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Seite 4 Lokal-Anzeiger Domterstag, 28. Februar 2002 Erfolgreiche Charme-Offensive HORST EBERSBERG KITZBUHEL. Zufriedene Gesichter bei Kitzbühels Olympiawerber. Der Ausflug nach Salt Lake City habe sich gelohnt, so der einhellige Tenor. Kontraste Kitzbühels olympische Char me-Offensive in Salt Lake City hat Wirkung gezeigt. Eine Wo che lang haben JCitzbühels Sportgrößen Toni Sailer, Anderl Molterer, Markus Gandler und Klaus Sulzenbacher gemeinsam mit Gemeinde imd Tourismus verband in der Mormonenstadt Stimmung gemacht für Olym pia 2010. Mit schönem Erfolg, wie zahlreiche Berichte in inter nationalen TV-Stationen und Zeitungen dokumentieren. “Das Echo in den Medien, vor allem aber bei den internationalen Sportverbänden war sehr groß”, freut sich Wolfgang Sadlo vom Kitzbüheler Olympiateam. Er ist am Dienstag dieser Woche gemeinsam mit Bürgermeister Horst Wendling, TVB-Obmann Michael Horn und Sportrefe rent Peter Obemauer von der erfolgreichen Olympia-Mission heimgekehrt. Viel Lob gab’s zum Ab schluss der Olympia-Werbetour von ÖOC-Präsident Leo Wall- ner. “Da wir bis August inoffi zieller Kandidat sind und öf fentlich nur unaufdringlich Die Kitzbüheler Innenstadt regt den beschaulichen Besu cher zu interessanten Beob achtungen an: Da wird ein Po loturnier auf der Kellerwiese angekündigt und ein Gour metfestival unter dem Namen Davidoff, den berühmten ku banischen Zigarren. Polo stammt ja wohl aus Argentini en und wurde von gelangweil ten Gauchos erfunden. Viele Sportarten fanden den Weg nach Kitzbühel, die von Rin der- oder Schafhirten erfun den worden sein mögen, wie etwa Golf und Cricket. Die exclusiven, sündteuren Zigar ren werden in Kuba von schlechtbezahlten und Kindern händisch gerollt, der Tabak von armen, ausge- beuteten Bauern angebaut und gepflegt. Von den Titelseiten der öster reichischen Zeitungen, die ein Ägypter verkauft, lächelt Ste phan Eberharter, der olympi sche Sieger von Utah und vor der Sparkasse, in einer Bret terbude, verkaufen mildtätige einheimische Frauen Fasten suppe, um mit dem Erlös je nen zu helfen, die nicht auf dem Siegespodest stehen in diesem Leben, den Besieg ten, Ausgebeuteten, den Ver lierern. Sie laufen weder Schi, noch spielen sie Polo, noch rauchen sie Davidoffs. Sie nehmen auch nicht teil am Gourmetfestival. Sie haben überhaupt nichts, oder nur sehr wenig zu essen und zu trinken. Vor dem Tiroler Bauernstandl, wo der Toni seine köstlichen Waren verkauft, steht gedul dig ein wohlbetuchtes Publi kum Schlange. Die Straßen sind gefüllt von Gästen, die hier ihre kostbarsten (und teu ersten) Wochen, ihren Urlaub verbringen und ihr Erspartes ausgeben, damit wir davon le ben können. Einheimische sieht man weni ge, sie bedienen die Urlauber, oder sie haben sich zurückge zogen in ihre warmen Häuser, wo sie ja auch fern schauen können, auf vielen Kanälen hinaus in die weite, virtuelle Welt. Der Kiizbähel-Abend in Salt Lake war ein schöner Erfolg. Im Bild die Olympia-Werber um Toni Salier und ÖOC-Präsident Leo Foto: Spieß Wallner (r). werben dürfen, war der Auftritt ab Donnerstag dieser Woche ei in Salt Lake eine heikle Missi- nen Bericht über den Besuch on. Da haben meine Freunde der Kitzbühel-Delegation in aus Kitzbühel sehr viel Finger- Salt Lake City”, weiß Olympia spitzengefühl bewiesen”, so pressereferent Harald Maier zu WallneL “Das Kitz-TV bringt beachten. Frauen Bäume waren Sicherheitsrisiko KITZBÜHEL. Für einige Aufregung sorgte das Fällen zweier Bäume im Stadtzen trum. Beide mussten aus Si cherheitsgründen weichen. Seit rijnd 75 Jahren stand ge genüber dem Alten Spital in der Oberen Gänsbachgasse eine Trauerweide. Vor einigen Tagen war sie plötzlich aus dem Stadt bild verschwunden. Nicht an ders ergangen ist es einem rund 30 Jahre alten Kastanienbaum in unmittelbarer Nähe nach der Urterführung in die Untere Gänsbachgasse. “Wir mussten die Bäume um schneiden, da ihre Wurzeln be reits stark in Mitleidenschaft genommen waren”, so Stadt gärtner Gidi Msttler. Die Trau erweide sei bereits vor rund sie ben Jahren, als der Platz auf dem sie stand, neu gestaltet worden war, beschädigt wor den. “Bei Grabungsarbeiten wurden die Wurzeln verletzt, der Zustand des Baumes hat sich in den vergangenen Jahren irrurer mehr verschlechtert”, so Metzler. Er überlege es sich sie- berunal, bevor er einen Baum umschneiden würde, aber letzt- endlich wäre das Sicherheitsri siko bereits zu groß gewesen. “Beim Kastanienbaum war der Wurzelhals bereits stark ange griffen, da weiß man nie, ob der Baum nicht plötzlich umfallt”, erklärt der Stadtgärmer, warum auch der zweite Baum gefallt werden musste. Für Ersatz wird aber gesorgt, zwei Baumhaseln sollen die beiden Bäume ersetzen. Die hier veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinurg der Redaktion, sondern nur die des Verfassers wieder. Lieber einzeln als gemeinsam? Der internationale Start schuss für die Bewerbung Salz burgs um die Austragung der Olympischen Winterspiele 2010 erfolgte im Olympiaort Salt Lake City. Zuerst trat dort eine aussch ließlich aus Salzburgern beste hende Abordnung auf. Die Salzburger Olympiagesellschaft informierte und studierte. Sie erhielt wertvolle Aufschlüsse über Details der Organisation. Als zweite Werbetruppe war “in Einklang mit dem Bewer bungspartner Salzburg” die Be werbungsgesellschaft Kitzbühel etwas später unterwegs, um zu werben, zu lernen und zu feiern. Im Pmmmel Olympischer Spiele werden die getrennten Werbeveranstaltungen für eine gemeinsame Bewerbung nicht weiter aufgefallen sein. Im hei mischen Alltag stellt sich die Frage, warum für ein gemeinsa mes Vorhaben nicht ein gemein samer Werbeauftritt möglich wurde. Hans Wirtenberger Kitzbükel
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