenaktion. fe kam es, als Vzbgm. Gerhard Ei- lenberger (VP) zusätzliche 655.000 Euro (rd. 9 Mio. Schil- ling) für den Bau eines Veran- staltungssaales bei der Musik- schule in den außerordentlichen Haushalt hineinreklamierte. "Davon war in den ganzen Vor- besprechungen nie die Rede", zeigte sich Grißmann verärgert. Letztlich stimmte der Gemein- derat diesem Antrag mit 10 zu neun Stimmen zu. VP-Stadtparteiobfrau Anne- marie Zwicknagl kritisierte, dass die geplanten Er- schließungskosten "Kaps" (Do- rint Hotel und neuer Zephirau- weg) in Höhe von 700.000 Euro (9,6 Mio. Schilling) im Budget nicht einmal festgeschrieben wurden. Dies sei darauf zurück- zuführen, dass ihm in den Vor- verhandlungen die meisten Po- sten gestrichen wurden, erklärt dazu Verkehrsreferent Otto Dander. Für SP-Stadträtin Gertraud Rief finden im Budget Kinder, Jugendliche, junge Familien so- wie alte und schwache Mitbür- ger zu wenig Raum. "Nicht ein- mal ein Euro ist im Budget für die geplante Erweiterung des Altenwohn- und Pflegeheimes vorgesehen", ortet Rief ein Budget "ohne soziale Verant- wortung". Sie werde aber weiterhin für eine sozial-ökolo- gische und kulturelle Infra- struktur der Stadt kämpfen. Nach dreistündigem Hin- und her wurde dem Gesamthaushalt in Höhe von 21,6 Millionen Eu- ro (297 Mio. Schilling) doch noch mehrheitlich zugestimmt. StR Gertraud Rief ortet ein Budget ohne sozialer Verant- wortung. Fotos: Obermoser Silvesterspende für Kindergarten
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